Energie ist in aller Munde, ohne dass man zu sagen wüsste, wie der alte Begriff der Philosophie es nicht nur dahin, sondern auch in die Fabriken geschafft hat, in denen Maschinen Energie brauchen, um laufen zu können. Auch iPhones und andere smarte Geräte brauchen Energie, die meist über eine Batterie geliefert wird. Menschen haben weder einen Stecker, noch eine Batterie im Bauch. Sie tragen die Energie zum Beispiel in ihrem Fettgewebe mit sich herum, von wo sie den aktiven Teilen des Körpers zugeleitet werden kann. Ingenieure sprechen dabei gerne von der Verkörperung der Energie, sie reden von Embodied Energy mit großen Anfangsbuchstaben und wollen autonome Roboter bauen, die das auch haben (Nature 602, Ausgabe vom 17.02.2022, S. 393-402). Das wäre dann eine menschliche Maschine, wobei man zusätzlich theologisch schwärmen könnte. Denn wenn die Wissenschaft dank der Physik eines weiß, dann dies, dass Energie unzerstörbar ist und vom Anfang der Welt vorhanden gewesen sein muss. Die göttliche Schöpfung der Dinge ist dann eine Verkörperung der Energie, und wenn Roboter nun mit verkörperter Energie bestückt werden, kann man von einer kleinen Schöpfung nicht im Weltraum, wohl aber in den Räumen der Wissenschaft sprechen. Vielleicht ist dies ein Grund für Geisteswissenschaftler, den Ingenieuren mit mehr Respekt zu begegnen. Die Mitglieder der technischen Zunft kennen sich bei Verkörpern aus und können vielleicht erklären, warum das Heranwachsen von Menschen längst als “embodied cognition” erkannt worden ist. Wohin man schaut – eine Verkörperung nach der anderen. Man kann die Welt als Verkörperung von Energien und Ideen erfassen. Bleibt nur die Frage, wem die Menschen diese Idee verdanken?
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