Natürlich ist die Wirklichkeit komplexer, aber ich glaube dass dies der Effekt erster Ordnung ist, und dass sich die anthropogene Störung des Kohlenstoffkreislaufs daher noch weitgehend im linearen Bereich bewegt. Offensichtlich wirken sich alle nichtlinearen Effekte auf globaler Skala noch nicht messbar aus (auch wenn dies in der Literatur manchmal anders behauptet wird).

In gekoppelten Kohlenstoffkreislauf-Klimamodellen kann man dies nachrechnen. Alle Modelle zeigen längerfristig einen positiven Trend, d.h. dass Ozean und Land mit weiterhin zunehmenden Emissionen relativ weniger CO2 aufnehmen. Der Trend ist allerdings recht gering und dürfte sich, je nach angenommenem Emissionsszenarium, erst gegen Mitte dieses Jahrhunderts in den Beobachtungen abzeichnen. Für Details dazu siehe auch das Paper von Manuel Gloor, Jorge Sarmiento und Nicolas Gruber.

4)   Für jede Art von Klimaverhandlungen, möchte man die CO2 Flüsse am besten für jedes Land, zumindest aber für jede Region so genau wie möglich abschätzen können.

A)   Was denkst du, wie gut wird man in der Zukunft die Emissionen der einzelnen Länder/Regionen durch verschiedene Messsyteme kontrollieren können und welche Messungen sind momentan verfügbar?

Dies ist eine sehr schwierige Frage. Es gibt drei verschiedene Verfahren, um regionale Bilanzen zu quantifizieren, die einzeln oder in Kombination zusammen genutzt werden können:
(1) Mit Hilfe von atmosphärischen, sehr genauen, kalibrierten Konzentrationsmessungen: Man misst z.B. in Irland und in Ostpolen die CO2 Konzentration. Wenn man annimmt, dass der Wind von Irland nach Polen strömt, kann man aus der beobachteten Zu- oder Abnahme der CO2 Konzentration das auf dem Weg der Luft über Europa zugemischte, resp. entzogene CO2 schätzen. In der Praxis nutzt man ein dreidimensionales, zeitabhängiges Transportmodell, welches die Winde aus einem Modell der Wettervorhersage nutzt, um den Weg der Luft genauer zu beschreiben. Und man nutzt wenn möglich ein ganzes Netz an Beobachtungsstationen: über Europa mit seiner komplexen Quellen-/Senkenverteilung vorwiegend sogenannte „Tall Towers“, d.h. möglichst hohe Türme, z.B. Sendemasten, welche regional repräsentative Luftschichten erfassen (i.a. 200-500m hoch). Dieses Verfahren, das übrigens mathematisch nicht ganz trivial ist – Stichwort „Inversionsproblem“, wird oft als „Top-down“ Methode bezeichnet. Im wesentlichen liefert es die Netto-Kohlenstoffbilanz einer Region.

(2) Die lokalen CO2 Flüsse lassen sich an einzelnen Standorten mit Hilfe der Eddykovarianzmethode messen. Dabei misst man mit hoher Frequenz (20 Hz) den 3-dimensionalen Wind und die CO2 Konzentration an einem kleinen Turm z.B. über einem Wald oder einer Wiese. Da das Produkt Windgeschwindigkeit mal CO2 Konzentration dem CO2 Fluss entspricht, kann man mit diesem Verfahren durch Aufsummierung den durch die lokale Windturbulenz bewirkten vertikalen CO2 Transport messen.  Um die Bilanz einer Region zu erfassen benötigt man repräsentative Eddykovarianz-Messtürme über allen relevanten Ökosystemen. Mit Hilfe von Vegetationskarten und Fernerkundungsdaten kann man die Punktmessung dann hochskalieren. Dieses Verfahren wird oft als „bottom-up“ Methode bezeichnet.

