“Alt” im Sinn von “lange leben” ist gemeint. Und wenn man diese Schlagzeile der heutigen New York Times liest, dann könnte man fast glauben, dass dies stimmt: Longevity Up in U.S., but Education Creates Disparity, Study Says. Ja, da steht tatsächlich, dass Bildung die Ursache von Unterschieden in der Langlebigkeit innerhalb der US-Bevölkerung ist. Das wäre ja spannend, wenn man all die Jahre, die man mit Schul- und Hochschulausbildung verschwendet hat, am Ende dann wieder “gut geschrieben” bekäme …

Basis des Artikels ist die Langzeitstudie County Health Rankings, die vom Population Health Institute der University of Wisconsin durchgeführt und von der Robert Wood Johnson Foundation finanziert wird; die Daten der Studie stammen aus amtlichen US-Statistiken. Und die belegen in der Tat einen Zusammenhang zwischen Bildungsniveau und Langlebigkeit: Für jedes zusätzliche Jahr an höherer Schulbidlung (= nach dem Highschool-Abschluss), das im Bevölkerungsdurchschnitt (bezogen auf Counties, was etwa unseren Regierungsbezirken entspraeche) erreicht wird, sinkt die Zahl der frühzeitigen Sterbefälle – die hier als Todesfälle vor dem Erreichen des 75. Lebensjahres definiert werden – um 16 Prozent.

Dieser Zusammenhang zwischen Bildung und Langlebigkeit ist schon länger bekannt; bemerkenswert ist, dass dieser Effekt immer deutlicher wird: Anfang des 21. Jahrhunderts erklärte Bildung immerhin schon 30 Prozent der Variabilität bei Langlebigkeit; in der aktuellen Studie (die auf Daten zwischen 2006 und 2008 beruht) sind es schon runde 35 Prozent. Aber ist dies ein ursächlicher Zusammenhang, oder “nur” eine Korrelation? Mit anderen Worten: Ist es die Bildung selbst, die ein längeres Leben bewirkt, oder haben Bildung und Langlebigkeit eine (oder mehrere) gemeinsame Ursachen?

Ich habe mir mal die Zahlen selbst angeschaut, doch ohne weitergehende Datenanalyse lassen sich solche Fragen sicher nicht beantworten. Aber man darf gewiss mal ein paar plausible Überlegungen dazu anstellen. Denn selbstverständlich gibt es Aspekte an Bildung, die per se schon einem längeren Leben zuträglich sind. Beispielsweise die damit verbundene Möglichkeit, besser über gesundheitsrelevante Aspekte wie Ernährung oder das, was man gemeinhin eine ‘”gesunde Lebensweise” nennen würde, informiert zu sein. Doch sooo viel “Geheimes” (im Sinn von: nur den Eingeweihten verfügbares) Wissen braucht’s dazu nicht; dass eine zu fette Ernährung oder übermäßiger Alkohol- und Tabakkonsum der Gesundheit nicht zuträglich sind, darf auf breiter Ebene als bekannt vorausgesetzt werden.

Aber Bildung hat natürlich eine direkte Auswirkung auf gesundheitsrelevante Aspekte des Einkommens und der Krankenversicherung. Denn bessere Ausbildung geht meist mit besser bezahlten Arbeitsplätzen einher, die es ihren Inhabern wiederum erlauben, eine bessere Krankenversicherung (die in den USA nach wie vor primär über den Arbeitgeber geregelt wird – kein fester Job ist meist gleichbedeutend mit “keine Krankenversicherung”, und dies soll das nun vom Obersten US-Gericht zu pruefende Reformgesetz zur US-Krankenversicherung ja gerade ändern) zu haben – und dass diese sich direkt und unmittelbar auf die Gesundheit auswirkt, braucht gewiss nicht extra erläutert zu werden. Aber der Zusammenhang funktioniert natürlich auch anders herum: Ein besseres Familieneinkommen erlaubt nicht nur eine bessere Gesundheitsvorsorge, sondern ermöglicht auch eine bessere Ausbildung für den Familiennachwuchs.

Ist das nun wichtig? In gewisser Weise, ja. Denn mit dem schwindenden Mittelstand (der vor allem nach dem Finanzkollaps des Jahres 2008, also nach dem in obiger Vergleichsstudie untersuchten Zeitraum, dramatisch unter Druck geriet) kann sich auch dieser scheinbare Kausalzusammenhang von Bildung und Gesundheit auflösen. Selbst Familien mit sechsstelligem Jahreseinkommen können von heute auf morgen ihre Krankenversicherung – und damit den Schutz ihrer Gesundheit – verlieren. Mit Bildung alleine ist’s also nicht getan – der Zugang zur Krankenversicherung, den diese Bildung ja erst wirklich möglich macht, ist immer noch eine Notwendigkeit.

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Kommentare (4)

  1. #1 pflaume
    10. April 2012

    ggrf, ds thm hr st br sws vn schss. kn schwn wll sch dsn mst ntn, d hlb prtn.

    dnr gnzr blg st gnrll xtrm schwch, dr schwchst mt bstnd hr f scncblgs

    w st brgns ds wttr n nw yrk

    bm grg gbts bld wdr n nn prglthrd, d wrds dnn wdr lstg fr dchDieser Beitrag wurde entvokalisiert.

  2. #2 Anna Prinz
    10. April 2012

    Herr Pflaume,

    was unterstehen Sie sich, hier eine derartig primitive und beleidigende Sprache zu einem durchaus interessanten Problem, das Herr Schönstein in meinen Augen sehr zu Recht hier präsentiert hat, zu gebrauchen. Wenn Sie mit sich oder sonst irgendwelche Probleme haben, suchen Sie besser einen Psychologen zu Rate

  3. #3 michael
    10. April 2012
  4. #4 Carlo
    10. April 2012

    Ja, das ist dieser geisteskranke Spammer, der von SB und insbesondere von Primaklima heimgesucht wird. Meiner Meinung nach sollte hier eine starke Moderation diesen Irren ausschließen. Er sollte sich endlich behandeln lassen, statt hier dauernd irgendwelchen Schwachsinn zu schreiben. Dann könnten hier auch wieder etwas niveauvollere und interessantere Diskussionen stattfinden.