Leser bruno hat mal wieder eine Frage – diesmal eine, die eher persönlich (und daher ein bisschen subjektiv) gefasst ist:

Ich stehe mit der “modernen Welt” etwas auf Kriegsfuß – vielleicht ist 50+ nicht mehr gesund…

Frage: seit wann telefoniert man mit dem Telefon nicht mehr am Ohr – und warum?? Warum hält man sich das Telefon waagerecht vors Gesicht? Auf Freisprech – so dass alle mithören können? Und warum machen das 95% aller Frauen und nur 28% aller Männer??

lg

bruno

Kommentare (19)

  1. #1 rolak
    30. Dezember 2018

    %

    Woher kommen die %Zahlen, bruno?

    Auf Freisprech

    Ich erlebe es hauptsächlich ‘in normal’, ist bereits ausreichend laut.
    Wäre übrigens auch der einzige rationale Grund der mir so einfiele: Anwender* zu dämlich, um des Gerätes Gesprächslautstärke runterzudrehen oder Hersteller* zu dämlich, dies zu ermöglichen. Ansonsten wäre ich auf den Ursprung dieser Mode auch neugierig, wirkt immer so, als würde gleich ins Smartie gebissen wie in eine Stulle…
    Jedoch nicht derart neugierig, daß ich jemals aktuell nachgehakt hätte.

  2. #2 Holger
    30. Dezember 2018

    Gründe:

    – Lauthören ist in lauter Umgebung die einzige Möglichkeit den gesprächspartner überhaupt zu hören. Die maximale Lautstärke ist ja aus Gehörschutzgründen stark eingeschränkt (oder bin ich doch schon schwerhörig inzwischen?)
    – Nur mit Kamera vor dem Gesicht geht Videotelefonieren.
    – Gruppentelefonieren (meinetwegen auch durch Gruppe im “messenger” wie whatsapp) und mit Blick auf den Bildschirm sieht man wer grade welches Fragment als Beitrag sendet.

  3. #3 rolak
    30. Dezember 2018

    mit Kamera vor dem Gesicht

    moin Holger, was in dieser ach so frühen Frühe nachvollziehbar leicht den suchenden, verschwiemelten Augen entkommt: Oben in der Frage steht “waagerecht”. Dabei nimmt die Frontkamera den Himmel auf und zusätzlich ist der Blickwinkel zum Display jenseits von Gut&Böse, somit ist das eine der ganz schlechten Aufstellungen für den VideoChat.
    Es ging Björn um jene FlachHaltung.

  4. #4 Julia
    30. Dezember 2018

    Ich mache das im Privaten auch so. Ich höre dann den Gesprächspartner einfach besser. In der Öffentlichkeit telefoniere ich allerdings nie so.

  5. #5 Holger
    30. Dezember 2018

    >Es ging Björn um jene FlachHaltung.

    ohh ganz andere Geste.

    diese Art verwende ich nur wenn ich wirklich noch den Bildschirm gleichzeitig nutzen will

    meine Prognose für die Zukunft (als Wahrsagerei)

    ein Gerät in der Hand zu halten wird wohl verschwinden (damit auch diese Geste beim Telefonieren)

    -Brillen mit den Infos haben sich bisher nicht durchgesetzt. das betrachte ich aus meiner jetzigen Sicht als positiv.
    – vermutlich wird es in eine “Kluguhr”- genannt smartwatch enden. dabei wird der Bildschirm bei nutzung entweder ausgerollt oder auf die Handoberfläche projiziert.

    die Entwicklung geht rasend.

  6. #6 Laie
    30. Dezember 2018

    Meine Beobachtungen sind etwas anders aber ähnlich. Die Leute sind wahrscheinlich mit ihrem Smartphone zu verbal nicht besonders kommunikationsfähige Wesen geworden und bevorzugen die langsamere Tipp-Wisch-Kommunikation anstatt zu sprechen. Ineffizienz will gelernt sein.

    Vielleicht hilft es, das Smartphone waagrecht vors Gesicht zu halten, um sich mit Snapchat oder WhatUp oder anderen lustigen Äpps sich unnötige Fotos von dem aktuellen Gesicht zuzusenden, oder in das Gesichtsbuch zu geben, um es von andere kommentieren zu lassen?