(3) CO2 Bilanzen einer Region lassen sich auch durch Inventurdaten ermitteln. Die Emissionen aus der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas lassen sich nach wie vor am besten aus Statistiken des regionalen Verbrauchs dieser Energieträger quantifizieren. Auch die CO2 Bilanz von Wäldern einer Region lässt sich aus Forstinventaren ermitteln: Forstbesitzer sind interessiert am ökonomischen Wert ihres Waldes, daher werden periodisch alle 5-10 Jahre Inventuren der Dichte, Grössen- und Altersverteilung der Bäume aufgenommen. Da solche Daten oft landesweit vorliegen, lassen sich daraus recht belastbare Inventare der im Wald gespeicherten Kohlenstoffvorräte schätzen. Die Änderungen dieser Vorräte entspricht dann der regionalen Kohlenstoffbilanz dieser Waldflächen.

Jedes dieser Verfahren hat seine Stärken und Schwächen. Im Rahmen eines EU-weiten Projektes „CarboEuropeIP“ haben wir die verschiedenen Methoden verglichen und zeigen können, dass sie konsistente Ergebnisse zeigen, jedenfalls wenn man sie über den gesamten Kontinent aufsummiert.  Generell gilt: je grösser die Region, desto genauer ist die top-down Methode, je kleiner die Region, desto besser ist das bottom-up Verfahren; vorausgesetzt, es sind genügend Messstationen vorhanden. Auf Grund dieser Erfahrung bauen wir zur Zeit auf europäischer Ebene das „Integrated Carbon Observation System (ICOS)“ auf.  Dieses System, basierend auf allen drei oben angesprochenen Verfahren, soll langfristig die CO2 Bilanz Europas mit einer hohen räumlichen (10 x 10 km) und zeitlichen  (wöchentlich) Auflösung dokumentieren.  Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg. Aber der Aufbau und Betrieb der Messnetze bestehend aus einem atmosphärischen Stationsnetz, einem terrestrischen Netz von Eddykovarianzstationen und einem ozeanischen Netz basierend auf automatischen Messungen auf Fähr- und Frachtschiffen, zusammen mit den notwendigen zentralen Einrichtungen (Labore, Datenbanken etc.) geht voran. Als europäische Infrastruktur wird ICOS von Finnland aus koordiniert.

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Kommentare (36)

  1. #1 axel
    Dezember 4, 2013

    Hi Georg,

    tolles Interview, gerne mehr davon in Zukunft.

    Im Text zur Abbildung hat der Fehlerteufel bei erstaunlich konstant bei ca. 44±6% eine Null vernichtet.

    PS:
    Im Sinne der Ausgewogenheit fordere ich ein Interview mit Murry Salby 😉

  2. #2 Georg Hoffmann
    Dezember 4, 2013

    @Axel, Danke. Doch, an sich moechte noch weitere Interviews machen, aber alle alle sind halt immer busy.

    Welche Null? Wo genau?

  3. #3 axel
    Dezember 4, 2013

    Sorry, unter der Abbildung stimmt’s. Ich meinte über der Abbildung, dort steht im Text Im neusten IPCC Bericht geben wir in Kapitel 6 den Wert der AF mit 0.44 ± 0.6 an, , da fehlt die Null.

  4. #4 Georg Hoffmann
    Dezember 4, 2013

    Ahh. Jetza. Danke

  5. #5 Treverer
    Dezember 4, 2013

    sehr interessantes interview. danke!

  6. #6 Christian der 1.
    Dezember 4, 2013

    Hallo Georg Hoffmann
    Total off topic, naja mit Klimaveränderung hat es schon zu tun.

    Ist dir ein paper, eine forschungsgruppe bekannt, die die klimaauswirkungen des vermuteten asteroiden/kometeneinschlags von vor 65 mio simuliert, erforscht.

    Zu weniger gravierenden klimaverändernden ereignissen (toba 74k vor unserer zeit, tambora (1810er) fand ich schon sachen).

    Aber als laie, war ich bei obiger fragestellung bis jetzt erfolglos.

    Danke schon mal für eine mögliche antwort

  7. #7 Georg Hoffmann
    Dezember 4, 2013

    @Christian der 1.
    Muesste ich googlen, genau wie Du. Toba Papers kenne ich auch. Ich denke, dass Problem im Vergleich zu dem Meteoriten-Impact ist schon, dass keiner so recht auch nur abschaetzen kan, wieviel Material wie hoch verteilt wurde. Beim Toba kann man ja die existierenden Vulkanscenarioas nehmen und dann ein bisschen staerker halt.

