Mit Verunreinigungen und Legierungen sieht es ganz ähnlich aus. Am günstigsten ist es, wenn man mit dem Material auskommt, so wie es ist. Man kann versuchen die Materialtrennung vor dem Einschmelzen zu verbessern. Das gehört zu den Feldern, in denen man heute durch bessere Sensor und Computertechnik immer besser wird.
Wie es mit der Menge und der Qualität aussieht hängt damit ganz davon ab, wieviel Aufwand man betreiben will. Wirklich hohe Reinheitsgrade erreicht man am ehesten mit Roherzen, oder durch Elektrolyse. Elektrolyse ist aber Energieaufwändig, kann sich aber lohnen, wenn es sehr wertvolle Stoffe als Abfallprodukte gibt. Wenn die “Verunreinigungen” nur groß genug sind, kann solcher Müll im Einzelfall gehaltvoller sein als manches Erz.
Ob etwas Abfall oder Rohstoff im Recycling ist, hängt damit immer mehr von der vorhandenen Technik und der Ergiebigkeit der Erzlagerstätten ab. Was heute Abfall ist, dessen Verarbeitung sich nicht lohnt, kann später durchaus ein wertvoller Rohstoff sein. Solche Phänomene sieht man heute schon im Bergbau, wo das “taube” Restgestein mit (früher) zu niedrigem Erzgehalt heute durch neue Verfahren nochmal aufgearbeitet wird.
Das zeigt allerdings auch, dass zu großer Eifer beim Recycling nicht unbedingt positiv sein muss. Die Technik wird besser und erlaubt Recycling mit immer kleinerem Aufwand. Ein Recycling auf Biegen und Brechen, nur der höheren Recyclingquote wegen, ist dagegen reine Energieverschwendung. Eine Lagerung von Müll, bis sich die technischen Gegebenheiten verbessert haben, könnte da durchaus eine Alternative sein.
Wie überall erkennt man auch hier den Unterschied zwischen gut und schlecht nicht daran, ob etwas Abfall ist oder recyclt wird. Man erkennt ihn daran, ob dem Aufwand auch ein angemessener Nutzen gegenüber steht.
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