Für alle, die sich für Hochschulpolitik interessieren: Heute gibt es ein interessantes Interview mit Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange in der Süddeutschen Zeitung zu lesen.
Darin plädiert Stange für andere Strategien zur Förderung des Wissenschaftsstandorts Deutschland.
Stange: “Ich werde die Förderung von Zukunftskonzepten ganzer Universitäten nicht mehr unterstützen. Wir brauchen in Deutschland keine Elite Unis”.
Nun war der Osten Deutschlands bei der Vergabe der noch offenen Titel im vergangenen Oktober 2007 leer ausgegangen. Da könnte man die Äußerungen von Ministerin Stange leicht falsch als beleidigte Reaktion verstehen.
Doch hat sie durchaus Recht, dass es durch die Ausrufung der Elite-Unis zu einem weiteren Sog angesehener Forscher hin zu diesen – und damit weg von anderen Universitäten gekommen ist. Während die einen sich also noch besser aufstellen konnten, verlieren die anderen unter Umständen hoch qualifizierte Wissenschaftler.
Allerdings war dieser Effekt durchaus vorherzusehen – und als Anreiz für den Zuzug von Spitzenforschern aus dem Ausland sicher erwünscht. Wir können uns hier also nicht so recht entscheiden, ob wir Eva-Maria Stange folgen wollen. Und immerhin gibt es neben den Elite-Auszeichnungen auch noch die diversen Exzellenzcluster und Graduiertenschulen. Über diesen Weg könnten es bei einer neuen Runde durchaus auch Universitäten im Osten zur Elite schaffen.
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