“Der Letzte macht das Licht aus” – so heißt das Buch des Physiknobelpreisträgers Robert B. Laughlin, in dem der berühmte Mann “Die Zukunft der Energie” abhandelt, die sicher für alle Menschen von Interesse ist. In dem Vorwort zur jetzt erschienenen deutschen Ausgabe – das amerikanische Original ist 2011 unter dem Titel “Powering the Future” auf den Markt gekommen – stellt Laughlin gleich zu Beginn fest, daß Energie zwar eine physikalische Größe ist, die erhalten bleibt (und daher ewig verfügbar sein sollte), daß aber nicht alle Arten von Energie genutzt werden können, vor allem nicht für das Fliegen, das wir so gerne tun. Das heißt, die Liste menschlichen Tuns wird durch die Energiequellen begrenzt, die wir kennen, und sie kennen wir schon heute, sagt Laughlin, denn – so wörtlich – “es besteht nicht die geringste Möglichkeit, dass … irgendeine grundlegend neue Energiequelle entdeckt werden wird.”
Diese Worte sind nicht neu und zum Beispiel im 19. Jahrhundert ebenso gefallen, als die Physiker einen zweiten Hauptsatz der Wärmelehre entdeckt hatten, der dem von der Erhaltung der Energie an die Seite trat und so gedeutet wurde, daß die Welt einem Kältetod entgegen geht – und dieses Ende sollte unvermeidlich sein, weil man sicher war, keine neue Energiequelle finden zu können. Es gab sie dann abe doch, und die Menschen kennen sie als Radioaktivität, mit der vieles anders geworden ist. Natürlich kann niemand vorhersagen, wie eine neue Energiequelle aussieht und was sie liefert. Aber dass die Zukunft an dieser Stelle versperrt ist, können selbst Nobelpreisträger nicht wissen. Der Letzte, der das Licht ausmacht, kommt vielleicht mit anderen Strahlen aus.

Kommentare (6)

  1. #1 Günther Vennecke
    Mai 7, 2012

    Es spricht vieles dafür, dass die Zukunft den Erneuerbaren Energien gehört, deren Potential um den Faktor 8000 – 10000 über dem Bedarf der Menschheit liegt.

    Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit werden weder die konventionelle Kernenergie (auch nicht Reaktoren der “neuen” Generation) noch die Kernfusion eine wesentliche Rolle spielen. Allein aus Kostengründen können diese mit den immer preiswerter werdenden EE nicht mithalten, wie sich bereits jetzt in zunehmendem Maße zeigt.

  2. #2 H.M.Voynich
    Mai 7, 2012

    Der “Kältetod” soll vermutlich eigentlich “Wärmetod” heißen?

  3. #3 H.M.Voynich
    Mai 7, 2012

    (p.s.: ich sehe gerade, auf englisch heißt der Wärmetod “Big Chill”. Sehr seltsam.)

  4. #4 Günther Vennecke
    Mai 7, 2012

    @H. M. Voynich,

    die Erklärung dafür ist wohl – ohne das jetzt genauer recherchiert zu haben – dass bei Gleichverteilung aller Energe im Universum dessen Temperatur deutlich unter dem liegen wird, was wir von der Erde her gewohnt sind.

  5. #5 MFeller
    Mai 8, 2012

    Ähm, eigentlich ändert die Radioaktivität absolut nix an der zunehmenden Entropie. Eigentlich versinnbildlicht sie doch sogar noch besser den unaufhaltsamen Zerfall.

  6. #6 Dr. Webbaer
    Mai 8, 2012

    (…) stellt Laughlin gleich zu Beginn fest, daß Energie zwar eine physikalische Größe ist, die erhalten bleibt (und daher ewig verfügbar sein sollte), daß aber nicht alle Arten von Energie genutzt werden können, vor allem nicht für das Fliegen, das wir so gerne tun.

    Irgendwie muss das ökologistisch geforderte “Energiesparen um Energie zu sparen” (das die Fähigkeit zur Konsensbildung hat, weil es dem herkömmlichen Verbrauchsdenken zu entsprechen scheint) ja ideologisiert werden.

    Kernfusion wurde weiter oben ja schon kommentarisch ausgeschlossen, insofern sind die Befindlichkeiten wohl in der Tat dem Aufsatz entsprechend.

    MFG
    Dr. Webbaer