Mitochondrien seien die lange gesuchte Verbindung zwischen Körper und Seele, so der Titel eines Aufsatzes, der am 23. Januar in dem Fachjournal Proteomics erschien.


Fünf Tage nach Veröffentlichung stellte Attila Csordás (sprich: tschor-dasch) die Frage, ob es wohl möglich sei, allein durch Lektüre des Titels und der Zusammenfassung einen guten von einem schlechten Fachartikel zu unterscheiden. Und beantwortete sie durch Hinweis auf diesen Artikel gleich selbst.

Der Aufsatz erklärt nicht nur die komplette Endosymbionten-Hypothese für nichtig, sondern erwähnt auch noch den “mighty creator”, der für all diese Wunder verantwortlich sei. Da winkt der Kreationismus. Man hätte es für einen verspäteten Sylvesterscherz halten können. So war es aber wohl nicht gemeint von der Redaktion des recht renommierten Blattes. Es sei vielmehr ein unerklärliches Versehen gewesen, antwortete in der vergangenen Woche einer der Redakteure auf Nachfrage des Guardian (verflixt, Link verloren). Ist irgendwie unter dem Radar der Gutachter hindurch geflogen. Wie genau, ist noch zu klären.

Mit seinem Posting trat Attila eine kleine Lawine in der Wissenschaftsblogosphäre los (u.a. kontaktierte PZ Myers einen der Autoren) und durfte am 12. Februar den Erfolg melden:

Das Journal hatte den Artikel zurückgezogen. Und so ist daraus eine kleine Erfolgsgeschichte der Wissenschaftsbloggerei geworden. Details bitte bei Attila Csordás nachlesen. Internet ist hier auf dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle praktisch unbezahlbar.

Wenn Biologie die neue Informatik ist, dann ist Cordás ein astreiner Nerd.

Kommentare (3)

  1. #1 Monika
    Februar 15, 2008

    Hm, leider habe ich von diesem Post überhaupt nichts verstanden, obwohl ich bis zum Abi Biologie hatte. Das reicht hier wahrscheinlich nicht? Monika

  2. #2 Beatrice Lugger
    Februar 15, 2008

    Kurz und knapp: Ein Fachjournal hat einen Artikel angenommen, in dem der Autor sich relativ als Befürworter des Kreationismus zu erkennen gegeben hat. Das hat Wogen in der Blogosphere erzeugt, woraufhin das Journal das Paper zurückgezogen hat.

  3. #3 Hanno Charisius
    Februar 15, 2008

    GIng leider nicht ausführlicher zu diesem Zeitpunkt. Das ausführliche hole ich nach, versprochen.