Basierend auf einer wahren Geschichte. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen oder Institutionen sind nicht zufällig und beabsichtigt. Wer sich fragt, warum es bei mir die letzten Wochen recht still war, findet hier einen Teil der Antwort.
Beteiligte Personen
- Der Kunde
- Telekommunikationsanbieter V, genannt “Die Roten”
Ausgangssituation
Ein kleines Dorf, ungefähr 20 Kilometer von der nächsten Stadt entfernt. Das Dorf hat nicht genug Einwohner, um eine annehmbare Anbindung ans nationale DSL-Netz aus wirtschaftlicher Sicht zu rechtfertigen und muss sich demzufolge mit der Errungenschaft des “mobilen Internets” zufriedengeben. Eine schicksalhafte Entscheidung des Kunden hat ihn vor knapp eineinhalb Jahren in die Hände des Telekommunikationsanbieters V getrieben, was dazu führte, dass nicht nur sein Internet, sondern auch das Telefon per UMTS bereitgestellt werden. Dies geschieht mit Hilfe eines Routers, im folgenden “Box” genannt, in welchen ein UMTS-Empfänger, im Weiteren “Stick”, eingesteckt wird. Leider erweist sich die Funkverbindung als dermaßen instabil, dass es zu regelmäßigen Ausfällen von Netz und Telefon kommt. Die folgenden Tagebucheinträge schildern die Geschehnisse der nächsten Tage.
1. Akt
5.11.2012: Auf Grund der andauernden Ausfälle entschieden, vom Sonderkündigungsrecht Gebrauch zu machen und eine entsprechende Kündigung per Einschreiben geschickt.
9.11.2012: Die per Einschreiben abgeschickte Kündigung geht laut Postdienstleister beim Empfänger ein.
15.11.2012: V hat noch nicht auf die Kündigung reagiert; Mitarbeiterin von V bestätigt bei Anruf, dass die Kündigung eingegangen sei und noch geprüft werde.
23.11.2012: Immer noch keine Reaktion; erneuter Anruf ergibt, dass keine Kündigung aufzufinden sei; Kündigung und Vorfälle noch einmal per Fax geschickt, aber keine Antwort erhalten.
23.11.2012, Abend: Noch einmal bei V angerufen, Kündigung liegt doch vor, Bearbeitung dauert aber sehr lange; Mitleid mit Mitarbeiterin gehabt, tief durchgeatmet und nichts weiter gesagt.
2. Akt
10.12.2012: V hat angerufen und um Austausch von Box und Stick gebeten, um so das Problem der schlechten Verbindung vielleicht zu lösen; eingewilligt und darauf geachtet, den Stick mit einzupacken, da explizit danach verlangt wurde; Abholung und Austausch soll am 11.12. geschehen; bin ab nun bis zum Austausch ohne Internet.
14.12.2012, Mittag: Box und Stick wurden endlich mit nur 3 Tagen Verspätung ausgetauscht; Verpackung leider erst geöffnet, als der Postbote bereits außer Reichweite war und festgestellt: eine neue Box ist enthalten, ein neuer Stick leider nicht; verdammter Mist.
14.12.2012, Nachmittag: Kamillentee zur Beruhigung getrunken, danach bei V angerufen und um Versendung eines Sticks gebeten; Bestätigung bekommen, dass er sofort verschickt wird.
17.12.2012: Stick noch nicht angekommen, erneuter Anruf bei V; Stick wurde angeblich am 15.12. verschickt; etwas skeptisch gewesen, da der 15. ein Sonnabend war, aber wer weiß: vielleicht arbeitet die Versandabteilung auch am Wochenende und nur die Post bummelt.
18.12.2012: Stick immer noch nicht angekommen, wieder ein Anruf; Mitarbeiterin am Telefon gesteht, dass der Stick durch einen internen Fehler scheinbar doch nicht verschickt wurde, das aber sofort nachgeholt werden würde; linkes Auge zuckt seit dem Anruf ab und zu unkontrolliert.
24.12.2012: erneuter Anruf bei V, da Stick immer noch nicht da, aber keine neuen Erkenntnisse.
27.12.2012: Stick kam am Morgen per Paketdienst, wurde aber vom Zusteller wieder mitgenommen, da kein Stick im Austausch angeboten werden konnte (wie auch, es war ja gar keiner da); Schreikrampf bekommen, der aber nach wenigen Stunden schon wieder endete.
27.12.2012, Nachmittag: erneuter Anruf (kann mittlerweile die Nummer auswendig); Stick wird sofort per UPS verschickt.
3. Akt
02.01.2013: Stick erhalten; beigelegter Brief verrät aber: es war der alte der ersten Tauschaktion, der von V zurückgeschickt wurde, da er nicht Bestandteil des Tauschvorganges sei.
02.01.2013, Nachmittag: Anruf bei V und noch einmal nach Kündigung gefragt; diese läge nicht vor und es solle noch einmal eine per Einschreiben geschickt werden; veralbert gefühlt und eine sofortige Lösung verlangt; Sonderkündigung zum 31.01.2013 daraufhin bestätigt bekommen, die noch per Brief verschickt wird.
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