Vor wenigen Wochen hatte ich über den Münsteraner Professor berichtet, der vorhergesagt hatte, dass Brasilen Weltmeister wird, jedenfalls mit einer Wahrscheinlichkeit von 25% und damit doch eher nicht. Seit wenigen Minuten wissen wir: Er hat sich geirrt, verrechnet. Oder doch nicht, weil ja 25% eigentlich eher Nein als Ja ist. Aber wie auch immer: Brasilien…
Ein Drittel des Erfolges oder Misserfolges einer Mannschaft bei der Fußball-WM, so sagt man, ist dem Trainer zuzuschreiben. Das ist natürlich eine Zahl, die keine wissenschaftliche Studie überprüfen kann. Auch ein spannendes Thema, dass es Behauptungen über die alltägliche Wirklichkeit gibt, die man nicht empirisch überprüfen kann. Sicher gibt es keinen Zweifel daran, dass Trainer…
Als Italien bereits in der Vorrunde der Fußball-WM ausschied, war die Schadenfreude in Deutschland groß. Das Spiel Deutschland -England wurde im Vorfeld mit historischen Bezügen fast zu einer Entscheidungs-Schlacht hochstilisiert und die Kommentatoren mussten sich hörbar bremsen, um den Begriff “Lieblingsfeind” oder gar “Erzfeind” aus den großbuchstabigen Druckerzeugnissen zu übernehmen. Und auch als Portugal gegen…
Nach den “eklatanten Fehlentscheidungen” von Schiedsrichtern bei den Spielen am letzten Wochenende kochen die Emotionen hoch: Soll die Technik, die Millionen von Fernsehzuschauern auf der Welt in Sekunden ermöglicht, zu erkennen, ob der Ball im Tor oder der Stürmer im Abseits war, nicht auch den Schiedsrichtern zur Verfügung stehen.
Ich staune immer wieder, wenn sogar während der Deutschland-Spiele bei der Fußball-WM Kommentare in meinem Blog auftauchen. Nun liegen fünf Fußball-freie Tage zwischen dem gestrigen Spiel gegen England und dem kommenden Viertelfinale gegen Argentinien – und deshalb gibt’s bei Arte-Fakten in dieser Zeit fünf WM-lastige Artikel – zusätzlich zum wissenschaftsphilosophischen Standard-Programm.
Die Fußball-WM ist ein Identifikations-Ereignis, deshalb muss die WM-Hymne auch ein Identifikations-Song sein. Das häufigste Personalpronomen darin – eigentlich das einzige erlaubte – muss “wir” sein. Mit diesem “wir” muss “ich” mich identifizieren wollen und können.
Auf der Titelseite meiner Regionalzeitung ist heute die Schlagzeile zu lesen: “Professor: Brasilien wird Weltmeister”. Ein gelungenes und typisches Beispiel der Wissenschaftskommunikation: Ein Professor der hiesigen Universität, so erfährt man, hat ausgerechnet, dass Brasilien die kommende Fußball-Weltmeisterschaft gewinnt. Wahrscheinlich. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 25%. Der Mann ist ein ausgewiesener Experte. Nein, er ist nicht Professor…
Letzte Kommentare