Wegen ungläubiger Sprachlosigkeit fällt es unglaublich schwer, sich zu dem Fall in Amstetten zu äußern. Menschen sind zu so viel Grausamkeit fähig, dass wir es nicht fassen können.

Wichtig zu wissen ist, dass gerade Opfer teilweise darum bitten, nicht zu viel zu berichten, weil jeder Bericht sie selbst wieder trifft. So gibt es auf der Website der Selbsthilfegruppe Missbrauch extra verzweifelte Hinweise für Journalisten:

„Das Thema sexueller Missbrauch und Vergewaltigung ist “in”. Einschaltquoten steigen… Natürlich muss über dieses Thema gesprochen werden. Immerhin sagen einige Statistiken, dass jede 4. Frau und jeder 7. Mann davon betroffen ist. Und das sind auch nur Schätzwerte, da die wenigsten Fälle zur Anzeige kommen. Missbrauch darf kein Tabuthema sein!
Aber ist euch klar auf welches Gebiet ihr euch da wagt?
Natürlich gibt es Betroffene, die “gefestigt” erscheinen und es vielleicht auch sind. Natürlich gibt es Menschen, die offener über ihre Probleme reden können als andere. Aber habt ihr euch mal Gedanken über diejenigen gemacht, die durch Zufall am Samstag, im trauten Familienbeisammensein in eure Sendung zappen und nicht mehr weiterzappen können weil sie wie gelähmt auf die Glotze starren?”

Wie nachhaltig zerstörerisch Missbrauch ist, zeigt die schwarze Seite Traumrufer.
Jetzt bleibt die Frage, wie man wirklich seriös und im Sinne der Opfer über derartige Delikte Bericht erstatten kann. Schließlich besteht durchaus die Hoffnung, durch Berichte mehr Aufklärung zu erzielen, die andere potenzielle Delikte vermeiden helfen. Ich habe wenigstens einen Link zu einem Bericht gesucht, der keine Bilder enthält. Vielleicht hilft das ein wenig.

Und vielleicht sollte jeder Bericht mehr oder weniger zwingend Hinweise zu Selbsthilfegruppen oder Hilfsorganisationen enthalten. Für alle, die Hilfe suchen, sei hier die wichtige Website Selbsthilfe für Opfer sexueller Gewalt genannt, die wertvolle Linkliste diverser Gruppen und Foren bietet.

Kommentare (9)

  1. #1 Chris
    April 29, 2008

    Endlich mal eine andere Sichtweise. Aber der Grat ist schmal. Einerseits den Opfern Ruhe zu geben und andererseits aufzurütteln, nicht wegzusehen.

  2. #2 ali
    April 29, 2008

    @Chris
    Aufrütteln und nicht wegschauen wären legitime Motive um darüber zu berichten. Glaubst du wirklich, dass es darum geht?

    Warum besetzt diese Meldung alle Titelseiten (sogar von seriösen, internationalen Medien wie der BBC)? Ich kann mir das nur mit der Befriedigung einer bestimmten Form von Voyeurismus erklären. Sex, Kellerverlies, Inzest, Familiendrama…. das alles verkauft sich doch gut und hier tritt es gleich im Paket auf. Für mich persönlich hat das kaum Informationswert oder bestimmt nicht genug, dass es drei Tage lang überall die Titelschlagzeile liefert. Ich glaube, dass wohl fast alle die ihre Berichterstattung mit ‘nicht wegschauen’ begründen Heuchler sind. Schlussendlich ist es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein extremer Einzelfall. Ist das nicht schlicht eine Art Freakshow die da durchgezogen wird? Um die Opfer geht es da nicht, es ist doch der Täter der interessiert.

    Der Grat ist vielleicht schmal. Die Medien balancieren aber nicht darüber, sondern suhlen sich aber im Dreck am Fusse des Berges.

