In der Ausgabe von New Scientist mit dem Datum 15.09.2012 wird ein italienischer Physiker namens Giuseppe Vatinno interviewt (S. 25), der Mitglied des italienischen Parlaments und Anhänger der Idee ist, die als Transhumanismus bekannt ist und die die Menschheit verbessern möchte. Es geht also erneut um einen Übermenschen, und erneut kommt niemand auf die Idee, daß die Aufgabe von Menschen darin besteht, eine andere Richtung einzuschlagen, nämlich die, in der Untermenschen abzuschaffen sind. Transhumanisten halten sich für besondere Menschen, die ihre Mitmenschen aus den biologischen Grenzen befreien wollen, durch die sie belästigt werden und die sich unter anderem als Alter und Krankheit zeigen. Sie träumen davon, Menschen wie Maschinen zu reparieren und mit künstlichen Beinen und Armen auszustatten, wie es gerade bei den Paralympischen Spielen zu sehen war. Niemand wird dagegen sein, kranken Menschen zu helfen. Aber wenn Transhumanisten den Menschen verbessern wollen, wird man hellhörig, weil es keine Idee gibt, wie das aussehen könnte. Bei Umfragen, was sie an sich besser haben wollten, wünschen sich Männer eine Schnittstelle im Gehirn für einen Computer und Männer einen Sack, der Kinder erst dann zur Welt kommen lässt, wenn sie sich ihre Schuhe selbst zubinden können. Der neue Mensch, er wird mehr können müssen als der alte Mensch, der immerhin im Fliegen eine warme Mahlzeit zu sich nehmen konnte, wie es bei Loriot heißt. Der neue Mensch wird weder das eine noch das andere wollen – weder eine warme Mahlzeit noch das Fliegen. Er wird gar nichts wollen und nur funktionieren. Dafür werden die Transhumanisten sorgen. Sie sollten mit der Transformation bei sich selbst anfangen. Vielleicht fällt ihnen dann etwas auf, nämlich daß sie etwas ändern wollen, das sie gar nicht kennen.
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