Die Ereignisse während des Experiments vom 02. Dezember 1942 und danach sind legendär. Wigner öffnete eine Flasche Chianti, die er extra für diese Gelegenheit gekauft hatte und die versammelten Wissenschaftler tranken aus Pappbechern. Compton<a/a> informierte seinen Chef Conant per Telefon. Der Sage nach benutzten beide einen aus dem Stehgreif improvisierten Code:

Compton: “Der Italienische Seefahrer ist in der Neuen Welt angelandet.”
Conant: “Wie waren die Eingeborenen?”
Compton: “Sehr freundlich.”

 


 

[1] Ganz grob: Eine Kernspaltung setzt aus zwei Quellen Neutronen frei: prompte Neutronen entstehen sofort aus dem Spaltstoff, verzögerte Neutronen innerhalb von Sekunden bis Minuten aus den Spaltprodukten. Wegen der kurzen mittleren Wegstrecke der freien Neutronen im Spaltstoff und der daraus resultierenden kurzen Zeit zwischen einer Spaltung f1 und der durch die daraus entstandenen Neutronen ausgelösten Spaltung f2, liegt die Zeit für die Verdopplung der Leistung im Bereich von Millisekunden, wenn die prompten Neutronen allein für die Aufrechterhaltung der Kettenreaktion sorgen können. Eine technische Kontrolle der Kettenreaktion ist dann praktisch kaum mehr möglich. Man nennt den Reaktor dann prompt überkritisch. Manche Forschungsreaktoren nutzen diesen Zustand aus, in Leistungsreaktoren muss er unter allen Umständen vermieden werden.

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Kommentare (12)

  1. […] als Atomkraft-Gegner kann man durchaus den Wissenschaftlern Tribut zollen, die die erste Kettenreaktion in einem Versuchsreaktor 1942 durchgeführt haben. […]

  2. #2 bom.tmp
    15. Dezember 2017

    Hallo Oliver,
    alles Gute nachträglich zur Kernkraft. Was ist gut an einer Kraft, die die Erde zerstören und unbewohnbar machen kann? Die Kernkraft wird sich zum Fluch entwickeln, als Beweis der menschlichen Hybris.
    Hier in Stuttgart hat sich der Nulleffekt der rad. Strahlung in den letzten 30 Jahren um 30 % erhöht.
    Von 12 mikroS/h auf 16 mikroS/h . Warte auf den nächsten Störfall in irgendeinem KKW , dann bist du der Asylant , der in Marokko um Asyl bittet.

    • #3 Oliver Gabath
      15. Dezember 2017

      Was ist gut an einer Kraft, die die Erde zerstören und unbewohnbar machen kann?

      So wie Wind und Wasser. Machen wir uns schon seit Jahrtausenden zunutze, auch wenn sie sehr zerstörterisch sein können. Dereinst wird ja auch die Sonne die Erde unbewohnbar machen, lange vor ihrem eigenen Ende.

      Hier in Stuttgart hat sich der Nulleffekt der rad. Strahlung in den letzten 30 Jahren um 30 % erhöht. Von 12 mikroS/h auf 16 mikroS/h

      16 µSv/h entsprechen 140 mSv/a oder der 7-fachen erlaubten Jahresdosis für beruflich Strahlenexponierte Personen. Bitte gib mir eine verlässliche Quelle für Deine Zahlen in denen auch genannt wird, ob es ein Stuttgarter Mittelwert, oder ein ausgezeichneter Hotspot ist (in diesem kurzen Artikel ist z.B. von weit, WEIT kleineren Dosen an einer besonderen Stelle aus einem besonderen Grund die Rede. Das scheint mir vorsichtig ausgedrückt etwas plausibler. Hier ist eine interessante Karte, sogar mit Angabe des Messgerätetyps).

      Warte auf den nächsten Störfall in irgendeinem KKW , dann bist du der Asylant , der in Marokko um Asyl bittet.

      Unwahrscheinlich. Marokko ist etwas weiter weg als einige zehn Kilometer. Und die reichen schon. Wenn in Phillipsburg die Luft brennt, würde ich wahrscheinlich sogar ganz nahe dran sein. Dann sagt der Landrat vermutlich “Jetzt ist Katastrophe.” und als aktives SEG-Mitglied wäre ich dann dienstverpflichtet.

