Eine relativ einfache Möglichkeit zur Lösung besteht darin, statt der 32 Bit für den Zähler einen 64-Bit-Wert zu benutzen – der würde erst irgendwann in 292 Milliarden Jahren überlaufen, was nun wirklich in etwas weiterer Zukunft liegt. Schaut man sich die aktuellen Entwicklungen zumindest im Endnutzer-Bereich an, werden bis 2038 auch die meisten, wenn nicht alle Systeme auf 64 Bit umgestellt haben. Leider gilt das aber wohl nur für den Endnutzer-Bereich (wenn überhaupt); in den Betrieben werden wohl getreu der “never change a running system”-Doktrin auch 2038 noch etliche Systeme mit einem 32-Bit-Zähler in Betrieb sein, welcher dann überlaufen würde und zu potentiellen Problemen führt. Wie beim Jahr-2000-Problem muss also auch 2038 eine ausgedehnte Suche nach noch laufenden, alten Rechnersystemen stattfinden und es müssen diese durch 64-Bit-Systeme (oder was auch immer 2038 aktuell ist) ersetzt werden. Leider reicht übrigens das Ersetzen der Hardware durch 64-bit-fähige Hardware nicht unbedingt; viele Programme sind derart programmiert, dass sie nur in ihrer 32-Bit-Variante funktionieren – diese müssen dann entsprechend auch umgeschrieben werden, was wohl ähnlich kostspielig wird wie das Jahr-2000-Problem. Immerhin ist das Problem aber bereits heute bekannt und es kann bereits langfristig darauf hingearbeitet werden, die potentiell fehlerhaften Systeme bis zum Jahr 2038 sämtlich zu ersetzen. Ich bin dennoch gespannt (wenn man es so nennen darf), was alles dabei schiefgehen wird und wo überall am 19. Januar und den Folgetagen noch alte, längst vergessene Rechner auftauchen, die seit Jahrzehnten in staubigen Kammern vor sich hin rechneten.
Und zum Abschluss noch das angekündigte Numberphile-Video:
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