Erfolgreiche Mission

Auch der Rest des Starts der CRS-8 Mission verlief erfolgreich. Der Dragon-Transporter wurde auf eine Umlaufbahn unterhalb der ISS gebracht, die für das Dockingmanöver noch weiter angehoben wird. Auf diese Weise soll jede potentielle Gefährdung der Raumstation durch missglückte Startmanöver von Raumtransportern eliminiert werden.

An Bord des Dragon ist auch das ausfaltbare Modul Beam von Bigelow Aerospace, das an der ISS getestet werden soll. Die Firma hat vor, aus einer größeren Variante dieses Moduls private Raumstationen zu bauen.

Die erfolgreiche Landung auf dem Schiff bedeutet einen großen Fortschritt für SpaceX. Bei der Landung im Meer verliert die Falcon 9 nur noch etwa 15 Prozent der Nutzlast, bei der Rückkehr zum Startplatz, wie bei der ersten geglückten Landung, sind es etwa 30 Prozent. Das Manöver wird auch für die Falcon Heavy unumgänglich sein. Die lang angekündigte Schwerlastrakete von SpaceX besteht aus drei Stufen, die der ersten Stufe einer Falcon 9 entsprechen. Während die beiden äußeren Stufen zum Startort zurückkehren werden, wird die zentrale Stufe weiter fliegen und damit im Meer landen müssen.

Anspruchsvolles Landemanöver

Die Landung der ersten Stufe einer Falcon 9 stellt deutlich höhere Anforderungen an die Technik als die Landung der New-Shepard-Rakete von Blue Origin, die inzwischen ihren dritten Flug erfolgreich bestanden hat. Während die New Shepard eine Nutzlast von etwa 4 bis 5 Tonnen auf Mach 3,7 beschleunigt, muss die erste Stufe der Falcon 9 eine Masse von über 120 Tonnen auf eine Geschwindigkeit über Mach 6 bringen.

Die Raketenstufe der Falcon musste dafür so leicht gebaut werden, dass sie bei der Landung nicht mit ihren Raketentriebwerken schweben kann. Schon ein einziges der neun Merlin-Triebwerke entwickelt beim Landemanöver so viel Schub, dass die Stufe nach dem Abbremsen sofort wieder nach oben fliegen würde. Anders als die New Shepard von Blue Origin kann die Stufe nicht vor der Landung wie ein Helikopter über dem Boden schweben und dann sanft aufsetzen.

Stattdessen muss zur Landung das Triebwerk genau in dem Moment abgeschaltet werden, bei dem es zum Aufsetzzeitpunkt keinen Schub mehr entwickelt. Es ist wie der Versuch, mit einem Bungeeseil von einer Brücke zu springen und damit sanft auf einer darunter liegenden Straße zu landen, indem man genau im richtigen Moment das Seil mit einem Messer durchschneidet, bevor es den Springer wieder in die Luft zieht.

Derweil hat Airbus Safran Launchers, die Herstellerfirma der Ariane-Raketen, angekündigt, dass die neue Ariane 6 bei voller Auslastung im Jahr 2023 mit den derzeitigen Startpreisen einer Falcon 9 ohne Wiederverwendung mithalten können soll. Elon Musk sagte in der Pressekonferenz nach dem Flug, er hoffe, dass auch andere Raumfahrtfirmen dem Beispiel von SpaceX folgten und so die Kosten der Raumfahrt senkten.

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