Heute beginnt die Woche, in der die Nobelpreistäger bekannt gegeben werden. Schön, daß man darauf gespannt ist. Aber auch Gelegenheit, die Frage zu stellen, warum die Laureaten des letzten Jahres weniger in Erinnerung geblieben sind als Schnee vom vergangenen Jahr auf den Strassen. Eine Antwort besteht darin, daß es nicht die Spur von Kritik an den Preisträgern gibt. Stockholm nennt Namen, und alle Medien verfallen in der Modus der Anbetung. Wir gehen in die Knie, neigen das Haupt und übersehen, was die ausgezeichneten Personen auszeichnet (und verstehen nichts von ihren Fähigkeiten und dem Grund für ihre Wahl). Wir verschenken mit dem Nobelpreis ein wunderbares Marketinginstrument, mit dem man Wissenschaft populär machen könnte. Wir werden auch in diesem Jahr Anfang Dezember, wenn die Preise veregeben werden, keinen der Namen mehr kennen, auf die wir jetzt so gespannt warten. Schade eigentlich.

Kommentare (4)

  1. #1 MartinB
    Oktober 4, 2010

    “Wir verschenken mit dem Nobelpreis ein wunderbares Marketinginstrument, mit dem man Wissenschaft populär machen könnte.”
    Tja. Was könnte ein Scienceblogger und häufiger Kommentator in öffentlichen Medien dagegen wohl tun? Jemand eine Idee? Irgendwer?

    Ich nominiere diesen Blogpost für den diesjährigen Selbstironie-Nobelpreis.

  2. #2 Gerald
    Oktober 4, 2010

    Ist es nicht wohltuend, das hervoragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet werden, anstatt Science-Celebrities zu beglücken?
    Ich kann mich jedenfalls eher an die gewürdigten Entdeckungen erinnern als an die entsprechenden Köpfe, zumal es bei denen aufgrund des häufigen Teamworks in den Wissenschaftskategorien ja meist jeweils zwei oder drei Personen sind.

  3. #3 Lichtecho
    Oktober 4, 2010

    Wie Gerald richtig andeutet ist der Nobelpreis sowieso ein Anachronismus. Eine Anbeutung kann ich auch nicht erkennen, mehr ein angestrengtes Bemühen zu erklären, wofür die Auszeichnung erfolgt. Es gibt durchaus bessere Marketinginstrumente für die Wissenschaft.

  4. #4 Inga Pahle
    Januar 2, 2011

    Charitywatch lügt nachweislich.
    Stefan Loipfinger lügt nachweislich.

    Zum Thema “Charitywatch lügt nachweislich” gibt es zwei Homepages:

    http://www.sage-die-wahrheit.de
    http://www.mediaimagine.de/blog

    Schaut hier unbedingt mal rein. Das ist krass, was da alles über Stefan Loipfinger und Charitywatch.de enthüllt wird.

    Wer weitere Beweise zum Thema “Charitywatch lügt nachweislich” hat, möge sich bitte bei einer der Homepages melden.

    Danke