  3. #4 bom.tmp
    15. Dezember 2017

    OG,
    da habe ich ein Komma unterschlagen. Es muss wahrscheinlich heißen 0,16 mikroS/h. Ich habe gerade meinen Geigerzähler mit Gebrauchsanleitung ausgeliehen. Aber es geht ja um die Steigerungsrate.
    Vor dem Verzehr von Pilzen aus dem Baltikum wird immer noch gewarnt. Mein Sohn war in Cernobyl und da ist im Umkreis alles tot.
    Also so harmlos wie du tust ist die rad. Verstrahlung nicht. Mann muss auch langfristig an die Lebensmittel denken.

    • #5 Oliver Gabath
      15. Dezember 2017

      Es muss wahrscheinlich heißen 0,16 mikroS/h

      Was zwei Größenordnungen doch ausmachen…

      Ich habe gerade meinen Geigerzähler mit Gebrauchsanleitung ausgeliehen.

      So was…

      Aber es geht ja um die Steigerungsrate

      Unter anderem deswegen würde ich gerne wissen, wo die Zahl herkommt und für welche Orte sie gilt.

      Mein Sohn war in Cernobyl und da ist im Umkreis alles tot.

      Na ja…. Wenn Du meinst, dass dort keine Menschen wohnen sollten, die Nachkommen aufziehen wollen, geb ich Dir recht. Alles andere ist möglicherweise ein kleines bisschen übertrieben.

      Also so harmlos wie du tust ist die rad. Verstrahlung nicht. Mann muss auch langfristig an die Lebensmittel denken.

      Harmlos würde ich auch nie sagen. Aber, um mal wieder Herman Kahn zu zitieren: “A catastrophy can be pretty catastrophic without being total.

  4. #6 tomtoo
    16. Dezember 2017

    @Robert
    Mach mal locker. Aber rein statistisch , hätte es Tschernobyl und Fukushima nicht geben dürfen. Und den Müll vergraben wir in Olivers Garten.

    • #7 Oliver Gabath
      17. Dezember 2017

      Vielleicht nicht grade in meinem Garten – der dürfte für die oberirdirschen Einrichtungen zu klein sein. Aber auf dem Gelände nebendran – warum nicht, wenn’s technisch möglich ist? Irgendwo muss jede Art Müll hin.

      Das besondere an abgebrannten Kernbrennstoffen ist, dass sie im Gegensatz zu den schwächer aktiven Arten von Müll (für die es überall auf der Welt schon Endlager gibt, bei denen auch die Katastrophe ausbleibt, wenn so was passiert, noch jede Menge Wärme entwickelt, die sicher abgeführt werden muss. Ohne jetzt ein großer Experte für Entsorgung zu sein, ist meine Vermutung, dass das das große Problem ist.

  5. #8 bom.tmp
    16. Dezember 2017

    tomtoo,
    du bist der Praktiker. Ob Olivers Garten ausreicht? Andererseits bekommt er damit eine Wärmequelle für die nächsten 10 000 Jahre. Selbst bei Schneefall sieht man dann von der ISS einen schwarzen Punkt. Ich glaube, er will nur Aufmerksamkeit. Das ist zutiefst menschlich.

  6. #9 bom.tmp
    16. Dezember 2017

    Oliver Gabath,
    die Zahl kommt von meinem Geigerzähler. Ich habe ihn mir damals nach Cernobyl gekauft und messe regelmäßig in meinem Keller und in meinem Garten. Vor Cernobyl hatten wir 0,12 mikroS/h, gemessen mit einem teuren geeichten Zählrohr, danach 0,16 mikroS/h.
    Seitdem bin ich hellhörig, wenn jemand so sorglose Posts loschickt.

    • #10 Oliver Gabath
      17. Dezember 2017

      In diesem Fall ist die natürliche Strahlenexposition in Deinem Keller und Garten außergewöhnlich niedrig.

      30 % mehr oder weniger von Jahr zu Jahr können bei dieser niedrigen Dosis schon durch Schwankungen in der Radonkonzentration plausibel erklärt werden. Wenn Du über viele Jahre einen kontinuierlichen Anstieg misst, dann wäre das ein Indiz dafür, dass etwas nicht in Ordnung ist, aber zwei Datenpunkte am unteren Ende des Messbereichs sind dafür ein bisschen wenig. Schau Dir noch mal die Grafik von Stuttgart bei opengeiger.de an – da haben die Leute deutlich größere Schwankungen gemessen, nur weil sie ein paar Straßen weiter gingen.

  7. #11 MX
    16. Dezember 2017

    Hallo bom.tmp, Lebensmittel eingelagert, für den Fall der Fälle?

  8. #12 Roland B.
    17. Dezember 2017

    Aber vielleicht besser nicht in dem Keller, in dem die Strahlenbelastung ansteigt!