Eigentlich kennen wir die zellschützende Funktion von Vitamin C – der Name Ascorbinsäure ist Programm und verrät, dass hier a-scorbutus, Nicht-Skorbut gefördert wird. Als Antioxidans schützt es unsere Zellen vor aggressiven Sauerstoffverbindungen. Viel Vitamin C gleich viel gesunde Zellen – könnte man meinen.
Biochemiker vom National Institute of Health in Bethesda, Maryland testeten die Wirkung von hochdosiertem Vitamin C an Mäusen – und stellten fest, dass besonders viel des Stoffs Tumorzellen schädigen kann, ohne die gesunden Zellen zu beeinträchtigen, wie die Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlichten.
Um besonders hohe Dosen der Ascorbinsäure im Blut zu erreichen, muss es direkt in die Blutbahn injiziert werden, da der wasserlösliche Stoff oral aufgenommen vom Körper relativ zügig abgebaut wird. Zudem kann Vitamin C in zu hohen Dosen das Filterorgan des Körpers, die Nieren überfordern, und die Bildung von Nierensteinen fördern.
Im Rahmen der Studie injizierten die Forscher den Mäusen 0,08g Ascorbinsäure – erhöht man diese Menge dem Körpergewicht Menschen entsprechend, erreicht man eine 3- bis 4-fache Menge des Tagesbedarfs eines Erwachsenen von 100mg.
Nach Angaben der Forscher sammelt sich durch das Vitamin Wasserstoffperoxid in der Umgebung des Krebsgewebes an – dieses schädigt die Tumorzellen und verlangsamt so den Wachstumsprozess. In Kombination mit anderen Therapien soll es die Heilungschancen von Krebspatienten erhöhen, Studien mit Betroffenen sollen bald beginnen.
Mit Krebsstudien ist es ja so eine Sache: Es mögen bisher nur Mäuse getestet worden sein und Prognosen, wie nierenschädigend so eine Ergänzungstherapie wäre, daher noch schwammig – aber wenn sich auf so einfache Art und Weise die Überlebenszeit der Patienten steigern lässt, ist das ein großer Gewinn. Nur: Es kann Chemo- oder andere Therapien eben nur ergänzen, nicht ersetzen und auch keine Heilung versprechen.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bleiben daher doch das beste Mittel, um nicht in “Überlebenszeiträumen” rechnen zu müssen.
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