Philae ist nach einigen hübschen Hopsern auf dem winzigen Kometen mit dem witzigen Namen gelandet und schaut sich funkend um und in Darmstadt füllen sich die Datenspeicher mit Informationen über einen kalten Stein in ziemlich weiter Entfernung. Eine große Leistung und ungeheure Hartnäckigkeit, die man beide den beteiligten Männern und Frauen – sind da welche? – zubilligen darf und möchte, um dann um Auskunft zu bitten, was sich da auf dem Kometen 67P zeigen soll, den Rosetta seit August 2014 umrundet und vielfach fotografiert hat. Zu den häufigsten Antworten auf dieses Erkunden ist zu hören, dass es um das Leben auf der Erde – also hier bei uns in Hunderten von Millionen Kilometern – geht, von dem man annimmt, dass es nicht ohne Wasser und ein paar organische Chemikalien aus den Startlöchern kommen konnte. Und diese Zutaten nun sollen unserem Heimatplaneten von Kometen, also von außen, geliefert worden sein. Mit anderen Worten, man will zeigen, dass Leben durch das entstanden ist, was der große Francis Crick einmal “rocket directed panspermia” genannt hat und mit deren Hilfe das Leben eben aus dem All auf die Welt gekommen ist, die wir Menschen heute bewohnen. So sehr ich Crick schätze und so sehr mir die Rosetta Mission gefällt und es freut, dass Philae gelandet ist – wenn man zu dem Schluss kommt, dass das Leben von außen zu uns gekommen ist, hat man nicht nur nichts verstanden. Man hat weniger Möglichkeiten zu verstehen als vorher. Solange man davon ausgeht, dass das Leben auf der Erde entstanden ist, kann man unter den gegebenen Bedingungen untersuchen, was passiert sein könnte. Wenn man den Ursprung in die Tiefen des Raumes verlegt, muss man warten, bis jemand aus ihnen zu uns kommt. Er wird sich Zeit lassen. Wenn Kinder früher etwas gesucht haben, wurden sie von den Eltern mit “heiß” oder “kalt” geleitet. Den Darmstädter Suchern nach dem Leben möchte man zurufen, “sehr kalt”. Genau wie der Komet ist.
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