Vor einiger Zeit hatte ich ja auf die diesjährige Informatik-Olympiade in Pattaya hingewiesen. Die ist nun schon einige Zeit vorbei – und hier kommt endlich der versprochene Bericht dazu. Geschrieben hat ihn Sebastian Wagner, ein Teilnehmer der Olympiade.


Meine Intuition, diesen Artikel (der sicherlich nicht der letzte ist) zu schreiben, war, die Informatik-Olympiade etwas bekannter zu machen. Wie Marcus hier schon geschrieben hat, hat kaum jemand schon davon gehört, obwohl sie seit 23 Jahren ausgetragen wird und Informatik im Alltag eigentlich immer präsenter wird. In Österreich haben wir zusätzlich noch wenig Nachwuchsinformatiker und in der Öffentlichkeit sind wir sowieso total unwichtig (im Gegensatz z.B. zum BWINF/DE). Da sind hauptschulinterne Wettbewerbe eines Bezirkes viel wichtiger als dieser internationale Wettbewerb.
Ich durfte dieses Jahr zum ersten Mal an der internationalen Informatikolympiade teilnehmen. Aus diversen Erzählungen über frühere IOIs von meinen Begleitern ist mir bekannt, wie die Wettbewerbe früher abliefen.

IOI 2011

Die Internationale Informatik Olympiade (IOI) ist einer der international angesehensten Informatik-Wettbewerbe. Sie wird jedes Jahr in einem anderen Land, dieses Jahr in Thailand, im Sommer veranstaltet. Heuer fand sie vom 22. bis 29. Juli statt.
Die Aufgaben sind von algorithmischer Natur, weshalb die Teilnehmer einige Fähigkeiten aufweisen müssen:

  • Problemanalyse
  • Erstellen von Algorithmen
  • Datenstrukturen
  • Programmierung
  • Testen

Teilnehmen dürfen alle Länder1, die maximal 4 Schüler zur IOI senden dürfen. Die Auswahl dieser 4 Schüler geschieht meist über nationale Wettbewerbe. In Deutschland über den Bundeswettbewerb-Informatik, in Österreich über die Österreichische Informatik Olympiade2 und in der Schweiz über die Swiss Olympiad in Informatics.

Das erste Zwölftel in der Highscoreliste bekommt eine Goldmedaille (heuer 26), die nächsten 2 Zwölftel eine Silberne (51), und 3 Zwölftel eine Bronzemedaille (75). Ich habe noch niemanden gefunden, der diese Aufteilung unfair findet, denn somit bekommt die Hälfte aller Teilnehmer eine Medaille und es entscheiden nur an den Grenzen zwischen den Medaillen einzelne Punkte, denn die Leistungen, die von allen Olympioniken erbracht werden und wurden, sollten in hohem Maß gewürdigt werden.

Die Teilnehmer


Jedes Land darf

  • 2 Team-Leader: einen Delegation Leader und den Stellvertreter (Deputy Leader),
  • bis zu 4 Contestants (Wettbewerbsteilnehmer),
  • und einen Gast (Visitor)3

zur IOI senden.

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Da noch lange nicht alle Länder der Erde teilnehmen, wächst verständlicherweise die Anzahl der Teilnehmer jedes Jahr. 79 Länder nahmen heuer teil (mit mindestens einem Contestant) und 307 Contestants. Auf dem Bild ist leider nur ein Ausschnitt aller Teilnehmer zu sehen, während des Auflugs im Nong Nooch Tropical Garden.

Der erfolgreiche Gennady

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Es ist schon fast ein Naturgesetz, dass Gennady Korotkevich gewinnt. Mit 3 ersten Plätzen und 4 Goldmedaillen ist er der erfolgreichste Informatik-Olympionike aller Zeiten4.

1.6286645% Damenanteil

Leicht unterrepräsentiert war die Gruppe der Frauen. Bangladesch, Georgien, Indonesien, Vietnam und Zypern hatten jeweils eine weibliche Repräsentantin. Der Anteil der Frauen unter den Leadern war aber deutlich höher!

Programm


  • Freitag, der 22. Juli: Ankunft und Registrierung
  • Samstag, der 23. Juli: Eröffnungszeremonie
  • Sonntag, der 24. Juli: Erster Wettbewerbstag
  • Montag, der 25. Juli: Erster Exkursionstag (Nong Nooch Tropical Garden)
  • Dienstag, der 26. Juli: Zweiter Wettbewerbstag
  • Mittwoch, der 27. Juli: Zweiter Exkursionstag (Ancient City, bzw. The Grand Palace, Wat Prakaew & Vimanmek Manison)
  • Donnerstag, der 28 Juli: Abschlusszeremonie
  • Freitag, der 29. Juli: Abfahrt

Die Organisation


Die Organisation der diesjährigen IOI war sehr gut, bis auf den 1. Wettbewerb, aber dazu später mehr. So eine gute Organisation war bis jetzt nicht selbstverständlich, die IOI in Thailand zieht einen Schlussstrich unter die mangelhafte Organisation, schlechtes Essen, mangelhafte Unterkunft etc.; Schwierigkeiten, mit denen die vorigen IOIs in Erinnerung blieben.

Untergebracht wurden alle Teilnehmer in den Hotels der berühmten Royal Cliff Hotels Group (Beach und Grand Hotel) in Pattaya City, einer Touristenmetropole. Die Zeremonien sowie die Wettbewerbe wurden in den Räumlichkeiten des riesigen “PEACH” abgehalten, welches auch zu dem Hotelkomplex gehört. Das Areal liegt direkt am Golf von Thailand, mit seinem sehr warmen Wasser mit vielen Quallen. Zum Glück gab’s noch 3 Pools zum Abkühlen. 😀

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Kommentare (5)

  1. #1 Maxi
    August 23, 2011

    Wow! Gratulation, dass du soweit gekommen bist, Sebastian!
    Ich habe noch nie etwas von der “IOI” gehört, das hat sich nun geändert, danke für den Artikel.

    Bin schon gespannt, wie man solche Probleme löst 😀

  2. #2 Gotha Plast
    August 24, 2011

    Super Bericht,
    kannte die IOI auch noch nicht und die Probleme die gelöst werden sollen
    haben es schon in sich (vorallem Tag 2).
    Auch wenn der Artikel nicht von dir ist Marcus, so wär es trotzdem super, wenn du die wirklich groben Rechtschreibfehler an manchen Stellen entfernen würdest.

    Grüße
    Gotha

  3. #3 Marcus Frenkel
    August 24, 2011

    @Gotha Plast
    Danke für den Hinweis, ich habe die schlimmsten Fehler beseitigt. Beim Querlesen fallen die leider nicht unbedingt auf…;)

  4. #4 Dr. Webbaer
    August 24, 2011

    Dr. W rät regelmäßig zum Einsatz einer Rechtschreibprüfung. Witzigerweise wird das auch von professionellen Schreibkräften oft unterlassen. – Die Authentizität wird nämlich nicht “wirklich” erhöht, auch was die Hochtalentierten betreffen tut.

  5. #5 Christian Berger
    August 24, 2011

    Schön mal auch einen Artikel zum Thema Informatik in einem Informatikblog zu lesen. Trau Dich doch.