Heute gibt es als Musikvideo einen Klassiker aus dem Jahr 1979 von Voyager 1 und ein relativ frisches “Remake” der Sonde New Horizons:

Als Voyager 1 sich 1979 dem Jupiter näherte, schoss die Kamera an Bord in regelmäßigen Abständen Bilder. Das folgende Video besteht aus 66 Einzelfotos die etwa alle 10 Stunden (so lange braucht Jupiter für eine Drehung um sich selbst) aufgenommen wurden. Man sieht dadurch in dem Video nur die Drehung der einzelnen Strukturen der Atmosphäre. Die recht schnelle Eigendrehung des Jupiters hat man so quasi ausgeblendet.
Die Bilder entstanden zwischen dem 6. Januar bis 3. Februar 1979. Also ziemlich genau vor 31 Jahren. Der Abstand betrug zwischen 58 bis 31 Millionen Kilometer. Also größenordnungsmäßig der 100fache Abstand zwischen Erde und Mond.

Am 9. Oktober 2007 flog die Raumsonde “New Horizons” auf ihrem Weg zum Pluto und den äußeren Regionen unseres Sonnensystems auch an Jupiter vorbei. Dabei entstanden Aufnahmen von Jupiter und dem Mond Io, die im folgenden Bild in 3D projeziert und animiert wurden (eingangs sieht man den Jupiter in Nahaufnahnahme):

Animated and Edited by A.Bawdon

Die vergleichsweise schnelle Drehung des Planeten Jupiter bringt den inneren Dynamo so richtig in Schwung und sorgt für das größte Magnetfeld aller planetaren Körper unseres Sonnensystems:

i-f96435f5c86033c1c64b3547d18f2cd5-Planets_magnetic_fields-thumb-400x225.jpg

Leider find ich keine Abbildung im Netz, welche das im Größenverhältnis zeigt. Jupiters Magnetfeld ist jedenfalls gigantisch.

So gigantisch, dass der Mond Io in diesem Feld kreist. Da Io selbst außerdem noch sehr starke vulkanische Aktivität zeigt und keine schützende Atmosphäre besitzt, zieht der Mond einen regelrechten Schweif als Zeug hinter sich her, das vom Magnetfeld des Jupiter aufgesammelt und ionisiert wird. Es bildet sich der so genannte Plasmatorus.

Durch die Rotation des Mondes im Plasmatorus kommt es wiederum zu einer recht eigenartig anmutenden Interaktion zwischen dem Io und Jupiter. Es bildet sich ein “Schlauch” zwischen Io und den Polen des Jupiter, in dem geladene Telchen entlang fließen (Im folgenden Bild unten schematisch dargestellt). Der Fußpunkt dieses Schlauches erzeugt einen im UV deutlich sichtbaren zusätzlichen Fleck in der Aurora auf dem Jupiter (Im Bild oben eine UV-Aufnahme des Hubble-Space-Telescope).

i-4bc85fb928686714f938f5295929285f-Jupiter-auroras_big-thumb-400x468.jpg

Nachtrag:
Ich hab folgendes Bild gefunden, was vielleicht die Sache mit dem Fußpunkt von Io verdeutlicht. Hier sieht man sogar drei Fußpunkte:

i-5505ddb8d82feffa7fa380aecab2badb-PIA03155-thumb-400x221.jpg

Den Aurora-Fußpunkt von Io sieht man links am Rand als hellen Fleck. Ein weiterer heller Fleck ganz unten stammt von Europa. Ein Stück weiter oben und zur Mitte hin ist ein weiterer Fleck zu sehen, der von Ganymed erzeugt wird.

Kommentare (5)

  1. #1 name
    Januar 30, 2010
  2. #2 Florian Freistetter
    Januar 30, 2010

    Das sind ja coole Videos… vor allem der Plasmatorus. Von dem hab ich bis noch gar nix gehört. Aber ok – für Himmelsmechaniker ist Jupiter auch nur ein Massenpunkt 😉

  3. #3 Engywuck
    Januar 30, 2010

    warum ist bei Unraus und v.a. Neptun das “Zentrum” des Magnetfelds so weit außerhalb des “Kugel”mittelpunkts?

  4. #4 Ludmila
    Januar 30, 2010

    @Engywuck: Ich glaub das sieht nur so aus, weil das Magnetfeld hier nur als Projektion zu sehen ist. Das sind die beiden Planeten mit der stärksten Neigung was Rotations- bzw. Magnetfeldachse angeht.

  5. #5 Carlo Amore
    Februar 18, 2010

    Hallo. Ich kenne da auch ein heißes Musik Video.

    https://www.myvideo.de/watch/1313114/Michael_Mind_Manfred_Manns_earth_band_blinded_by_the_light

    Liebe Grüße

    Dein Carlo