Die Bewohner der Eifel glauben nicht wirklich, dass sie in einem vulkanisch aktivem Gebiet leben. Die Amerikaner kennen die Geschichte der Pueblo Indianer und auch die Tatsache, dass sie immer wieder Siedlungen wegen lang anhaltender Dürren (50 Jahre und mehr) aufgeben mussten. Aber glauben sie wirklich, dass diese natürlich auftretenden Dürren auch sie selbst betreffen könnten? Aus den aktuellen Reaktionen lässt sich das Gegenteil schließen. Und das selbe gilt natürlich auch für die Hurricanes von New York oder New Orleans.

Am Ende holt die Realität sie alle ein.

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Kommentare (9)

  1. #1 rolak
    6. Juli 2015

    Bevor jetzt wer meint, ‘JhdtHW’ sei irgendeine schwammige PresseFloskel zur AuflagenSteigerung (was gemessen am Publizierten ein durchaus naheliegender Fehlschluß wäre), sei der (von mir nicht gefundene) Weg zum Offiziellen nachgeliefert: wiki(JhdtHW).

    Grad heuer empfand ich den zeitlichen Abstand zum letzten PresseRummelHochwasser hier in K als ziemlich groß (‘wann wor dat eijentlich?’), da ergänzen sich persönlicher Datenmangel, löchrige Erinnerung und Wunschdenken – wie beim Wetter in der Vergangenheit ;-)

    Pueblo .. wegen lang anhaltender Dürren .. aufgeben

    .. an denen eine immer weiter um sich greifende, unglaublich nachhaltige Abholzung nicht unbeteiligt sein dürfte. Paßt nur nicht ins Klischee des ach so naturverbundenen ‘edlen Wilden’.

  2. #2 Lercherl
    6. Juli 2015

    Jahrhunderthochwasser sind annähernd Poisson-verteilt. Wie so häufig in der Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung ist auch die Poisson-Verteilung schwer intuitiv zu fassen.

    Auch Weisheiten wie das „Gesetz der Serie“ und „things come in threes” sind wohl hauptsächlich populäre Missverständnisse der Verteilung seltener zufälliger Ereignisse.

  3. #3 Olaf Klischat
    Berlin
    6. Juli 2015

    “Die Chance, dass es in einem Jahr kein Jahrhunderthochwasser gibt, beträgt nur 99%.”

    Also ganz genau genommen beträgt die (1/E)^(1/100)=99.005%, wenn man Jahrhunderthochwasser als völlig gleichverteilt auftretende Zufallsereignisse und somit auch den Fall “mehr als ein Jahrhunderthochwasser in einem Jahr” als möglich annimmt :P

  4. #4 gunterkrause
    6. Juli 2015

    Was könnten uns Zahlenreihen sagen, die sich mit Wettereignissen rein statistisch beschäftigen?
    Sollten dabei sich eventuell verändernde typische, dazugehörige Wetterlagen nicht doch in solche Betrachtungen mit einfließen? Dazu vielleicht noch eine sehr wesentliche Voraussetzung für Niederschlag im Allgemeinen: Die Verdunstung und deren mögliche Variabilität? Es gibt halt in der Praxis entscheidende Differenzen zum 6en würfeln, Münzen werfen, …
    10000 Jahre als gewählter maximaler Zeitraum sind sicher eher dezimal begründet. Doch das kommt der heute laufenden ‘Warmzeit’ schon recht nahe. Was Hochwasser-verursacht davor passierte – ist eine ganz andere Geschichte.

    Dann gibt es auch noch eine nächste Geschichte. Die von den heutigen, mehr denn je begradigten und zugebauten Flüssen …

    Generell sollte man sich auch nicht allzu sehr an der Wortschöpfung Jahrhunderthochwasser selbst stören. Es ist wohl eine „empirisch-methusalemisch“ ;-) gewählte Bezeichnung.

    • #5 wasgeht
      6. Juli 2015

      Du hast natürlich völlig recht. Aber bevor man sich mit Änderungen eines Systems beschäftigt, sollte man erst einmal dessen Eigenschaften ganz ohne Änderungen kennen.

      Sonst kann man nämlich bei der Untersuchung, ob sich etwas geändert hat, keine vernünftige Null-Hypothese aufstellen. (Sprich: Nur wenn man weiß, wie es vorher war kann man sagen, ob es nun anders ist.)

  5. #6 Karl Mistelberger
    6. Juli 2015

    Statistik ist ja ein netter Zeitvertreib, aber die Beschäftigung mit dem Alpenhochwasser 2005 war allemal lohnender.

    Meist bin ich vom Pech verfolgt: Den Kennewick Man habe ich um 14 Tage und 20 km verfehlt. Doch die Wanderung von Oberstdorf nach Meran war ein Volltreffer, zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

    Das fünftausendjährige Hochwasser war überraschenderweise für uns Wanderer überhaupt kein Problem. Selbst die Regenbekleidung blieb im Rucksack, denn es herrschte vier Tage lang beinahe völlige Windstille in den Bergen und ein Regenschirm genügte, um das gröbste Wasser abzuleiten.

    https://www.nefkom.net/charlemagne/transalp/

  6. #7 bruno
    7. Juli 2015

    …de “rolak” ise´e ooch kölsch?
    …ansonsten:

    persönlicher Datenmangel, löchrige Erinnerung und Wunschdenken

    …was wären wir ohne das?!

    Meine komplette Vergangenheit begründet sich darauf!
    Und man kann froh sein, wenns bloss die drei sind….
    Da sind ja noch Cherries-Dunning&Foregiveness – die den eigenen Lebenslauf beschönigen….
    :)
    (den Smiley schulde ich FF für den Hinweis auf EINEN POE…)

  7. #8 Stefan Wagner
    https://demystifikation.wordpress.com/2015/07/05/so-wenig-essen/
    7. Juli 2015

    Es gibt Dinge die mich aufregen, weil sie immer falsch diskutiert werden. Dazu gehört die Sache mit den Jahrhunderthochwassern. Sie werden so diskutiert, als gäbe es einen ewigen Kalender in dem man nur nachschauen muss. Aha, es ist 100 Jahre her. Wird mal wieder Zeit.

    Und wer soll das bitte so diskutieren, Dr. Strohmann? Ich habe das noch nie so diskutiert gehört.

    Im übrigen fehlt mir auch die Erklärung, ob es um genau ein Hochwasser pro Jahr geht, das mit 1%iger Wahrscheinlichkeit auftreten soll oder um mindestens ein Jhr.-HW.

    Dem Nörgeln mit Hinweis auf Flussbegradigung und Staudämme schließe ich mich trotz Erwiderung an: Wenn die Verbauung nicht entsprechend alt ist, dann gelten ältere Befunde nur für einen Fluss den es so nicht mehr gibt. Außerdem verlegen Flüsse, nicht zuletzt durch Hochwasser, im Laufe der Jahrhunderte ihren Lauf und sind schon von Natur aus kein System ohne Änderung. ;)

    • #9 wasgeht
      7. Juli 2015

      An der Elbe gab es im Abstand von 13 Jahren zwei Jahrhunderthochwasser und es wurde mehrfach behauptet, das sei ein Beleg dafür, dass solche Ereignisse häufiger auftreten. Weil, es ja nicht sein kann, dass zwei Jahrhunderthochwasser in so kurzem Abstand nacheinander kommen.

      Die Sache mit dem Terminkalender ist da kein Strohmann, sondern eine Überspitzung.

      Aber ich muss dir recht geben, ja es geht unrealistischer Weise um ein Hochwasser (bzw. das höchste Hochwasser) pro Jahr.