  7. #7 Laie
    30. Dezember 2018

    @Holger
    Der moderne Mensch benötigte auch eine moderne Mensch-Computer-Schnittstelle für Human-Computer-Interaktionen:

    Daher wären Brillen mit eingeblendeten Informationen – direkt per Laser ins Auge, eine gute Lösung, rein aus Platzgründen und weil es praktischer wäre. Lediglich die Eingabe von Text ist komplizierter – auf dem Smartphone ein Horror. Wenn man sich mit einem Laser auf eine freie Haufläche (Stirn?) ein Tastaturfeld einblenden lässt, so könnte man diese als Tastatur verwenden, man trommelt sich dabei den Text auf die Stirn und somit direkt in das Smartphone. (Optional andere freie (Körperf)lächen sinnvoll? Z.B. auf dem Rücken des Sitznachbarn?)

    • #8 Holger
      30. Dezember 2018

      Fläche ist eher die Handinnen oder -aussenfläche. und Projektor eben in dieser Kluguhr.
      Bedienung mit der anderen Hand.

  8. #9 stone1
    30. Dezember 2018

    So ist das also (Link von rolak in #3). Ich hatte mich auch schon über diese seltsam anmutende Handyhaltung – als sei es eine Apfeltasche oder sonstwas zum reinbeißen – gewundert.
    Solange man keine Freisprechfunktion – ohnehin eine Unart in der Öffentlichkeit – nützt scheint mir aber nach wie vor Handy am Ohr die naheliegendste Verwendungsweise zu sein, auch wenn dies vielleicht nichts weiter ist als die Prägung aus dem Festnetztelefonzeitalter.

  9. #10 Herr Senf
    30. Dezember 2018

    Als die ersten Handys aufkamen, waren die ersten Nutzer im Öffentlichen auch immer laut.
    Diese “Statusangeberei” hat sich einfach nur auf die Schmerzphones vererbt – wie Mode 🙂

  10. #11 dirk
    30. Dezember 2018

    Also , ich hatte bis jetzt immer angenommen, dass manche Frauen, das Handy so halten, damit evtl. verlaufene Schminke den Touchscreen nicht verschmiert, Könnte aber auch darum gehen zu verhindern, dass Schweiß auf das Handy gelangt.

  11. #12 Laie
    31. Dezember 2018

    Dank rolaks Link in #3 wird die Sache klar. Wer das Smartphone vor dem Mund hält hat den Vorteil, den Lautsprecher noch weiter weg von seinem Ohr zu plazieren, sodass auch andere Unbeteiligte die interessanten Gespräche mithören können. Umgekehrt erlaubt es, die Lautstärke so weit aufzudrehen, um die weitere Distanz besser zu überbrücken. Einfach praktisch, wir hatten als Kinder auch zur Belustigung fallweise den Telefonhöhrer bei alten Telefonen falsch rum gehalten, also in die Hörmusche gesprochen und am Mikrofon gelauscht.

    Man könnte das Smartphone zum Telefonieren auch in den Schuh stecken, mal was neues.

  12. #13 schorsch
    31. Dezember 2018

    Man könnte meinen, dass ihr noch nie telefoniert habt! So ein Telefon hat grundsätzlich nicht nur Lautsprecher, sondern auch ein sogenanntes ‘Mikrofon’ (-> https://de.wikipedia.org/wiki/Mikrofon). Dessen natürliche Position ist – vor dem Mund!

    Und dass es Kopfhörer auch ohne Kabel gibt, sollte allmählich sogar für einen 50++ zum Allgemeinwissen gehören…

  13. #14 Statistiker
    31. Dezember 2018

    Nun ja, manche Antworten sind erschreckend und zeigem, wie asozial man sich benehmen kann, indem man andere als asozial bezeichnet. Siehe hier:

    “Die Leute sind wahrscheinlich mit ihrem Smartphone zu verbal nicht besonders kommunikationsfähige Wesen geworden und bevorzugen die langsamere Tipp-Wisch-Kommunikation anstatt zu sprechen. Ineffizienz will gelernt sein.”

    Nun ja, Deutsch will gelernt sein. Dumm ist die Antwort auf jeden Fall. Wenn einer ineffizient ist, dann dieser Kommentator. Oder schauen wir mal hier:

    “Statusangeberei”

    Nun ja, da ist jemand entweder neidisch oder dumm. Oder Beides, was mathematisch nicht nötig wäre, aber für diesen Dummen doch wohl nötig ist.

    Zur Beantwortung der Frage: WEIL MAN ES KANN!

