Vor kurzem hat der Europäische Gerichtshof entschieden, dass die germanischen Gentechnikgegner weiter Grund zu feiern haben, da selbst die Anwendung der neuen Genscheren genehmigungspflichtig geworden sind. Vielleicht geben die weltweit tätigen Gentechnikgegner es nun auf, auf Hawaii herumzulaufen, um dort gegen den Bau eines Teleskops zu protestieren. Dass sie so etwas tun, hat die Süddeutsche Zeitung in ihrer Ausgabe vom 10.7.18 gemeldet, als sie von den Bemühungen einheimischer Bewohner in der Gegend um den 4200 m hohen Mauna Kea herum berichtete, die den Bau eines Observatoriums auf dem Berg verhindern wollen. Ihnen gilt der Gipfel als heilig, und bei dieser Verehrung soll kein Teleskop stören.
So verständlich diese Proteste besorgter Menschen sind, so albern wirken die Gentechnikgegner und Globalisierungsfeinde, die sich dem einheimischen Protest angeschlossen haben und die offenbar nur ihren Frust loswerden und weiter ihr geschmackloses Süppchen kochen wollen und dabei die Kosten in ungeahnte Höhen treiben. Man muss sich das in aller Ruhe ausmalen: Gentechnikgegner wenden sich gegen Teleskope. Meinen sie, man könne mit den Instrumenten Gene am Himmel in der Höhe finden? Man findet selbst mit Mikroskopen keine Gene in der Tiefe der Zellen. Gegner der Gentechnik sind gegen alles, was nach Wissenschaft aussieht. Nur: Was wollen sie an ihre Stelle setzen? Die Einheimischen auf Hawaii denken an etwas Heiliges. Für die Gentechnikgegner ist das der Protest. Sie sollten den Menschen aber sagen, was danach kommt. Mir scheint, sie wissen es nicht, und es ist ihnen auch gleichgültig. Hauptsache, man profiliert sich in der Kunst, es nicht gewesen zu sein.
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