    PS Off topic Fragen/Kommentare am besten in die Dies und Das Threads

  8. #8 axel
    Dezember 4, 2013

    Zur Zuverlässigkeit der Emissionszahlen:

    Das ist ein hochinteressanter Punkt. Habe mich selbst schon oft gefragt, wie belastbar die absoluten Zahlen in manchen Ländern sind. Wenn man z.B. Bilder aus Indien sieht, wo Menschen in primitivsten Stollen illegal Kohle fördern, dann taucht dies sicherlich in keiner Statistik auf (ähnliches gibt es auch in China und auch Polen(!)).

    Andererseits: Diese Mengen können im Vergleich zur industriellen Förderung auch nicht besonders ins Gewicht fallen, oder?

    China ist auch so ein Fall: Nicht dass ich der chinesischen Regierung Schummelei und Schönfärberei unterstellen würde (Gott bewahre), aber man weiß ja, dass viele Provinzgrößen bei allen möglichen Zahlen, die nach Peking übermittelt werden müssen, etwas Kreativität in der Buchführung walten lassen.

    Interessant, dass es inzwischen auch andere Methoden gibt, war mir bislang nicht bekannt.

  9. #9 Martin Heimann
    Jena und Helsinki
    Dezember 4, 2013

    Die berichteten Emissionen aus China kann man in der Tat hinterfragen. Roger Francey aus Australien hat mit einem internationalen Team u.a. auch mit meinem Mitarbeiter Christian Rödenbeck aus atmosphärischen Messungen und Modellrechnungen (“Top-down Methode”) auf Unregelmässigkeiten der berichteten Emissionen aus China hingewiesen (https://www.nature.com/doifinder/10.1038/nclimate1817).

    Die “illegale” Kohleförderung ist in der Tat für die CO2 Bilanz nicht richtig relevant. Aber für die Methan-Bilanz schon. Leckagen aus der illegalen und legalen Förderung von Kohle sind hier ein wichtiger Beitrag. Der rezente neue CH4 Konzentrationsanstieg ist allerdings wohl auf das Fracking zurückzuführen.

  10. #10 axel
    Dezember 4, 2013

    Vielen Dank, Herr Heimann, für ihre Antwort und das Interview.

    Wo Sie gerade hier sind:
    Mein Eindruck ist, dass Sie trotz ihrer herausgehobenen Position in den Medien eher selten vertreten sind im Vergleich zu anderen Klimaforschern wie z.B. Rahmstorf, Latif, Marotzke oder von Storch. Wie kommt das?

    Ihre Meinung zur Kommunikation klimawissenschaftlicher Fragen würde mich auch interessieren: Alles im grünen Bereich in Deutschland?

    • #11 Martin Heimann
      Jena und Helsinki
      Dezember 4, 2013

      Medienpräsenz kann man suchen oder eben auch nicht – ich und meine Mitarbeiter brauchen dies weniger.

      Man muss auch sehen, dass die Problematik des Kohlenstoffkreislaufs (und der anderen biogeochemischen Kreisläufe) in der Klimawandel-Debatte peripher sind. IPCC hat vor einigen Tagen ein tolles Video zu den wichtigsten Ergebnissen des Assessment Report 5 vorgestellt (https://youtu.be/6yiTZm0y1YA), da sind wir überhaupt nicht vertreten, was einige unserer Autoren im Kapitel 6 nicht besonders gut fanden. Andererseits muss man festhalten, dass der Zusammenhang des Anstiegs des CO2 mit den anthropogenen Emissionen doch eigentlich nicht angezweifelt wird (oder nur von völlig aussenstehenden flat-earth-Believers o.ä.).

