Der Dunningprozess fängt damit an, dass man einen Film von der Hintergrundszene macht, vor der alles stattfinden soll. Dieser Film ist zwar schwarzweiß, wird aber komplett mit gelber Farbe im positiv entwickelt. Dieser Film sieht also aus wie eine lange Reihe von gelben Diaphotos der Szene.
Was ist ein gelbes Dia? Das ist ein Dia, bei dem vom weißen Licht an einigen Stellen der Blauanteil fehlt, denn weißes Licht ohne Blau sieht gelblich aus. Es mag also gelb aussehen, aber eigentlich entsteht das ganze Bild nur dadurch, dass mal mehr und mal weniger blaues Licht durch das Dia kommt. Hinter dieses gelbe Dia kommt jetzt ein zweiter Film, der noch nicht entwickelt ist und beides kommt zusammen in die Kamera. Deswegen nennt man das ganze auch Bipack.
Die Schauspieler spielen ihre Szene jetzt vor einem blauen Hintergrund, werden aber selbst mit gelben Licht von vorn angeleuchtet (zum Beispiel aus einer Natriumlampe). Die Schauspieler sehen jetzt komplett gelb aus – ohne jedes Blau. Blau kommt nur vom Hintergrund. Und dadurch passiert dann die Magie. Das gelbe Licht kommt ganz ohne Probleme durch das Dia durch und man wird darin keine Spur vom Hintergrundbild mehr sehen. Ganz im Gegensatz zum blauen Licht vom Hintergrund.
Überall wo die Kamera nur den blauen Hintergrund sieht, muss das blaue Licht erst durch die gelbe Schicht vom Film davor hindurch. Um so gelber diese Schicht an einer Stelle ist, um so weniger blaues Licht kommt durch. Zum Glück ist alles schwarzweiß. Deswegen ist es damit schon getan, denn es ist egal ob so ein Film mit gelben oder blauen Licht beleuchtet wird, das Ergebnis ist immer das gleiche.
Am Ende hat man damit ein Bild vom Hintergrund auf Film – aber nur dort, wo der Bluescreen war. Dort wo die Schauspieler sind, ist kein blaues Licht und so erzeugen die Schauspieler automatisch ihre eigene Maske, ohne dass jemand den Pinsel schwingen muss. Danach ist es nur noch eine Frage des Budgets, der vorhandenen Zeit und des Talents, um durchaus beeindruckende Effekte zu erzielen.
Wenn das eine oder das andere fehlt (und wann ist das schonmal nicht der Fall), sieht es allerdings im Extremfall aus wie Schauspieler vor der Leinwand im Kinosaal. Das passiert vor allem dann, wenn die beiden Filme in der Kamera verrutschen oder sich die Kamera bei der Aufnahme bewegt.
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