ScienceBlogs.de-Leserin Regina Dünser hat eine Frage zu unserer Fähigkeit, menschliche Stimmen zu erkennen und dann auch zu beschreiben:

Letztens hörte ich auf Dlf eine Sendung zum Thema Stimmen beschreiben.

Mir fiel auf wie schwierig es ist, eine Stimme so zu beschreiben, dass ein Fremder diese zuordnen bzw. erkennen könnte, ich kann nur die Eckpunkte festhalten wie: männlich, weiblich, hoch, tief, schrill, heiser, nuschelig …

Warum fällt uns das schwer und trotzdem erkennen wir uns bekannte Menschen mit dem Hörsinn relativ genau an ihren Stimmen, ohne sie zwingend sehen zu müssen? (Nicht repräsentativ ;-): aber das eigene Kind erkannte ich fast zu hundert Prozent in der Menge).

Viele Grüße

R. Dünser

Kommentare (6)

  1. #1 rolak
    9. Mai 2019

    Warum fällt uns das schwer?

    Weil wir Menschen uns die Zuordnung Stimme↔Person nicht bewußt erarbeiten, sondern unterbewußt erlenen, sozusagen en passant. Und wenn Du nicht weißt, wie Du es erlernt hast, kannst Du es selbstverständlich keinem anderen beibringen, nur vormachen. Das ist wie mit dem Sprechen lehren, das funktioniert auch nicht via ‘..und dann den unteren TrypsyNopsyMuskel noch zu etwa 60% anspannen’, sondern durch erzählen, erzählen, erzählen.

    Es gibt zwar durchaus Möglichkeiten, Sprachklang ungemein exakt zu beschreiben – doch die sind alles andere als unter Menschen leicht vermittelbar ;·)

  2. #2 bote19
    9. Mai 2019

    Eine Stimme beschreiben ist sehr schwer, wie es Angelika Braun in dem Link schon beschrieben hat. Nur stimme ich mit ihrerer Einschätzung nicht überein, dass sich die Stimme im Laufe des Lebens verändert.

    Da ich ein sehr gutes Stimmengedächtnis habe, ich kann Personen nach 30 Jahren sofort an ihrer Stimme wiedererkennen, behaupte ich, dass sich die Rhytmik nur wenig ändert. Auch bei höherer Tonlage, bei Aufregung, erkennt man sofort den Sprecher.

    Veilleicht sollte man Anleihen bei der Musik machen. An der Art , wie jemand singt, nicht was er singt, wie er singt, ist verwandt mit dem wie jemand spricht.

  3. #3 Laie
    15. Mai 2019

    Vielleicht hilft es, an Hand von bekannten Personen aus den multimedialen Massenmedien eine Stimme zu beschreiben. Z.B. so:
    “Die Stimme kling so grauenhaft, debil und inhaltsleer wie jede von Märkel.” (Das heisst aber nicht, dass die M. so wäre, sondern dass ihre Stimme so kingt – als Markeding-Strategie ist das auch verständlich).” ODER

    “Die Stimme klingt so plappermaulig, inhaltsleer und nervig wie jene von Gottschalk” (Das heisst jetzt nicht, dass der als Person so wäre, sonder, dass seine Stimme so klingt – als Martedings-Strategie ist das auch verständlich).

    Nun kann man diese zwei Stimmen kombinieren, sagen wir zu 70% aus erstem Falle und zu 30% aus dem zweiten, und schon kann man sich die Stimme ganz konkret vorstellen.

  4. #4 bote19
    16. Mai 2019

    Laie,
    weg von der Akustik, hin zum Ausdruck. Nicht schlecht.
    Was will aber Regina Dünser ? Will die an der Stimme erkennen, ob das ein potentieller Heiratsschwindler ist, ist der vertrauenswürdig ? Die Motivation fehlt noch, dann verraten wir mehr.

  5. #5 Laie
    16. Mai 2019

    @bote19
    Der Ausdruck liegt (auch) in der Akustik. Man kann die Ware somit begutachten, nicht nur optisch. Wobei die Natur hier eine Rolle spielt in der Höhe der Tonlage, im Rest eher der Charakter. Aber auch nicht, wenn Schauspieler ihren Ausdruck in der Akustik anpassen.

    Ich habe einen Kollegen, der kann bellen wie ein Hund, der Hund! 🙂

  6. #6 Regina Dünser
    19. Mai 2019

    @alle: Danke für die Antworten. @bote19: Heiratsschwindler: you made my day. Diesbezüglich vertraue ich darauf, ob das Gehörte im Einklang steht mit der gelebten Realität. Hat ja mit der Stimme ansich weniger zu tun.
    Meine Motivation war ganz banale Neugierde.