      Etwas mehr Augenmerk der Medien würde ich mir aber schon wünschen bezüglich der Rolle der CO2 Senken: Wenn man bedenkt, dass über 50% der anthropogenen Emissionen von Ozean und Land absorbiert werden und nicht das Klima beeinflussen, dann ist dies schon relevant. Welches sind die relevanten Prozesse? Gibt es Sättigungseffekte? Und welche Massnahmen sind wichtig um diese Senkenfunktionen in der Zukunft zu erhalten? Hier gibt es einige Erkenntnisse aber auch viele offene Fragen.

      ps. Zur Medienpräsenz eine Anmerkung: Ich hatte die Chance als Student als Statist in einem James Bond Film mit zumachen (5 Sekunden im veröffentlichten Streifen “On Her Majesy’s Secred Service”). Wenn ich dies einem Reporter erzähle, zählt dies viel mehr als jedes Nature oder Science Paper mit mir als Co-Autor…

  11. #12 axel
    Dezember 4, 2013

    @ Martin Heimann

    “Man muss auch sehen, dass die Problematik des Kohlenstoffkreislaufs (und der anderen biogeochemischen Kreisläufe) in der Klimawandel-Debatte peripher sind.”

    Ich finde, da untertreiben Sie nun aber gewaltig, nur keine falsche Bescheidenheit. Klar, für die fast feedbacks und die Entwicklung bis 2100 mag dies zutreffen. Aber was ist jenseits von 2100? Ich habe bisweilen den Eindruck, der Horizont in der öffentlichen Debatte reicht (wohl auch unter dem Eindruck der IPCC-Projektionen) gerade mal bis 2100 und keinen Schritt weiter. Da schließt sich doch der Kreis, ich finde, Sie könnten der Öffentlichkeit eine ganze Menge mitteilen.

    Apropos “tolles Video”. Ich fand es auch klasse gemacht, hochprofessionell, so kann man (theoretisch) Leute erreichen, die ansonsten nie im Leben einen Blick in die Berichte werfen. In der Klimazwiebel sah man das ganz anders, dort wünschte man sich anscheinend eher eine 1:1-Verfilmung des AR5-WG1.

    PS:
    Bei James Bond? Da stellt der Georg ein Dutzend völlig bedeutungslose Fragen und lässt das wirklich Interessante einfach mal beiseite. Georg, das geht nicht!

    (Nun aber zurück zur Francey-Lektüre. Doch viel komplexer, als ich intuitiv vermutet hatte)

  12. #13 Martin Heimann
    Jena und Helsinki
    Dezember 4, 2013

    @ axel

    unter “peripher” meinte ich in der Debatte mit “Klima-Skeptiker/Leugner”.

    Aber sieht man sich die wichtigsten Unsicherheiten an im Erdsystem für die Szenarien bis 2100, dann sind bei gegebenem Emissionsszenarium die Unsicherheiten in den Rückkopplungseffekten Klima – Biogeochemie/Kohlenstoffkreislauf mindestens so wichtig wie die Unsicherheiten bezüglich der Änderungen der Wolkenbedeckung auf die Strahlungsbilanz etc.

    Sieht man sich das Erdsystem aus etwas mehr Distanz an, dann sind diese Klima -Rückkopplungseffekte auf Zeitskalen von 30-100 Jahren zwar wissenschaftlich interessant, aber für die Zukunft des Planten irrelevant. Wichtiger sind die direkten Effekte des Menschen: Einerseits durch Änderungen der Landnutzung aber zunehmend auch durch Management der Landflächen – Ackerland, Weideland und auch gemanagte Forstflächen. Weltweit dominiert der Mensch zunehmend die Landflächen (und vielleicht auch die Meere durch Überfisschung und Eutrophiphierung von Küstengewässern, etc.). Die Senke im Kohlenstoffkreislauf hängt wesentlich von diesen Faktoren ab und wie sie sich im 21. Jahrhundert entwickeln wird. Wir haben wir gerade hierzu eine internationale Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich diesen Fragestellungungen annehmen wird. Aber dazu wissen wir noch sehr wenig.

    Dennoch glaube ich, dass dies die zentrale “biogeochemische Fragestellung” im 21. Jahrhundert sein wird.

  13. #14 shader
    Dezember 6, 2013

    Erst mal vielen Dank für das Interview und das sich Prof.Heimann dafür Zeit genommen hat. Finde es eine wirklich gute Idee.

