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Route des Space Shuttle Atlantis beim Landeanflug. Bild: NASA

Im Gegensatz zum Startvorgang, bei dem ein Abbruch auf Grund von Wetterbedingungen innerhalb von Minuten erfolgen kann, muss bei der Landung bereits 90 Minuten vorher das “Go” gegeben werden, heute um 13.41 Uhr MEZ. Der eigentliche Landevorgang als Abschluss einer Space Shuttle-Mission beginnt auf der anderen Seite der Erde über der Westküste Australiens.

Rund eine Stunde vor der Landung (heute um 13.59 Uhr) beginnt der Wiedereintritt mit dem so genannten Deorbit Burn, einem Bremsmanöver, bei dem das Space Shuttle entgegengesetzt der Flugrichtung ausgerichtet und durch das Zünden der Triebwerke um rund 600 Kilometer pro Stunde abgebremst wird. Die Flugroute führt dann über den Pazifischen Ozean und Mexiko und weiter über den Golf von Mexiko, hin zur Westküste Floridas.

31 Minuten vor dem Aufsetzen in einer Höhe von 122 Kilometern tritt der Orbiter in die dichteren Schichten der Atmosphäre ein. In dieser Zeit kommt es zum so genannten Blackout, dem Kommunikationsverlust zwischen Bord und Boden auf Grund der das Shuttle umgebenden ionisierten Atmosphäre (durch die starke Erhitzung). Dann fliegt die Raumfähre in 13 Kilometern Höhe Kurven, um Höhe und Geschwindigkeit zu reduzieren.

Nähert sich das Shuttle dem Landeplatz, übernimmt der Kommandant die Steuerung des Shuttle von Hand. Um die Geschwindigkeit (346 Kilometer pro Stunde) nach dem Aufsetzen der Hauptfahrwerke weiter zu reduzieren, kommt ein Bremsfallschirm mit einem Durchmesser von zwölf Metern zum Einsatz. Das Bugfahrwerk setzt bei einer Geschwindigkeit von 296 Kilometern pro Stunde auf, der Fallschirm wird bei 56 Stundenkilometern abgeworfen.

Nach dem Stillstand nähern sich rund 30 Fahrzeuge dem Orbiter, diese dienen der technischen Sicherstellung und dem Crewtransport. Die Fahrzeuge halten rund 400 Meter entfernt vom gelandeten Shuttle an. Ein Sicherheitsteam überprüft als erstes den Orbiter mit Detektoren auf mögliche explosive und giftige Gase, die aus Treibstoffrückständen resultieren können. Danach werden Kühleinrichtungen an das Shuttle angeschlossen. Ist die Sicherheit hergestellt, kann die Crew den Orbiter verlassen.