Ich habe ein Buch über den Zufall geschrieben: Gibt es Zufall überhaupt? Was sagt die moderne Physik dazu? Und warum sind wir Menschen so verdammt schlecht darin, mit Zufall richtig umzugehen?
In den letzten Jahren habe ich ganz verschiedene Texte geschrieben: Zeitungsartikel, Magazinbeiträge, Glossen, Pressemeldungen. Ein wichtiges Format hat bisher allerdings gefehlt – das Buch. Dieses Versäumnis habe ich nun behoben und offiziell mein erstes Buch vorgestellt: „Der Zufall, das Universum und du“
Ergeben hat sich die Sache eher zufällig: Ich wurde vom Brandstätter Verlag angesprochen, ob ich ein Wissenschaftsbuch schreiben möchte – es war nicht der erste Verlag, der mit einer solchen Idee auf mich zukam, aber der erste, mit dem die ersten unverbindlichen Vorgespräche dann rasch in konkrete Pläne mündeten.
Es sollte kein Buch über eine bestimmte Fachdisziplin werden, darüber waren wir uns rasch einig. Bücher über Quantenphysik oder andere, eng definierte Disziplinen gibt es schon genug. Viel interessanter fand ich es, einen Streifzug durch verschiedene Wissenschaften zu wagen, der ein wichtiges Thema von ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Und dieses Thema war rasch gefunden: Der Zufall und das Glück.
Der Zufall ist ein Thema, das mich schon lange beschäftigt – und das maßgeblich dafür verantwortlich war, dass ich beim Studium in der Quantenphysik gelandet bin. Aus wissenschaftlicher Sicht ist zunächst gar nicht so klar, ob es den Zufall überhaupt gibt. Wenn die Welt eindeutig definierten Naturgesetzen zu folgen hat, ergibt sich dann nicht ein Augenblick aus dem vorhergehenden, ganz zwingend und ohne Spielraum für Unsicherheiten? Ist das Universum vielleicht so etwas wie ein kompliziertes, riesengroßes Uhrwerk, das nach bestimmten, unveränderlichen Regeln immer weitertickt – ohne Spielraum für Unsicherheiten oder Zufälle?
Alles vorhersehbar? Die Welt als Uhrwerk
So hat man das noch im neunzehnten Jahrhundert gesehen: Im Prinzip, so dachte etwa der französische Mathematiker und Philosoph Pierre-Simon Laplace, steht die Zukunft bereits fest, und müsste grundsätzlich vorherberechenbar sein, wenn man nur gut genug messen und rechnen kann. Ein übermächtiger „Laplace’scher Dämon“, der den Zustand der Welt zu einem bestimmten Zeitpunkt kennt, könnte daraus berechnen, was vorher war und was danach kommen wird.
Doch ganz so einfach ist die Sache nicht: Chaostheorie und Quantenphysik haben den damaligen Optimismus über die Vorherberechenbarkeit der Welt deutlich gebremst. Heute verstehen wir viel besser, was sich berechnen lässt, und was für uns Menschen selbst bei allergrößter Sorgfalt und Messgenauigkeit bloß Zufall bleiben muss.
Doch noch interessanter als die Frage, ob der Zufall in den Grundgesetzen der Natur fest verankert sein kann, ist die Frage, was der Zufall für uns bedeutet. Ist die Evolution zufällig? Ist es Zufall, dass unser Planet intelligente Wesen hervorgebracht hat? Wie kommt es, dass wir Menschen so oft Zusammenhänge vermuten, wo in Wirklichkeit bloß der Zufall regiert? In welchen Situationen gehen wir mit dem Zufall falsch um und worauf sollten wir achten, um solche Fehler zu vermeiden?
Und schließlich: Ist Erfolg im Leben Glückssache? Sollten wir Leuten vertrauen, die uns einreden wollen, sie hätten verstanden, wie man sich verhalten muss, um reich, berühmt und erfolgreich zu werden?
Fragen zum Buch oder seine Entstehungsgeschichte beantworte ich gerne – am allermeisten freue ich mich natürlich, wenn ihr mein Buch kauft und lest. Auf Feedback bin ich gespannt! Viel Spaß damit!
Der Zufall, das Universum und du
Florian Aigner
Brandstätter Verlag
gebunden, 248 Seiten, €22.90
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