    @blugger
    Ebenfalls danke für den Beitrag. Das Thema ist so bestimmt besser abgehandelt als mit dem meisten was man sonst so lesen kann.

  3. #3 Peter Artmann
    April 29, 2008

    Ruhe?
    Das dürfte das letzte sein, was die Beteiligten sich erhoffen können (abgesehen davon war es doch 24 Jahre lang ruhig …).

    Der Fall ist jedenfalls derartig einzigartig, dass kein Bürger von Amstetten in den nächsten Jahren von einer geruhsamen Zeit ausgehen darf. Da dürfte nur wegziehen helfen.

    Die Opfer sind natürlich ungleich stärker betroffen – aber – immerhin das hat ja schon der Fall Kampusch gezeigt. Immerhin müssen die Opfer einer solchen Tat heutzutage nicht mehr befürchten auf der ganzen Welt bekannt zu werden und dann im psychischen Elend allein gelassen zu werden.
    Dieselben Fachleute, die Kampusch betreut haben, übernehmen auch die “Vermarktung” der Fritzl-Geschichte.

    Das ist immerhin eine gute Nachricht.

    Denn den Gesetzen des Journalismus entsprechend ist klar, dass die Opfer nicht in Ruhe gelassen werden (dürfen).
    Wenn wir aber jetzt ihre Fotos sehen, werden wir wissen, dass die Berichterstattung nicht erneut vollständig auf Kosten der Leidtragenden geschehen ist. Der Trost ist sicherlich schwach.
    Aber immerhin gibt es dieses “immerhin”. Vielleicht ermöglicht es ja einige Dinge, die den Opfern Freude bereiten können, auch wenn selbst diese Äußerung irgendwie zynisch klingt.

  4. #4 Chris
    April 29, 2008

    @ali
    Aufrütteln und nicht wegschauen wären legitime Motive um darüber zu berichten. Glaubst du wirklich, dass es darum geht?
    Natürlich geht es nicht darum, sag ich ja auch gar nicht. Vielleicht hätte ich es treffender formulieren müssen:
    Es wäre ein schmaler Grat, den Betroffenen Ruhe zu geben und die Öffentlichkeit aufzurütteln.

    Wie Du schon sagst, das ist derselbe Voyeurismus wie beim Gafferstau auf der Autobahn. Und hinterher will keiner was gesehen haben…

  5. #5 ali
    April 29, 2008

    @Chris

    Wir scheinen ja gleicher Meinung zu sein 🙂

  6. #6 blugger
    April 29, 2008

    Mir geht es selbst so, dass ich die Bilder eigentlich gar nicht sehen will, die man so leicht nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Tatsächlich geht es mir so wie mit den Bildern von Abu Ghuraib. Ich ertrage es nicht, zu sehen, wie Menschen andere Menschen unfassbar menschenunwürdig behandeln. Und hier genügt mir dafür sogar das Bild des Badezimmers im Keller.

  7. #7 Traumrufer
    Juni 12, 2008

    Hallo,

    ich hab mal via Suchmaschine alte Verlinkungen überprüft und dabei gesehen, daß meine Unterseite zum Thema *Inzest / Sexueller Mißbrauch*, die ich vor einigen Jahren machte, im obigen Artikel verlinkt wurde. Das freut mich und ich nehme es als Hinweis, daß Internetarbeit gelegentlich auch nach jahren noch Sinn haben kann 🙂

    Allerdings möchte ich darauf hinweisen, daß meine Website keine Seite zu dem Thema ist — das heißt, ich habe es aufgegriffen, weil ich es wichtig finde, habe versucht, mit Möglichkeiten der Kunst und der (Ver-)dichtung etwas darzustellen — , und ich umkreise das Thema immer wieder in Texten und Bildern, aber ich mache auch sehr viele andere Sachen.

