Jürgen Schönstein ist Diplom-Geograph (TU München, 1984) aus Berufung und Journalist von Beruf. Nach rund zwei Jahrzehnten als "fester" Korrespondent für deutsche Publikationen in New York, arbeitet er nun als freier Journalist in Cambridge, Massachusetts - und wird damit auch weiterhin ein besonders waches Auge auf alles Neue aus Wissenschaft, Forschung und Technik halten. Daneben bringt er als Dozent am Massachusetts Institute of Technology (MIT) den Studenten das Schreiben bei.

In der vergangenen Woche hatte wir das Foto vom Start des Automatic Transfer Vehicle Eduardo Amaldi; diese Aufnahme zeigt den Moment, als der unbemannte Raumfrachter die Internationale Raumstation erreicht (aufgenommen am 28. März, also fünf Tage nach dem Start). Dank dieses Einweg-Frachters, der nebenbei auch noch bei der Ausrichtungskorrektur der Raumstation zum Einsatz kommt, ehe…

Das Thema Urheberrecht und geistiges Eigentum, das unser SciLogs-Nachbar Anatol Stefanowitsch mit einem provozierenden Offenen Brief in die uns umgebende Blogosphäre geworfen hat, beschäftigt uns noch ein bisschen länger (Florian und Thilo haben sich hier auch schon dazu geäußert). Es gibt zwar schon einen ausführlicheren – dank mangelnder Kommentarvorschau-Funktion bei den SciLogs allerdings orthografisch meinerseits…

Nebenan auf den SciLogs geht bei Anatol Stefanowitsch gerade die (und der) Post ab: AS, wortstark wie stets, hatte in einem alles andere als emotionslosen Offenen Brief an die Contentindustrie für die “Schreiberinnen und Schreiber offener Briefe, liebe an der Nadel des Staates hängende Subventionsjunkies, liebe Leibeigene der Contentindustrie, liebe schlipstragende Verwalter und Verkäufer kultureller…

Darüber, warum Frauen in den so genannten MINT-Fächern und -Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) – die im Englischen übrigens als STEM bezeichnet werden – unterrepräsentiert sind, haben wir hier schon mehrfach laut nachgedacht. Dass Frauen unterrepräsentiert sind, ist leider eine Tatsache: In den USA ist nur jeder 5. Student in technischen Fächern (= engineering)…

“Alt” im Sinn von “lange leben” ist gemeint. Und wenn man diese Schlagzeile der heutigen New York Times liest, dann könnte man fast glauben, dass dies stimmt: Longevity Up in U.S., but Education Creates Disparity, Study Says. Ja, da steht tatsächlich, dass Bildung die Ursache von Unterschieden in der Langlebigkeit innerhalb der US-Bevölkerung ist. Das…

Ehe ich zum eigentlichen Thema komme, erst mal eine Erklärung in eigener Sache: Da mein eigener Korrespondenten-Arbeitsplatz dereinst dem (vermeintlichen) FOCUS-Profit geopfert wurde, bin ich bei Themen wie dem Folgenden, in dem es um die Kosten und Nutzen vor Arbeitskräften geht, natürlich nicht unparteiisch. Aber ich bin mir sicher, dass ich auch ohne die persönlichen…

Das nennt man wohl eine brandeilige Lieferung: Vor zehn Tagen (23.3.2012) ist in Kourou (Französisch-Guayana) diese Ariane-5-Rakete der Europäischen Ramfahrtagentur ESA mit einem unbemannten Versorgungsmodul zur Internationalen Raumstation gestartet. Das Modul, das den Namen Edoardo Amaldi trägt, war mit einer Nutzlast von 6569 Kilogramm und einem Gesamtgewicht von mehr als 20 Tonnen die bisher schwerste…

Witze sind, soweit es die Sprach- und Sozialforschung betrifft, eine ziemlich ernste Sache: Sie tragen maßgeblich zur Bindung innerhalb der In-Group bei (Stichwort In-Joke, also der Witz, den nur die Mitglieder der Gruppe verstehen), und sie transportieren, rein sprachwissenschaftlich gesehen, eine konsistent formulierte Nachricht stabil über viele Generationen hinweg – im Gegensatz zu Anekdoten und…

Möchte man meinen, wenn man diesen Artikel auf Spiegel Online liest. Oder eine lange Liste im Prinzip gleich lautender Meldungen. Und in gewisser Weise ist es sicher peinlich, wenn selbst solche Begriffe wie “Geburstagsfeier” nicht mehr in Testaufgaben vorkommen sollen, weil bestimmte Gruppen (in diesem Falle die Zeugen Jehovas) daran Anstoß nehmen könnten. Aber was…

Studien, die den Erwartungen widersprechen, sollte man immer mit großer Vorsicht bewerten. Aber noch vorsichtiger sollte der Umgang mit Studien sein, die vor allem die eigenen Erwartungen bestätigen – weil die Versuchung, sie Beifall klatschend in Bausch und Bogen zu akzeptieren, einfach zu stark ist. Und darum habe ich mir vorgenommen, das Paper Politicization of…