Was hätten wir nur getan, wenn die Metastudie anders ausgefallen wäre? Handys verschrottet, aufgehört zu telefonieren, die Gesellschaft verändert? Jedenfalls sollten wir auf die SAR-Werte achten und unsere Kinder frei sprechen lassen.
Die große Metastudie des Deutschen Mobilfunkforschungsprogramms des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) sieht für Erwachsene keine Gefahr durch mobiles Telefonieren. Allerdings werden Risiken für Kinder nicht ausgeschlossen. Die Studie selbst hat 54 Einzelstudien ausgewertet (leider ist auf der DMF-Seite derzeit die eigene Studie noch nicht sichtbar), wie das BfS berichtet.
„In 54 Studien wurden Fragen zur Strahlenbelastung im Alltag aufgegriffen, zu möglichen nicht-thermischen Wirkmechanismen sowie zu akuten und chronischen Wirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder des Mobilfunks. In Wiederholungsstudien wurde gezielt Hinweisen auf mögliche Wirkungen hochfrequenter Felder auf Mensch und Tier nachgegangen. Solche Hinweise hatten zu Beginn des Forschungsprogramms vorgelegen, konnten aber nicht bestätigt werden. Erstmals wurden auch Studien durchgeführt, wie die Bevölkerung die Risiken der Mobilfunktechnologie wahrnimmt.
Die Forschungsergebnisse des DMF haben gezeigt, dass die Strahlenbelastung der Bevölkerung trotz zunehmender Technisierung weit unterhalb der Grenzwerte liegt. Expositionen nahe an den Grenzwerten treten nur bei der Nutzung einiger körpernah betriebener Geräte auf, wie z.B. bei der Nutzung von Handys.”
Die zentralen Aussagen
– Handys erhöhen nicht das Krebsrisiko bei Erwachsenen
– Handys und DECT-Telefone in der Nähe machen nicht schlaflos.
– Es gibt einzelne Elektrosmoganfällige die auf Handystrahlung reagieren (Auslöser noch unbekannt)
– Für Kinder können mögliche Gefahren derzeit nicht ausgeschlossen werden. Dafür werden Handys noch nicht lang genug genutzt. Und Kinder halten Handys anders als Erwachsene (?). Lieber per Freisprechanlage telefonieren – so der Tipp!
Ökolabel und SAR-Werte
In jedem Fall lohnt es sich, auf die spezifische Absorptionsrate (SAR) zu achten. Dieser Wert sagt, wie viel der hochfrequenten elektromagnetischen Felder vom Körper aufgenommen werden. Der Grenzwert in Deutschland liegt derzeit bei maximal zwei Watt pro Kilogramm. Es gibt Handys mit nur 0,6 Watt pro Kilogramm und weniger.
Die SAR-Werte von Handys sind beim Bundesamt für Strahlenschutz abrufbar: Strahlenschutzkriterien für ein Mobiltelefon-Ökolabel
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