Es scheint in letzter Zeit eine Neigung dazu zu geben, den großen Abenteuerhelden – seien sie Mythos, Legende oder Fantasy-Gestalten – eine Herkunft anzudichten. Nachdem wir wissen, wie Darth Vader in seine schwarze Maske kam, nachdem wir nun auch wissen, wie Kirk und Spock ihre Kindertage verbrachten (sollte man sagen “verbracht gehabt haben werden”?) – erfahren wir nun, wie Robin Hood in den Wald von Notthingham kam.
Etwas mehr als zwei Stunden muss man sich allerdings Zeit nehmen um zu sehen, wie aus dem Super-Bogenschützen ein Pseudo-Ritter, aus dem Pseudo-Ritter ein Philosoph und Demokrat und aus dem dann schließlich ein Gerechtigkeits-Kämpfer wird. Allerdings wird die Zeit nicht lang. Russel Crowe, irgendwie zu alt für einen jungen Robin Hood, spielt nochmal den Gladiator, und da es lang genug her ist, kann man sich den natürlich auch noch einmal gönnen.
Ein besonderer Höhepunkt ist die Landung der Franzosen in Süd-England, die als Zitat der Landung der Alliierten in der Normandie inszeniert ist, bis in die Details der Landungsboote.
Schönes Popkorn-Kino, mit Liebe und Schlachtgetümmel, nicht zu brutal, nicht zu kitschig, mit einem Happy End im Wald. Beim Happy End wird abjeblend’ – endlich auch bei Robin Hood.
Bleibt die Frage, warum wir den Helden, die es nicht gab, eine Vergangenheit andichten wollen, die sie nicht hatten. Warum Helden nicht mehr “einfach da sein können” – warum auch Kirk und Luke Anakin Skywalker und nun auch Robin Hood unbedingt mal Kind gewesen sein müssen.
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