    Wer sich also wirklich zum Thema informieren möchte, sollte auf einschlägigen Seiten zum Thema z.B. die ORIGINAL-berichte von Opfern lesen und sich über dem Stand der gesellschaftlichen Auseinandersetzung informieren, der sich auf solchen Seiten auch gespiegelt findet.

    Ein paar relevante Links habe ich auf der oben verlinkten Seite dazugestellt.

    Wichtig finde ich den auch hier in der Diskussion aufgetauchten Hinweis, daß die unvorbereitete Konfrontation von Opfern mit dem Thema äußerst problematisch sein kann — und zwar nicht nur in Bildform. Man nennt das in der Fachsprache ‘Trigger’ — das können auch WORTE sein, die für Nichtbetroffene völlig harmlos wirken, aber für Opfer die Wirkung haben können, daß der ganze ABGRUND, der vielleicht nötdürftig zugedeckt (verdrängt oder bearbeitet) worden war, sich schlagartig wieder unter ihnen öffnet. Das ist kein Vorgang intellektueller Art und daher auch kein Vorgang, der wirklich intellektuell bearbeitet werden kann, sondern es ist emotional und tiefenpsychologisch, es ist das Aufbrechen von möglicherweise beinahe tödlichen Wunden in für ihr ganzes Leben zutiefst verletzten Seelen.

    Deshalb sollte man vor ALLE Arten von Bericht, Diskussion etc. den Hinweis setzen, worum es da geht, damit sich Opfer VORHER überlegen können, ob sie sich dem aussetzen wollen.

    Manche kommen irgendwann soweit, daß sie es können. Welche psychische Leistung das bedeutet, kann man als Nichtbetroffener nur ansatzweise erahnen. Andere schaffen es ihr Leben lang nicht (wirklich). Deshalb verdienen alle Opfer in erster Linie eins: Achtsamkeit.

    Das heißt, die Opfer sexuellen Mißbrauchs nicht darauf zu reduzieren, daß sie Opfer sexuellen Mißbrauchs waren, sondern sie als das zu nehmen, was sie sind: sie sind Menschen.

    Und es heißt, hinzuschauen auf das, was ihnen passierte, und hinzuschauen auf das, was weiterhin passiert, weil es ein ‘peinliches’ Thema ist und die Gesellschaft sich lieber vormacht, ‘normal’ zu sein und ihre eigenen tagtäglichen ‘kleinen santionierten Perversionen’ hinzunehmen. (Ein Kommentator erwähnte Abu Ghuraib. Man könnte auch Guantanamo nennen. Oder die Obdachlosen auf Deutschlands Straßen, die ja auch nicht selten Opfer von Gewalt und mißbrauch werden.)

    Die Behauptung, daß die bekannt gewordenen ‘spektakulären’ Fälle nur ‘Einzelfälle’ sind, ist eine gefährliche Aussage, weil sie am Problem vorbeigeht und die Grundfrage — (sexuelle) Gewalt gegen Schwächere oder Abhängige —- verharmlost. Zumindest wenn man es im weltweiten Maßstab betrachtet, auch mit dem Hinweis auf Sklaverei, die nur oberflächlich betrachtet (und nicht mal in allen Ländern offiziell) abgeschafft ist.

    Außerdem, was sexueller Mißbrauch in einem Menschen bewirken kann, ist nicht nur davon abhängig, wie ‘umfangreich’, wie ‘lang’, wie ‘spektakulär’ das verlief. Eine einzige Vergewaltigung, für den Täter eine Aktion von zehn Minuten —- kann einen Menschen hoffnungslos vernichten.

    Soweit. …. Ein unerschöpfliches Thema. —- Leider.

    Wolfgang
    Webmaster Traumrufer.de

  8. #8 André Zeiger
    Mai 22, 2011

    Hiermit möchte ich auf meinen Fall aufmerksam machen.

    Ich habe ein gefälschtes DNS-Gutachten übers Gericht bekommen von einem öffentlich bestellten und beeidigten Sachverständigen für Blutgruppengutachten. Dieser Sachverständige ist in Würzburg, Gotha, Rumänien und sogar in Dubai tätig.