    Ich würde noch gerne etwas anbringen, was allerdings vom eigentlichen Inhalt des Interviews wegführt, aber zu dem vielleicht Herr Heimann oder Herr Hoffmann auch was sagen können. Die Skeptiker-Plattform EIKE berichtet über eine Studie aus dem Jahr 2008 von Hans Mathias Kepplinger und Senja Post (Uni Mainz). Diese haben nach eigener Angabe (https://www.initiative-wissenschaftsjournalismus.de/uploads/media/A4_Post.pdf) 239 professionelle Klimaforscher in Deutschland angeschrieben und sie quasi auch mit standardisierten Fragen interviewt. Es ging dabei hauptsächlich um medienbezogene Fragen (z.B. inwieweit die Berichterstattung Forschungsschwerpunkte beeinflusst haben). Aber es wurde auch konkret nach der Einschätzung der Einflussgrößen menschlicher und natürlicher Faktoren gefragt. Geantwortet wurde, “Die Klimaentwicklung der vergangenen 50 Jahre
    wurde…
    …überwiegend vom Verhalten der Menschen
    beeinflusst.” 46%
    …zu gleichen Teilen vom Verhalten der Menschen und
    von natürliche Faktoren beeinflusst.” 27%
    …überwiegend von natürlichen Faktoren beeinflusst.” 11%
    “Das kann man nicht sagen.”/Keine konkrete Angabe 17%

    Die quantitive Zusammensetzung der Antworten verwundert mich schon. Nun ist klar, dass zwei Forscher mit derselben Antwort nicht automatisch dasselbe meinen. Aber wie kommt es zu der doch hohen Zahl an Antworten, dass man auch natürliche Faktoren als Hauptantreiber sieht? Sagten sich vielleicht einige, dass in 50 Jahren Klimaentwicklung noch so viel natürliches Temperaturrauschen steckt, dass man diesen Einfluß auf kurze Zeitabschnitte Rechnung tragen muss?

  14. #15 Georg Hoffmann
    Dezember 6, 2013

    @shader
    Ich hatte mich auch ein wenig ueber das Resultat dieser Umfrage gewundert. Ich glaube ( zu Recht oder Unrecht), dass der springende Punkt ist, was ein Klimaforscher denn nun ist. Zu Beginn der Studie geben sich die Autoren Muehe das zu definieren. Aber es bleibt eine schwierige Groesze. Ein Geologe wie Luening, der zu Sedimenten im Trias (oder was auch immer) gearbeitet hat, ist Klimaforscher und vielleicht ja auch der Vahrenholt, der schliesslich Chemie studiert hat. Ich will mich nicht darueber lustig machen, aber es gibt schon einen enormen Bereich von Forschungsgebieten, wo irgendwann das Wort Klima auftaucht. Vielleicht waer ein Institut bestehend nur aus Klimamodellierern bei einigen Aussagen optimistischer hinsichtlich der Berechenbarkeit des Klimas. Ob aus gutem Grund und Kennerschaft oder wg eines verhaengnisvollen group think bliebe auch dann unklar.
    Bei einer eher groszzuegigeren Definition des Klimaforschers ist das Resultat vielleicht nicht sooo ueberraschend.

  15. #16 Bleyfuß
    Dezember 7, 2013

    Geiles Interview und wirkt irgendwie unangestrengt, wie zB bei Helge Schneider, aber der Schein trügt denke ich mir und die Materie ist sicherlich mindestens so kompliziert wie meine Steuererklärung.

  16. #17 Thomas
    Dezember 8, 2013

    Vielen Dank für diesen Beitrag. Auch ich habe einmal and der Universtät Bern studiert, und möchte euch sagen : Tschou zäme.

    Zu den Emissionen aus China: ist es nich so, dass die CO2 Emissionen praktisch 1:1 übertragen werden können, die Aerosolemissionen aber nicht. Wenn C02-intensive Branchen wie Stahl oder Beton aus Westeuropa und Nordamerika nach China abwandern, dann bleibt global gesehen die CO-2 Emission dieselbe. Die Aerosol-Emissionen müssten jedoch steigen bei der Umlage von Regionen mit hoher Umweltregulierungsdichte zu solchen mit niedrigen Standards.

