Die Flugzeuge fliegen wieder und man kann nur hoffen, dass der Fluglärm der Jets die notwendige Diskussion über Entscheidungsgrundlagen und -wege in unserer Gesellschaft nicht übertönt.
Die Diskussionen der vergangenen Tage zeigte, dass es offenbar zwei konkurrierende Möglichkeiten, zu Entscheidungen zu kommen, gibt:
Da ist auf der einen Seite die Idee, Experten in Behörden könnten auf der Basis verschiedener wissenschaftlicher Methoden (Ausbreitungsrechnung, Simulation, Auswertung von Satellitenbildern und Laser-Messungen) richtige ökonomische Entscheidungen treffen. Dies würde voraussetzen, dass in den Behörden Leute sitzen, die die Annahmen der Ausbreitungs-Simulationen genauso beurteilen können wie die Bildbearbeitungsverfahren der Satelliten-Foto-Lieferanten und die Schadenswirkungen von Vulkanstaub auf Flugzeugtriebwerke.
Auf der anderen Seite stehen die Praktiker der Luftfahrtunternehmen. Sie kennen die bisherigen Erfahrungen von Piloten mit Vulkanasche. Sie wissen, wie wenige Zwischenfälle es bisher mit Vulkanasche gegeben hat. Sie haben vorgeschlagen, nachzuschauen, welche Auswirkungen die Aschewolke wirklich hat, Testflüge zu unternehmen, Triebwerke genauer zu untersuchen, alle Piloten nach ungewöhnlichen Beobachtungen zu befragen. In die Planung solcher Testflüge sollten die Simulationsergebnisse der Ausbreitungsrechnungen natürlich eingehen.
Die Frage lautet nun: wem wollen wir folgen?
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