Seit Jahrtausenden richten die Menschen den Blick in den nächtlichen Himmel und bestaunen die Sterne. Und selbst Immanuel Kant erstarrte bekanntlich in Ehrfurcht angesichts des bestirnten Himmels über uns.

Was keiner unserer Vorfahren, auch nicht der Königsberger Meisterdenker je zu Gesicht bekamen, haben nun Potsdamer Forscher erstmals vermessen: den Pfingstrosennebel und den in ihrer Mitte strahlenden Pfingstrosennebel-Stern. Und die Meßergebnisse sind beachtlich: der Stern, der rund 100mal größer ist als unsere Sonne, strahlt mit einer Intensität von rund 3,2 Millionen Sonnen. Damit ist der Pfingstrosennebel-Stern der zweithellste Stern unserer Galaxie.

Astronomische Glücksgefühle

Es ist natürlich eine aufsehenerregende Entdeckung, die einem Team von Astronomen aus Potsdam gelungen ist: in einer der kommenden Ausgaben von “Astronomy & Astrophysics” werden sie über ihre Messungen berichten, die sie mit dem Infrarot-Weltraumteleskop „Spitzer” der NASA und dem erdgebundenen “New Technology Telescope” der europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile machen konnten.

Deren Ergebnis ist nun aber bereits bekannt: inmitten der 26.000 Lichtjahre entfernten Gas- und Staubwolke, die ihrer Form wegen als “Pfingstrosensternnebel” bezeichnet wird, befindet sich ein gigantischer Stern (der nun auf den Namen “Peony Nebula Star” getauft wurde), der eine 3,2 Millionen-fache Sonnenleuchtkraft.

Nur die Mega-Sonne “Eta Carinae” strahlt heller

Zwar gibt es bei solchen Messungen eine gewisse Unsicherheitsmarge, aber vermutlich liegt der Pfingstrosennebel-Stern damit auf Platz 2 der hellsten Sterne. An der Spitze liegt (noch?) die Mega-Sonne Eta Carinae, die es auf eine Leuchtkraft bringt, die diejenige der Sonne um das 4,7 Millionen-fache übersteigt.

Allzu lange werden (zumindest in kosmischen Maßstäben) diese Sterne aber nicht mehr strahlen: so große Sterne enden gewöhnlich in einer gigantischen Supernova-Explosion. Irgendwann in den nächsten Millionen Jahren wird der “Peony Nebula Star” explodieren und unzählige andere Sterne und Planeten in seiner Umgebung werden dabei einfach verdampfen. Bis dahin (wenn es noch nicht geschehen ist) belegt der Pfingstrosennebel-Stern eben den zweiten Platz der Rangliste.

Und auf den Aufnahmen von “Spitzer” sieht ein Blick auf den Superstern so aus:

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Image credit: NASA/JPL-Caltech/Uni Potsdam