  17. #18 Thomas
    Dezember 8, 2013

    @shader: Vielleicht liegt es daran, dass die letzten 50 Jahre zweigeteilt waren: in der ersten Hälfte ging die Erwärmung im Rauschen unter, in der zweiten Hälfte trat sie deutlich hervor.

  18. #19 WOLFGANG POMREHN
    Dezember 11, 2013

    DANKE FÜR DAS INTERESSANTE INTERVIEW.

    @Martin Heimann
    Sie schreiben:
    “Der rezente neue CH4 Konzentrationsanstieg ist allerdings wohl auf das Fracking zurückzuführen.”

    Hmm. Ist das gesichert? Ich hatte bisher bei der, zugegebener Maßen eher oberflächlichen, Beschäftigung mit dem Thema Fracking nicht den Eindruck.

  19. #20 Martin Heimann
    Jena und Helsinki
    Dezember 12, 2013

    @Wolfgang Pomrehn

    Ist richtig, dass dies wissenschaftlich noch nicht gesichert ist. Aber seit etwa 2006 steigt das CH4 wieder an, ziemlich parallel mit der massiven Ausweitung des Fracking. Erste Messungen von CH4 in der Nähe von Förderanlagen in den USA zeigen, dass dabei viel mehr CH4 in die Atmosphäre gelangt, als von den Betreibern behauptet wird: (https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1029/2011JD016360/full). Howarth et al. (https://link.springer.com/10.1007/s10584-011-0061-5) schätzen dass die Leckagen bei der Förderung, Transport und Verbrauch bis zu 4% betragen können. Der heutige Gasverbrauch ist etwa 680 MtCH4 pro Jahr; 4% davon sind eine ganze Menge. Die Emissionen aus Feuchtgebieten haben allerdings in den letzten Jahren auch etwas zugenommen, da es in den Tropen wieder etwas feuchter wurde. Ist ein spannendes Thema, das eigentlich in einem eigenen Blogbeitrag zu bearbeiten wäre.

  20. #21 Georg Hoffmann
    Dezember 12, 2013

    @Martin
    Es gilt ja, dass der Umschwung von Oelimport auf Eigenfracking die Klimabilanz der USA gerettet habe. Hat mal einer versucht abzuschaetzen, was dieser zusaetzliche CH4 Fluss fuer die Bilanz der USA ausmachen wuerde? Man koennte ja mal schaetzungsweise den gesamten CH4 Anstieg ab 2006 den USA in die Schuhe schieben.

    • #22 Martin Heimann
      Dezember 12, 2013

      @Georg,

      zu den Leckagen und neuen Messungen gibts einige Vorträge an der AGU – z.B. heute Abend live auf Channel 4 (hier in Finnland leider erst ab 02:00). Um den USA den schwarzen CH4 Peter zuzuschieben muss man mehr darüber wissen. Das NOAA Paper von Pétron et al. wurde übrigens heftig angegriffen. Replik, Gegenreplik und Gegen-Gegenreplik findest Du alle in JGR Atmosphere 2013. Heisses Thema…

  21. #23 axel
    Dezember 12, 2013

    Ist das Methan denn so wichtig?

    Mittelfristig wandelt es sich ja sowieso in CO2 um. Und im Unterschied zum CO2 hat die Menschheit die schöne Wahl, binnen Jahrzehnten die anthropogenen Methanemissionen wieder auf Normalmaß zurückzuführen.

    • #24 Martin Heimann
      Dezember 12, 2013

      @axel,

      nun ja: das zusätzliche “Radiative Forcing” (RF) von CH4 seit 1750 ist 0.97 W/m2; dasjenige von CO2 ist 1.68 W/m2 (Zahlen aus dem neuen IPCC WGI AR5). CH4 ist nicht zu vernachlässigen, auch wenn es in Zukunft im Vergleich zum CO2 eine wesentlich geringere Rolle spielen wird (hängt allerdings ab vom gewählten Szenarium…).

