Das hat sich ausgezahlt, denn nur zwei Monate später stand der nächste Start der Falcon 1 an. Diesmal wartete man etwas länger mit der Stufentrennung und es lief alles gut. Einen Ruf als zuverlässiges Unternehmen hatte SpaceX so allerdings nicht gewonnen.

Es ist deswegen wohl auch verständlich, wenn im nächsten Jahr nicht jeder an der Erfolg glaubte, als die Falcon 1 noch einmal abhob um einen Malaysischen Satelliten zu starten. Aber auch das funktionierte.

Es war der letzte Flug der Falcon 1. Eigentlich sollte die Falcon 1 zur Falcon 1e ausgebaut werden, aber die Zeit drängte und der COTS Vertrag verlangte die volle Aufmerksamkeit der Firma. Denn man hatte immernoch weder eine Rakete noch einen fertigen Raumtransporter.

Die Rakete für den Dragon sollte die Falcon 9 mit neun Merlin 1C Triebwerken werden. Davor gab es auch Pläne für eine Falcon 5 Rakete, die aber genauso beerdigt wurden wie die Pläne für die Falcon 1e. Eine Falcon 9 S5 sollte es auch nicht geben. (Eine Falcon 9 mit zwei Falcon 5 Raketen als Booster an den Seiten.)

Mit 5 Flügen und 3 Fehlschlägen von der Falcon 1 in der Bilanz, sprach SpaceX nun immernoch davon, dass die Falcon 9 die zuverlässigste Rakete der Welt sein würde. Große Worte, denen erst noch große Taten folgen mussten. Dass es die Firma überhaupt bis hier her geschafft hat, war nicht selbstverständlich. Rocketplane Kistler hat gezeigt, dass so eine Firma nur zu leicht in den Bankrott gehen kann und das Schicksal der Antares Rakete zeigt auch, dass man diesem Schicksal nie sehr leicht und selten auf Dauer entkommt.

Die Geschichte der Falcon 1 hat jedenfalls einen tiefen Eindruck in der Firmenkultur von SpaceX hinterlassen.

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Kommentare (5)

  1. #1 bruno
    21. Mai 2015

    …hast du ahnung von “cubesats”? vielleicht magst du gelegentlich darüber mal was schreiben?

    • #2 wasgeht
      21. Mai 2015

      Nichts wirklich spezielles. Früher oder später kommt sicherlich auch mal ein Beitrag über kleine Antriebssysteme für Cubesats.

  2. #3 inge schuster
    22. Mai 2015

    @bruno

    Peter Platzer hat vor rund 3 Jahren den Startup Spire gegründet, der Nanosatelliten (Größe und Gewicht eines Brotweckens) ins “Weltall” schickt, die man auch “mieten” kann, um verschiedenste Messungen durchzuführen – über Wetterkontrollen, Ortung von Schiffen bis zur Zählung von Tieren.
    Er beschreibt dies in:
    https://scienceblog.at/nanosatelliten-weltraum-für-jedermann#.

  3. […] der Falcon 1 Rakete viel Lehrgeld bezahlt hat, mussten sie besser werden, und zwar schnell. In der letzten Folge habe ich schon von den Umständen geschrieben, unter denen der COTS Vertrag an SpaceX […]

  4. […] habe auch schon zwei Hintergrundartikel zur Geschichte SpaceX geschrieben. Die findet man hier und […]