Man sagt manchmal, dass wir in einer technikfeindlichen Zeit lebten. Wenn ich ehrlich bin, dann sehe ich das zwar nicht ganz so pessimistisch, weiss aber auf die Frage auch keine rechte Antwort.
Auf der einen Seite greift Technik mehr und mehr um sich: Wir leben im zwölften Jahr des Smartphones, das Internet ergreift vielleicht bald besitz von alltäglichen Gegenständen, moderne Arzneimittel lindern, was vor wenigen Jahrzehnten noch wirklich leidvoll gewesen wäre auf ein sehr viel erträglicheres Maß ab (seit meiner Wurzelbehandlung weiss ich, wovon ich rede), usw. Technik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.
Auf der anderen Seite geht es vielen Menschen, die das sehen, gleich ganz schlecht, wenn man mal irgendwo einen Fleischerhaken an die Tafel malt; gibt es einen riesigen Markt für Globuli und noch ernstere Formen moderner Scharlatanerie; glauben beängstigend viele Menschen selbst in den angeblich aufgeklärten westlichen Ländern an Kreationismus und eine junge Erde.
Mathematik und Naturwissenschaften bekommen, eingedenk der Tatsache, dass sie das Salz in der Suppe aller Technik sind und unser ganzes modernes Leben von guter Kenntnis der Natur abhängt, immer noch nicht das Interesse, das sie verdienen. Und das ist nicht gut.
In meinen Augen sind naturwissenschaftliches und technisches Grundwissen für die Herausbildung des sogenannten mündigen Bürgers genauso wichtig, wie zumindest Grundkenntnisse in Geschichte oder Philosophie. Die Konfrontation von Ideen und das daraus entstehende Wissen sind die Grundlagen für die Welt von heute – das gilt für die Naturwissenschaften und noch mal ganz besonders für den gesellschaftlichen Umgang mit der auf ihrer Grundlage entwickelten Technik. Wer nichts von Naturwissenschaft und Technik versteht, wird stets blind und taub und damit möglicherweise ignorant für diese Grundlagen und damit für einen riesigen Teil unseres Alltags sein.
Dieses Grundwissen möglichst früh zu legen sollte ein Anliegen von allen sein. Harald Lesch sagte zu Zeiten von Alpha Centauri immer mal wieder den schönen Satz Wer nichts weiss, muss alles glauben und damit hat er völlig recht. Ohne Wissen kann man nichts abwägen – ohne technisches Wissen kann man keine Technik bewerten.
Deshalb starte ich eine kleine Serie Kinder für MINT begeistern in der der ich Dinge vorstelle, die in einer einfach verständlichen und vielleicht sogar spielerischen Weise genau dieses Grundwissen fördern.
Das können Spiele sein, möglicherweise Computerspiele, vielleicht Aktivitäten, Sendungen, Filme oder Bücher, einfache Experimente, kleine Basteleien, Hinterhältige Tricks zur Erringung der Aufmerksamkeit und was mir sonst so einfällt. Oder Euch. Für Hilfe, Ideen und nützliche Kommentare bin ich immer aufgeschlossen.
Ob ich vor Weihnachten noch dazu komme, einen ersten Beitrag dazu zu schreiben, kann ich nicht versprechen – aber spätestens zwischen den Jahren geht’s los.
Bis dahin in diesem Sinne.
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