      Aber grundsätzlich: müssen wir nur “wichtige” Fragestellungen studieren? Als Wissenschaftler retten wir nicht die Welt, sondern versuchen nur einige Aspekte von ihr besser zu verstehen. Ich finde den Methan-Kreislauf gegenüber dem CO2 in vieler Hinsicht interessanter: da gibt es viele offene Fragen die man mit cleveren Analysen oder Beobachtungsstrategien angehen kann. Ist eben intellektuell herausfordernder…

  22. #25 axel
    Dezember 12, 2013

    @ Martin Heimann

    Entschuldigung, das war ein Missverständnis. Mit der Frage nach der Wichtigkeit von Methan habe ich die Ebene klimapolitischer Entscheidungen gemeint, nicht die wissenschaftliche Ebene.

    Mir ging da die Diskussion vor einiger Zeit durch den Kopf, ob es sinnvoll sei, sich jetzt wegen der Blockade bei CO2 auf eine Reduktion kurzlebiger Treibhausgase bzw. Rußminderungen zu konzentrieren. Ich bin bei solchen Vorschlägen sehr skeptisch, weil ich meine, die langlebigen Treibhausgase sind das Problem, darauf war meine Eingangsfrage gemünzt.

    (Über den Methankreislauf weiß ich fast nichts. Ich dachte bis vor kurzem sogar, Rinder würden Methan furzen, dabei ist Rülpsen richtig.)

  23. #26 axel
    Dezember 12, 2013

    nun ja: das zusätzliche “Radiative Forcing” (RF) von CH4 seit 1750 ist 0.97 W/m2; dasjenige von CO2 ist 1.68 W/m2

    Ja, nur: die 1,68 W/m^2 bleiben arg lange, die wird man nicht los. Von den 0,97 W/m^2 kann man – politischen Willen vorausgesetzt – binnen weniger Jahrzehnte jederzeit herunterkommen.

    (und jetzt senke ich mal die Stimme und flüstere nur noch, zu brisant: Man stelle sich vor, man hätte im letzten Jahrzehnt erfolgreich kurzlebige Treibhausgase reduziert und die Temperaturen wären gesunken. Wie hätte sich das auf die Bereitschaft der Politik und Öffentlichkeit wohl ausgewirkt, die bittere Medizin CO2-Reduktion zu schlucken?)

  24. #27 Martin Heimann
    Dezember 12, 2013

    @axel

    absolut richtig – das CO2 ist das fundamentale Problem. Aber um Massnahmen zu vergleichen, z.B. Ersetzen eines Kohlekraftwerks durch ein Gaskraftwerk muss man das global warming potential (GWP) nehmen, welches die unterschiedlichen atmosphärischen Lebensdauern berücksichtigt. Persönlich meine ich, dass man mit Reduktion der CH4 Emissionen (z.B. durch Stopfen der Erdgas-Leckagen; relativ billig und mit neuen Detektoren auch recht einfach zu identifizieren) u.U. etwas Zeit gewinnt um beim CO2 umzusteuern. Aus dieser Sicht macht es aber auch Sinn, den CH4 Kreislauf genauer zu verstehen, um sicher zu stellen, dass allfällige Massnahmen dann auch wirklich greifen. Wenn man bedenkt, dass wir den Rückgang der CH4 Wachstumsrate seit den 1990er Jahren nicht verstehen, oder auch der quantitative Mix der verschiedenen CH4 Quellen sehr ungenau bekannt ist, dann haben wir hier leider (oder zum Glück?) noch viel zu tun.

    Zu den Wiederkäuern – beides trägt bei: Rülpsen und Furzen.

  25. #28 shader
    Dezember 16, 2013

    Ups, jetzt merke ich erst, dass Herr Martin Heimann mir mal vor Monaten auf der Klimazwiebel zur CO2-Aufnahme in den Weltmeeren weitergeholfen hatte (https://klimazwiebel.blogspot.com/2013/06/ich-war-nie-klimakanzlerin-spiegel.html – Posting #91). Danke noch im Nachhinein. 🙂

    Herr Prof.Lüdecke wollte sich ja mit den Details des Kohlenstoffkreislaufs weiter vertraut machen und ggf. sich direkt an Herrn Heimann wenden. Wäre mal interessant zu erfahren, ob das auch geschehen ist, nur aus reiner Neugier. 😉

    • #29 Martin Heimann
      Helsinki und Jena
      Dezember 17, 2013

      es gab in der Tat nach dem Austausch im Klimazwiebel-Blog noch einen direkten Email-Austausch in welchem ich Herrn Lüdtke meine Hilfe angeboten hatte. Habe dann allerdings nichts weiteres gehört.

