Die Initiative Sciencedebate2008 gewinnt an Profil. Hochoffiziell wurde die Idee, die Präsidentschaftskandidaten zur Debatte zu laden, nun auf der großen AAAS-Konferenz in Boston diskutiert und zuvor vom Fachmagazin Nature kommentiert.
Über 12.000 Wissenschaftsinteressierte unterstützen die Initiative bereits – Wissenschaftsblogger, Nobelpreisträger und rund 70 verschiedene Unis, Fachmagazine …
Der Wunsch der Sciencedebate-Anhänger: Am 18. April sollen die Kandidaten gemeinsam vor die Kamera treten und sich Fragen zu Zukunft von Forschung und Technologieentwicklung stellen.
Der Gründer der Initiative Shawn Lawrence Otto äußerte im Interview mit Arndt Reuning für dradio seine Beweggründe:
„Wir wollen die Präsidentschaftskandidaten dazu bringen, über Forschungspolitik zu diskutieren … nahezu jedes Problem, dem sich der nächste Präsident der Vereinigten Staaten stellen muss, besitzt eine wissenschaftliche oder technologische Komponente. Entweder als Ursache oder als Lösung oder beides.“
Wie erfolgreich die Graswurzelidee mittlerweile ist, beschreibt Björn Schwenntker von der derzeit stattfindenden größten amerikanischen Wissenschaftskonferenz in Boston in der Zeit Online.
„Die Konferenzleitung hatte alle Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur eingeladen, einen Vertreter nach Boston zu schicken, um mit den Forschern zu diskutieren. Gekommen sind nur zwei: Die Wissenschaftsexperten aus den Wahlkampfteams von Hillary Clinton und Barack Obama. An diesem Nachmittag haben die Demokraten die amerikanische Wissenschaft für sich.“
Diese Vorgespräche sollten für den 18.April den Weg bereiten.
Doch die Initiative findet nicht nur Befürworter. So gab vergangene Woche David Goldston, Kolumnist des Fachmagazins Nature, zu bedenken:
„The idea of having a ‘science debate’ between the US presidential candidates is gaining more momentum every day. But David Goldston, a columnist for Nature, former chief of staff for the House Science Committee and a visiting lecturer in science policy at Harvard University in Cambridge, Massachusetts, argues that advocates are not asking the right questions.
The debate format may not be useful in raising the profile of science, and trying to categorize science issues as policy questions could backfire, he argues. Scientists might be better served by spending their time working with their representatives on Capitol Hill rather than trying to get candidates together for a debate. Without further analysis, Goldston writes, the idea that a debate will help the cause of science is “more magical thinking than scientific”.”
Mehr zur spannenden Debatte auch auf der internationalen Plattform von Scienceblogs – bei Pharyngula, The Island of Doubt und etwa The Intersection.
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