An zwei Stellen wurde hier bei ScienceBlogs bereits über die Untersuchungen amerikanischer Forscher zu Wirkmechanismen von Nadelstichen bei Mäusen berichtet. Ich möchte diesen Berichten ein paar Gedanken anfügen, die sich aus einer kurzen Notiz in der letzten nature (Vol. 465, 03.06.2010, Seite 538, “Acupuncture for mice”) ergeben.
Es gibt offenbar zwei akzeptierte Möglichkeiten um die Wirksamkeit einer Heilmethode zu überprüfen: Man findet den physiologischen, biochemischen Wirkmechanismus heraus oder (am besten und) man weist die Wirkung in einer Studien, die wissenschaftlichen Standards entsprechen, nach.
Interessant ist nun, ob man sich die Forschungen am Wirkmechanismus nicht eigentlich sparen kann, wenn die Wirkungslosigkeit in Studien bereits nachgewiesen zu sein scheint. Die Untersuchungen der Amerikaner zeigen, dass das nicht so ist.
Der Punkt ist, dass der Wirkmechanismus in diesem Falle auf der Produktion eines Stoffes (Adenosin) beruht, dessen Wirkung durch Koffein blockiert wird. Darauf weist Jana Sawynok, kanadische Pharmakologin von der Uni in Halifax, hin. Das könnte erklären, warum die vielen Studien in der Kaffee-trinkenden Welt keine klaren Ergebnisse gezeigt haben. Chinesen sind bekanntlich auch keine großen Kaffee-Trinker, insbesondere nicht die, die vor ein paar tausend Jahren das Akupunktieren erfanden.
Auf so etwas kann man natürlich nur kommen, wenn man versucht, einen Wirkmechanismus zu finden. Das hilft dann, herauszufinden, unter welchen Umständen eine Heilmethode wirkt, und unter welchen nicht. Manch ein Schmerz-patient wird sicher gern auf eine Tasse Kaffee verzichten, wenn der Nadelstich dann wirkt.
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