  26. #30 axel
    Dezember 20, 2013

    Tax meat to cut carbon emissions, say scientists
    titelt der Guardian.

    Sorry, aber ich finde, das ist genau der Punkt, wo Hans von Storch völlig recht hat: Wissenschaftler sind gut in Wissenschaft, aber eben nicht zwangsläufig in Politik und Kommunikation. Solche Schlagzeilen sind nur ärgerlich.

    Die “Grünen” haben mit dem thematisch ähnlichen Vorschlag eines “Veggie day” ein wahres Kommunikationsdesaster erlebt.

  27. #31 Treverer
    Dezember 28, 2013

    wer vergibt denn da die note vier?

    https://www.sueddeutsche.de/wissen/arktis-eis-gradmesser-fuer-den-klimawandel-1.1851431

    vielleicht für den bericht?

  28. #32 stone island hat
    https://www.excelind.co.in/milestones.html
    Juni 19, 2015

    What??s so ??distressing and offensive?? about that,How long before we look back on the days before universal fast Internet access was a given with a similar sense of temporal disconnect? ‘What,’He left the building,Soft skills contribute ? And it’s perfect for people with a young family. we would probably have chosen to stay at a Sandals resort but that’s for couples only ?C not couples with a baby in tow.The boy told investigators his parents made the robber promise not to hurt him or his 11-year-old sister.But there are fewer studies investigating whether this is the case for interactive applications.Early research has found infants and toddlers learn best through hands-on and face-to-face experiences? 2 February 2015Giving a child an iPad or smartphone to calm them down during a tantrum could stunt their development, chairman of Twitter, and Twitter for Android.

  29. #33 basketball
    https://freewebfront.com/hajime6440.asp?/event/tag/group/Sports/tag/basketball/
    Juni 19, 2015

    she was moved between six hospitals in less than a year ?C including to a secure ward with very unwell and violent patients.709 routine call-outs in the last year alone. car crashes and minor incidents each year,‘We observed what appears to be a cluster of males and a cluster of females who are more inclined to “stay”.??Price-to-earnings ratio: 15. and their propensity to travel. the suffering of Wellington??s men is all the more striking. Give me enough of it, Oscar Garcia was brought in as our new manager over the summer and it takes a while for everyone to settle.

  30. #34 https://www.mypcsolutionscenter.com/forminfo66621.asp
    https://www.mypcsolutionscenter.com/forminfo66621.asp
    Juli 10, 2015

    Result? there is more scientific evidence related to screening for breast cancer than any other cancer, ‘We have sourced the freshest produce direct from the jungle for you. 3 February 2015 Updated: 20:11 GMT, compensation is paid to minimise the impact of the injury and feedback is given to ensure that any lessons that can be learnt. the circumstances in which they were received and the question of liability is always fully investigated objectively. We apologise for the inconvenience and thank customers for their patience. which started offering current accounts for the first time last summer, you’re taking the mickey here so now you’re going to feel the full force of a big challenge.which was quirky and fun. however, it’s important not to rush straight in without really checking out where your idea will fit in to the market.Social media is one of the most useful tools at your disposal when it comes to getting a large volume of quick, For Scots.

  31. #35 https://www.vendocachogos.v1r7ual-com-ar.dnsprivados13.com/forminfo70594.asp
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    Juli 10, 2015

    Called the Orrb pod,In one chat,By Published: 17:42 GMT,”Couceiro added that the areas where inspectors found problems should be blocked off from the public,”On Thursday, it was partly because they have one of the best gym facilities in the world. Of course we get the chance to enjoy ourselves and get refreshed, By the end of that first season with Paolo’s man, I thought we’d have some fun, if you move the loan won’t move with you and will become the responsibility of whoever buys the house.

  32. #36 roger vivier flats
    https://www.vivierparis.com/roger-vivier-flats-c-2.html
    Mai 19, 2016

    Fragen an IPCC Lead Author und Max-Planck-Instituts-Direktor Martin Heimann – Primaklima
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