    Fertigt dieser Gutachter bei den Scheichs in Dubai auch Blutgruppengutachten ohne Blutgruppe an????

    Mir wurde mit behördlicher Genehmigung ein Kuckuckskind untergeschoben.

    Beim Jugendamt Kitzingen sind Akten über diese Familie verschwunden.
    Das Jugendamt Kitzingen kennt die Familienverhältnisse dieser Familie sehr genau und unternimmt nichts.

    Es soll eine Straftat verdeckt werden.

    Dieser Familie, die mir ein Inzest – Kuckuckskind unterschieben will, muss endlich das Handwerk gelegt werden!

    Meine Rechtsanwältin sagt, sie sieht Parallelen zu “Fluterschen im Westerwald”.

    Es gibt nicht nur den “österreichischen Fritzl”, sondern auch den “deutschen Fritzl” und das nicht nur in Fluterschen im Westerwald!!!!

    In so einen Fall bin ich hineingeraten.

    Diese Themen wie Inzest und Missbrauch dürfen in Deutschland nicht länger
    totgeschwiegen werden!!!!!!

    http://www.andre-zeiger.com

  9. #9 André Zeiger
    Juli 24, 2011

    Gefälschtes Abstammungsgutachten und gefälschter Rundstempel von einem öffentlich bestellten und beeidigten Sachverständigen für Blutgruppengutachten und Serologie aus Würzburg.

    Grund: Vertuschung von Inzest und Missbrauch.

    Dieses DNS – Abstammungsgutachten ist zu 100 % ein Plagiat! Der verwendete Rundstempel ist gefälscht!

    Der Beschluss vom Amtsgericht Kitzingen stimmt nicht mit dem Wortlaut der Einladung des Sachverständigen überein.

    Beweis: Anlage K 9, unter: http://www.andre-zeiger.com

    Einladung des öffentlich bestellten und beeidigten Sachverständigen für Blutgruppengutachten und Serologie aus Würzburg.

    Beweis: Anlage K11, unter: http://www.andre-zeiger.com

    Erstellt hat der Sachverständige (oder wer auch immer) ein DNS – Abstammungsgutachten.
    In diesem DNS – Abstammungsgutachten tauchen dann sogar „17 gentechnologisch nachweisbare Blutgruppensysteme“ auf.
    Was haben Blutgruppensysteme in einem DNS – Abstammungsgutachten zu suchen?
    Hier ist auch der gefälschte Rundstempel zu betrachten.

    Beweis: Anlage K 12, unter: http://www.andre-zeiger.com

    Eine Beschwerde über den Sachverständigen, der noch von der Regierung von Unterfranken öffentlich bestellt und beeidigt worden ist, liegt der IHK Würzburg – Schweinfurt seit Ende April 2011 vor.

    „Mit Wirkung vom 31.12.2007 wurde das Bayerische Sachverständigengesetz aufgehoben.
    Nun ist die jeweilige IHK zuständig.
    Mal sehen, wie sich die zuständige IHK entscheidet!

    Ich habe im Internet Gutachten von einem öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen von der IHK ……. gefunden, welche ich mir sogar einrahmen würde.
    Optisch einfach perfekt.

    Diese Gutachten außerhalb seines Labors zu fälschen ist nicht möglich. Dafür hat dieser Sachverständige die nötige Vorsorge getroffen.
    Ich danke dem Sachverständigen, dass er es mir ermöglicht hat, Einblick in seine Gutachten zu nehmen.

    Bei meinem DNS – Abstammungsgutachten würde sich die „blaue Tonne“ schütteln und sich sogar weigern, solchen „Schund“ aufzunehmen.

    Schaut mal bei Google unter:
    Justizskandal – entfacht – geplant – und ausgeführt durch einen Anwalt

    http://www.andre-zeiger.com