Das Triebwerk der zweiten Stufe muss etwa doppelt so lang arbeiten und dürfte eine etwa 40kg schwere Batterien mit sich tragen. Dazu kommt noch die viel größere Düse, die im Vakuum für mehr Schub sorgt (2,2 Tonnen), aber eben auch mehr wiegt.

Zusätzliches Gewicht ist in der obersten Stufe besonders ärgerlich. Denn jedes Kilo zusätzliche Masse in der letzten Stufe, ist ein Kilo weniger Nutzlast. Dazu kommt, dass die zweite Stufe noch Masse für ein zusätzliches kleines Steuertriebwerk braucht. Ein Triebwerk allein kann zwar die Lage der Rakete im Raum beliebig ändern, kann aber die Rakete nicht um die eigene Achse drehen. Dafür braucht es zumindest noch ein weiteres bewegliches Triebwerk oder zwei starre Düsen. Dem Bild nach zu urteilen, kommt dafür eine einfache Kaltgasdüse zum Einsatz.

Nun liegt die Nutzlast nur noch bei etwa 100kg in dem angestrebten, Sonnensynchronen Orbit und man schleppt ein über 50kg schweres Triebwerk mit. Ideal ist das alles nicht, aber für eine Rakete in dieser Größe im Prinzip gar nicht schlecht. Mit der weiteren Entwicklung der Batterietechnik könnte die Rakete auch ganz ohne Verbesserungen des Triebwerks an sich eine größere Nutzlast bekommen.

Falls die Electron erfolgreich ist, ist es durchaus möglich, dass noch ganz andere Hersteller auf diese Technik zurückgreifen werden.

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Kommentare (7)

  1. #1 cleric
    Tübingen
    14. Mai 2015

    Hi,

    Wie funktioniert denn die Rakete? Wird durch den Strom nur ein Gas erhitzt und dann wie bei einer normalen Rakete nach unten rausgelassen? Welches Gas wird dann verwendet zum Abstoßen?

    Du hast übrigens einen super interessanten Blog geschaffen. Ist trotz seines jungen Alters schon zu meinem Lieblings-Blog geworden :)

    • #2 wasgeht
      14. Mai 2015

      Nein. Der Strom treibt die “Benzinpumpe” an. Der Treibstoff wird dann ganz normal in der Brennkammer verbrannt.

      Lies dir mal “Was geht mit Raketentriebwerken” durch.

  2. #3 hsg
    14. Mai 2015

    Und was ist mit den Temperaturen in den Triebwerken? Müssen die Batterien nicht besonders vor der Kälte geschützt werden oder ist das in dem angegeben Gewicht bereits berücksichtigt?

    • #4 wasgeht
      14. Mai 2015

      Wenn ich mit der Vermutung recht habe, dass die batterien in den grauen Kästen sind, dann sind sie geschützt. Ganz abgesehen davon sind Batterien auch nicht 100% Effizient und die Verluste werden zu Wärme.

      Schlimmstenfalls kann man immer das Kerosin aus dem Tank benutzen um die Temperaturen konstant zu halten.

  3. #5 Julian
    14. Mai 2015

    Wären da in Zukunft nicht Magnesium Akkus (an denen meines Wissens gerade geforscht wird) der Schlüssel zum kleineren Gewicht? Oder müssen diese stärker verkleidet sein? (Ich hab keinen Plan

    • #6 wasgeht
      14. Mai 2015

      Bei Batterien warte ich immer, bis sie auf dem Markt sind. Irgendwo hatte ich mal einen Artikel von 1905 rumfliegen, der sagte, dass man in 10 Jahre die 10fache Batteriekapazität haben würde. 110 Jahre später, ist man immernoch nicht da.

  4. […] Auch hier soll wieder eine Rakete, mit einem Gewicht von 3800kg, von einem Flugzeug aus gestartet werden. Die erste Stufe ist eine Feststoffrakete von Aerojet Rocketdyne. Leicht verklausuliert sagt GO, dass es sich dabei um eine erprobte militärische Rakete ohne Gefechtskopf handelt. Die zweite Stufe wird durch Kerosin und Sauerstoff angetrieben, und auch hier kommt wohl eine elektrische Pumpe zum Einsatz, genauso wie bei der Electron, über die ich schon vor einem Monat schrieb. […]