[Nachtrag vom 7.1.2011: P.A. Straubinger gefällt nicht, was der Wikipedia-Artikel über seinen Film schreibt. Mit Verweis auf Belege könnte er ihn selbst korrigieren. Stattdessen droht er mit rechtlichen Schritten.]
Zum Jahresbeginn noch ein paar allerletzte Anmerkungen zur “Lichtnahrung”, die uns hier schon einige Male beschäftigt hat. All jene, die nicht genau wissen, was das ist, können sich anhand unserer bisherigen Beiträge zum Thema ausführlichst informieren:
Am Anfang war das Licht: Von Lichtnahrung, Quantenmystik und Zuschauer-manipulation — P.A. Straubinger vs. U. Berger im ORF — Lichtnahrung im Unterrichtsministerium: ein Offener Brief — Lichtnahrung: Das Unterrichtsministerium reagiert — Von Lichtnahrung und Quantenphysik — Straubingers Kammer — Am Anfang war das Licht: Ein weiterer Fall von Manipulation — Am Anfang war das Licht: Die Gewichtsprobleme der Lichtesser — Am Anfang war das Licht: Die Blutwerte des Wunderyogis
Allerletzte Anmerkungen? Nun ja, zumindest habe ich die ehrliche
Hoffnung, dass auf diesem Blog keine weiteren
Anmerkungen zu dem abstrusen Hype rund um P. A. Straubingers Film
notwendig sein werden. In Österreich läuft der Film nur noch in ganz
wenigen Kinos, und in Deutschland hat man ohnehin eine höhere Resistenz
gegen den austriakischen Esoexport. Das ist jedenfalls meine persönliche
Lesart von Filmkritiken wie diesen hier:
- “ein Werbeclip für Scharlatanerie” (Rheinische Post)
- “ein bizarrer Spaziergang durch den globalen Esoterik-Supermarkt” (Echo)
- “Selten hat man Nobelpreisträger größeren Unfug verzapfen gehört.” (Frankfurter Rundschau)
- “Glücklicherweise ist Straubingers Beweisführung substanzlos genug, um den weniger Unterzuckerten im Publikum aufzufallen.” (Die Welt)
- “Straubingers Auswahl der Fakten ist so offensichtlich suggestiv, dass
Experten seinen Film gar als gefährlich für Essgestörte einstuften.” (fluter) - “Im zweiten Teil des Films klären dann total echte Doktoren und Professoren über das völlig normale Phänomen “Lichtnahrung” auf. Die wissen nämlich aus der Quantenphysik, dass unser Bewusstsein das Hirn mit dem gesamten Universum verbindet. Und deswegen sind Biophotonen in der Lichtnahrung äußerst wichtig. Ist doch logisch.” (Laborjournal 12/2010)
Ein Ort, wo man solch kritische Stimmen nicht finden kann, ist die facebook-Seite von “Am Anfang war das Licht”.
Nicht, weil es dort keine kritischen Stimmen gegeben hätte, sondern
weil diese – und zwar auch die höflichen – vor ein paar Wochen in einem
Anfall von Zensurpanik durch die Verantwortlichen der
Filmproduktionsfirma gelöscht wurden, inklusive ewiger Kommentarsperre
für alle Kritiker. Meine Diskussion mit einem Lichtnahrungsanhänger z.B.
liest sich dort jetzt so:
Macht
aber nichts, denn meine Stellungnahmen zum Thema Lichtnahrung sind an
anderer Stelle unversehrt wieder aufgetaucht. Nicht in Wikileaks, aber
in der mindestens ebenso interessanten Literaturzeitschrift etcetera.
Wer sich für das Anfang Dezember dort abgedruckte Interview
interessiert, das Ingrid Reichel mit meiner Wenigkeit geführt hat (und
wer gute Augen hat…), der klicke unten zum Vergrößern. Ansonsten
bleibt mir nur noch, Ihnen nachträglich ein erfolgreiches Neues Jahr zu wünschen!
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