    Und die Prozentsätze sind geschwindelt, das ist falsch und dient nur der Diffamierung derweiblichen Bevölkerung (der ich nicht angehöre).

  14. #15 Hobbes
    31. Dezember 2018

    Ich glaue, dass kommt von der Generation der Whattsapp Sprachnachrichten. Ich bin jetzt 30 und damit hat die Generation direkt unter mir angefangen. Ich habe noch viel mit 25jährigen und jünger zu tun von denen unglaublich viele diese Sprachnachrichten verschicken. Das sind dann auch die selben Leute, die mit dem Handy vor dem Mund und über Lautsprecher telefonieren. Ich schätze, dass die Mädels sich dadurch einfach daran gewöhnt haben.

  15. #16 Laie
    31. Dezember 2018

    Der mit der Schmaspurfrisur im verlinkten Text des Beitrages #3 (von den Lesern des dortigen Forums mehrheitlich als seltsam empfunden) meint ja, das neue Telefonieren müsse nicht mehr in Echzeit erfolgen, sondern nun zeitversetzt und asynchron. Dem Herrn ist aber offensichtlich die Funktionsweise eines Anfrufbeantworters entgangen, das schon vor der Smartphone-Zeit ein asynchrones Telefonieren erlaubte.

    Man müsste einen native Smartphonenutzer fragen, da der mit der Schmalspurfirsur keine Erkenntnisse liefert.

    @statistiker
    Sie haben wohl ein alternatives Leseverständnis. Zeigen sie die Stelle in der steht, dass die Menschen mit dem Smartphone asozial wären.

    Vielleicht ist ihnen nicht aufgefallen, aber die meisten die etwas tippen sind damit um den Faktor 5 bis 10 langsamer, als wenn sie den selben Text sprechen. Machen sie die Augen auf, oder machen sie selbst die Probe.

  16. #17 Ingo
    1. Januar 2019

    Also ich mache das weil

    1) Weil man sonst staendig mit dem Ohr irgendwelche virtuellen Knoepfe auf dem Touchscreen drueckt, und dadurch staendig das Gespraech abbricht

    2) Weil man meistens in einer zu lauten Umgebung ist. Die Freisprecheinrichtung ist lauter als der normale Lautsprecher. Dummerweise befindet sich der Freisprech-Lautsprecher hinten am Geraet, weswegen man sich abwechselnt die Hinterseite des Geraetes ans Ohr halten muss,- und dann natuerlich nicht fuer jede Antwort das komplette Geraet umdreht, sondern nur “bis zu haelfte” dreht (eben die bloede wagerrechte Position)

    3) Im Freisprechmodus ist das Microphon als Grenzschallmicro aktiv. Das bedeutet, dass die Echokempensation dazu fuehrt, dass der gegenueber dich meistens nicht versteht. Instinktiv geht man daher naeher an das Micro ran und landet aber mals in der wagerrechten Position.

    Alles im allen sind Smartphones zum telefonieren (fast) ungegeignet. Ich habe daher auch ein nicht-Smartphone zum telefonieren in meinen Besitz. Die gibs fuer unter 10,- EUR in jedem Laden unter der Ladentheke (sie werden nicht beworben,- sind aber da wenn man danach fragt).

  17. #18 Laie
    3. Januar 2019

    @Ingo
    Somit sind Design-, Konstruktionsfehler für die Situation (mit)verantwortlich. (Der Lobo auf SPON hat es leider nicht bemerkt, obwohl es sein ‘Thema’ wäre.)

    Dies mildert meine Kritik in #12 ab. Mal sehen, ob die Hersteller hier künftig innovativ werden eine Lösung anzubieten.

  18. #19 häh?
    6. Januar 2019

    Ich hab mal die Erklärung gelesen, dass es (auch) aus dem Fernsehen “gelernt ist”: In den Pseudorealitydingern (möglichst billig hergestellt) sollen auch die TV-Zuschauer mitbekommen, was die Person am anderen Ende der Leitung sagt, daher: Freisprechen, so dass das selbe TV-Mikrofon fürs ganze Gespräch reicht.
    @Ingo: Ich konnte bisher mit beiden Smartphones in meinem Besitz ganz gut telefonieren, das einzige möglicherweise (selten) bestehende Problem ist das versehentliche Auflegen (aber nicht sicher bestätigbar, da auch andere mögliche Gründe).