Wir sind im Darwin-Jahr, und das Interesse der Medien ist erstaunlich, soweit es mich angeht. So viele Anfragen zu Interviews, Stellungnahmen und Beiträgen hat es selbst im Jahr der Doppelhelix (2003) nicht gegeben, als ich so stolz auf meine Biographie von James Watson war, die dann kaum jemand gekauft hat. Den 200sten Geburtstag des britischen Naturforschers am 12. Februar – also in einer guten Wochen – will keiner verpassen, und die fragenden Reporter sind gut vorbereitet – auch anders, als es 2003 war, als es schon mal passieren konnte, daß jemand annahm, mit der DNA seien die Erbgesetze entdeckt worden. Bei den vielen (guten) Gesprächen über Darwins Gedanke fällt nur auf, daß der Begriff gar nicht erwähnt wird, den auch Darwin im Titel seines Hauptwerks unterdrückt, obwohl er dahin gehört. Gemeint ist die Anpassung. Evolution handelt von der Anpassung der Arten, nicht vom Ursprung, wie Darwins Titel fälschlicherweisen verspricht. Aber über Anpassung will niemand etwas wissen. Das will niemand wissen – und angepaßt will wohl auch niemand sein.
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