Die Europäische Kommission hat fast 4 Mio. Euro bewilligt, um Emotionen QUANTITATIV zu erforschen. Es ist vorgeschlagen worden, Internet Chats zu verfolgen und festzustellen, wann Menschen aufgeregt, gespannt, verärgert oder gar wütend werden. Und das Ziel der Betreiber besteht darin, dafür eine Formel – eine Gleichung – zu finden. Ich werde wütend, wenn ich so etwas lese – egal ob im Internet oder in der Zeitung. EIne Formel für die Emotion!? Was für ein Unsinn. Da zeigt sich immer noch der alte Traum von Galileo Galilei, daß alles messbar ist und man nur unterscheiden muss zwischen Dingen, die schon vermessen sind, und Dingen, die noch vermessen werden. Galilei selbst hat die Größe des Tores angegeben, das zur Hölle führt, und welche Temperatur einen erwartet, wenn man hindurch geht. So etwa wird auch bei den Emotionen herauskommen. Vielleicht sollte man den Forscher – unter anderem aus Warschau – den Weg zeigen, den Galilei zur Hölle gefunden hat, und dann können sie ihm einfach dorthin folgen. Wir sind diesen Blödsinn dann wenigstens los.

Kommentare (8)

  1. #1 Florian Freistetter
    August 2, 2009

    “EIne Formel für die Emotion!? Was für ein Unsinn.”

    Warum eigentlich? Ich sehe erstmal keinen prinzipiellen Grund, warum es nicht möglich sein sollte, Emotionen u.ä. wissenschaftlich exakt zu erfassen…

  2. #2 Jürgen
    August 2, 2009

    Der Einwand von Florian Freistetter ist durchaus berechtigt. Warum gibt es eigentlich keinen Link zu dem Projekt, so dass sich jeder Leser selbst ein Bild davon machen kann?

    Und warum ist es eigentlich so wichtig, dass die beteiligten Forscher unter anderem in Warschau sitzen – und nicht auch in Bremen oder Zürich?

  3. #3 S.S.T.
    August 2, 2009

    Es werden viele Dinge erforscht, bei denen sich über die Sinnhaftigkeit zumindest streiten lässt. Gut, 4 Mio. sind kein Pappenstiel, vielleicht wäre wenigtens ein Teil davon bei der Erforschung des Liebeslebens der Wattwürmer besser aufgehoben. Aber zumindest sind ‘Emotionen’ ein interessantes und wie ich finde, ein wichtiges Thema. Ob sich die Investition lohnte oder nicht, wird man wohl erst am Ende sehen, wie bei zahllosen Projekten.

  4. #4 Samin
    August 2, 2009

    Nur so ist es möglich zu erfahren ob Emotionen eventuell eine staatsgefährdende Tätigkeit(?) sind.
    Also zu einer Art von Emotionen kann ich denen schon alles sagen, nämlich Zorn/Wut:
    Wann werden Menschen zornig/wütend: prinzipiell immer.
    Wodurch werden Menschen zornig/wütend: wegen Kleinigkeiten.
    Prinzipiell findet der Mensch immer etwas um wütend zu werden, alles lässt sich dazu nutzen.. selbst das Thema Weltfrieden..hach Ironie.

  5. #5 Jörg
    August 2, 2009

    Ich würde ja auch was zu diesem albernen Artikel sagen, aber da es ja sowieso nie Antworten von Ernst Peter Fischer gibt, wäre das vergebene Anstrengung…wer nur seltsame Fire&Forget-Artikel abschießt sollte sich überlegen, ob Blogs sein Medium sind.

  6. #6 ali
    August 2, 2009

    Ich weiss nicht ob EPF hier mitdiskutieren wird und werde mich deshalb in meinem Widerspruch kurz fassen.

    Ich vermute es handelt sich um dieses Projekt. Wenn deren Forschungsziel wirklich ein solcher ‘Blödsinn’ ist, kann man wohl als Sozialwissenschaflter die Fahne gleich einrollen. Mir scheint es, wir beschäftigen uns nämlich sehr häufig damit, wie man menschliche Emotionen oder Dinge die daraus resultieren, irgendwie messen kann (da ist dieses Projekt geradezu technisch, da es auch für die Forschung an künstlicher Intelligenz dienen soll).

    Was ist so störend daran Emotionen zu erforschen? Wird das nicht schon überall getan (z.B. Hirnforschung)? Sollten Dinge wie zum Beispiel Massenpanik, Populismus oder Post-Traumatische Belastungsstörungen ebenfalls nicht studiert und erforscht werden weil ihnen Emotionen zu Grunde liegen? Bitte dann auch bei der ganzen Chemie die diese unergründlichen Emotionen verursachen wegschauen? Wo ziehen Sie die Grenze zum ‘Emotions-Blödsinn’?

    Ah, ja und sollten Sie wider erwartet doch antworten, der Grund für die Warschau-Bemerkung würde mich ebenfalls interessieren, sind doch jeweils zwei Institutionen aus Polen, der Schweiz und Deutschland daran beteiligt und jeweils eine aus Österreich, Slowenien und Grossbritannien.

  7. #7 Thilo Kuessner
    August 2, 2009

    Na ja, der Autor hat ja nicht kritisiert, daß Emotionen erforscht werden, sondern nur darüber geschimpft:

    das Ziel der Betreiber besteht darin, dafür eine Formel – eine Gleichung – zu finden

    Wobei auf der von Ali verlinkten Webseite von Formeln gar nicht die Rede ist. (Vielleicht stand so etwas in irgendeiner Pressemeldung? Würde mich nicht wundern.)
    Es geht wohl eher um künstliche Intelligenz, und man erwartet dann natürlich auch nicht, daß diese menschliche Emotionen wirklich 1:1 kopieren wird.

  8. #8 Presse
    August 4, 2009

    Sehe das aber auch so