Aber wenn Archeologen Artefakte auf ein Alter von 20.000-24.000 Jahren datieren, dann wird man sie wohl mit einem leichten Schulterzucken in die gleiche Zeit einordnen. Was sind schon ein paar Jahrtausende unter Archeologen? Kaum jemand wird sich beklagen und das obwohl der Zeitunterschied so groß ist, wie zwischen heute und den alten Ägyptern. Mit einem ähnlichen Schulterzucken sollte man letztlich auch die Unterschiede zwischen der Entwicklung Europas und Australiens hinnehmen. Was sind in der langen Menschheitsgeschichte schon ein paar Jahrtausende Entwicklung unter Freunden?

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Kommentare (7)

  1. #1 BreitSide
    Beim Deich
    15. Oktober 2015

    Nun ja, es gibt ja auch noch andere Bedingungen, die das Tempo von Innovationen steuern:

    – Genügend Ressourcen, also Nahrungsmittelüberschuss und Sklaven/Maschinen. Da finde ich die Thesen von Jared Diamond sehr plausibel: Wer nur knapp überlebt, hat keine Zeit/Kraft/Lust auf Experimente. Und Australien ist ja sehr knapp an Nahrungsmitteln bzw. fruchtbarem Boden.

    – Haustiere (wieder nach Jared Diamond): Praktisch alle heute gängigen Haustiere stammen aus dem “fruchtbaren Halbmond”, kein einziges davon gibt es in Australien. Kängurus scheinen schlecht domestizierbar zu sein, Strauße ja anscheinend auch erst in letzter Zeit.

    – Sonstige Bodenschätze: Steine, Metalle; da kennst Du Dich ja besser aus, wo die wie leicht zu finden sind. In Australien anscheinend nicht.

    – Zu gut sollte es den Leuten aber auch nicht gehen; in Papua Neuguinea (wo Jared Diamond ja die “zündende Idee” hatte) braucht man nicht viel tun, um zu überleben, keine große Planung, Vorratshaltung etc.

    – Jahreszeiten scheinen auch notwendig zu sein. So besteht der Zwang, eine Vorratshaltung einzuführen und durchzuhalten. Wie auch bei den jährlichen Nilfluten: Planung, Steuerung, Abrechnung, Dokumentation.

    – Dann einfach die schiere Masse: Ich habe irgendwo mal gelesen, dass die Rate von Geistesblitzen seit etlichen Jahrtausenden offenbar gleich geblieben ist. Dann ist es plausibel, dass größere Dörfer/Städte mehr Ideen herausbringen als kleinere. Und in Australien sind die Gruppen ja allgemein eher klein.

    – Dann natürlich die Möglichkeit, Erkenntnisse zu dokumentieren: m.W. hatten praktisch alle Gesellschaften, die Großbauten errichtet haben, auch eine Art Schrift; persönliche Weitergabe von Vater an Sohn oder so kann ja leicht zu Fehlinfos führen. Man denke nur an die tausenden verschiedenen angeblichen Positionen der angeblichen Meridiane… Die Original-Australier haben ja m.W. keine Schrift.

    – Und natürlich die Bereitschaft der Gesellschaft, diese tollen Ideen auch aufzunehmen; Ägypten hatte ja auch eine super Technik, Schrift, sehr viele Leute und auch genügend Überfluss an Ressourcen, hat sich dann aber ziemlich in die Stagnation verabschiedet; Wie auch im europäischen “finsteren Mittelalter”. Wobei es da auch andere Ansichten zu geben scheint.

    – Früher hörte ich mal was davon, dass die Kommunikation wichtig sei (ist sie natürlich auch) und deswegen z.B. Ägypten seinen Stand der Technik nicht weitergeben konnte, weil es so isoliert gewesen sei. Das glaube ich aber weniger, die Kommunikation war ja gut ausgeprägt durch den Handel, fast weltweit.

  2. #2 Hobbes
    15. Oktober 2015

    Ich persönlich finde die These, dass das Bier die Zivilisation entstehen lassen hat ja sehr reizvoll.
    Wasserknappheit führte zur Konzentration von Menschen an den Wasserstellen. Dies führte zu erhöhter Nahrungsknappheit in den Gebieten was die Notwendigkeit des Ackerbaus hier verstärkte. Gleichzeitig führte dieser zu einer Sesshaftigkeit was eine Vorratshaltung notwendig macht. Diese erfolgte anfangs hauptsächlich durch “Brot” und “gewässertes Brot” (Bier).
    Das Bier wäre somit auch das erste “Kulturprodukt” einer sesshaften Gesellschaft.

    Ok der eigentliche Grund wäre dann die Wasserkonzentration in Gegenden mit sonst recht vielen Menschen (Gerade Nil und co fallen mir da ein) Aber Bier klingt lustiger.

    • #3 BreitSide
      Beim Deich
      15. Oktober 2015

      Ja, die Ägypter hatten es raus mit diesem alten Kulturgut: https://www.stupidedia.org/stupi/Bier

      Warum wohl haben sie eine Stadt gleich Bieramesse genannt?
      Und woher kommen wohl die uralten Namen Biergit oder Bierte?
      Schon die südamerikanischen Indios hatten Tabiere in ihren Gebiergen.
      Daher auch der Urvogel Bierol und die köstliche Bierne.
      Jetzt muss ich aber wieder ins Biero, wozu hab ich denn so viele Syvester Bierologie und Hektoliteratur studiert?
      Oder ich geh zu meinem Barbier und seiner Bierbar?

  3. #4 Dr. Webbaer
    16. Oktober 2015

    Ist das eigentlich ein neuzeitlicher Gag, dass die Wurfwaffe ‘Bumerang’ einerseits treffen und andererseits, vermutlich im Falle des Nicht-Treffens, in die Hand des Werfers zurückkehren soll?

    • #5 BreitSide
      Beim Deich
      16. Oktober 2015

      Weder noch, Brauner!

      Mach dich mal schlau bei “Kylie”.

      Und nein, nicht die: https://www.youtube.com/watch?v=KKOcmLiujAI

    • #6 wasgeht
      17. Oktober 2015

      Nein, es ist ein älterer Gag. Bei vielen Australiern war der rückkehrende Bumerang hauptsächlich als Spielzeug bekannt. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es zum Teil auch zur Vogeljagd benutzt wurde – um sich das suchen nach einem in die Luft geworfenen Bumerang zu ersparen, der keinen Vogel vom Himmel geholt hat.

  4. #7 Wilhelm Leonhard Schuster
    17. Oktober 2015

    Ich könnte mir eine “Alt Australische Olympiade” im
    Bumerang – Bau – und Wurf vorstellen.
    Wettbewerb, ist bei allen Tier und Menschenarten üblich!
    Wer ist der Beste ,Tüchtigste, (Stärkste)(Göttlichste) in Nahrungsbeschaffung und den Mitteln und Werkzeugen dazu.
    (Loki)(Alberich)(Siegfried) ct.