Die Ausgabe der Zeitschrift Nature vom 15.08.13 enthält zwei Beiträge über das Gedächtnis, wenn ich mich recht erinnere. In einem Beitrag legt eine Psychologin dar, wie sich das menschliche Gedächtnis in schwierigen Situationen täuschen kann (ohne es zu merken natürlich) und warum deshalb bei Augenzeigen Skepsis angesagt ist. In einem anderen Beitrag protestieren Neuroethiker – auch ein schöner Beruf, der nach was klingt, ohne was zu sein – gegen Experimente mit Mäusen, in denen den Tieren durch Stimulierung einiger Neuronen ein falsches Gedächtnis eingegeben wurde. Sie erinnerten sich an Elektroschocks, ohne sie bekommen zu haben. Natürlich wollen Neuroethiker nicht, dass man Mäusen oder Menschen etwas in ihr Gedächtnis einimpft, das nie stattgefunden hat. Aber sie wollen wissen, wie es zu Gedächtnisstörungen und Verzerrungen wie im ersten Beispiel kommt. Merkwürdigerweise gehen sie auf ihren Wissenswunsch nicht ein, wenn sie sich über die Versuche mit der Maus entrüsten. Das Kinderspiel der Ethiker – Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass. So kommt man nicht weiter, wie man durch einen Blick in die Geschichte wissen kann, aber daran muss man sich erinnern. Das ist die größte Lücke im Kopf, und wir haben sie ganz persönlich dort angebracht.
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