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Es muss wie Doping sein. Nur legal. Mit einer neuen Generation von Schwimmanzügen sollen bei den Olympischen Spielen sämtliche Rekorde gebrochen werden, versprechen die Hersteller.


Gleich 38 Weltrekorde, rühmt sich Speedo, Hersteller des LZR Racers, seien in dem neuen Schwimmanzug gebrochen worden, seit das gute Stück im Februar 2008 auf den Markt kam. Profischwimmer überschlagen sich seitdem vor Schwärmereien über den angeblich schnellsten Anzug der Welt – „wie eine Rakete” fühlt sich der aktuell schnellste Schwimmer Michael Phelps, dank seines neuen Anzugs, „wie ein heißes Messer in Butter” sein australischer Kollege Grant Heckett.

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Da kann man ja nur gespannt sein, ob sich die Schwimmer bei den Olympischen Spielen überhaupt noch mit bloßem Auge verfolgen lassen – schließlich wirken die Anzüge den in ihnen gebrochenen Rekorden zu Folge wie eine zweite Haut aus Doping.

Weshalb die neuen Anzüge von Speedo aber auch Nachzüglermodelle von Adidas und Nike solche Siegesgaranten sind, ist unklar: Auslöser sei eine spezielle Nylon-Lycra-Mischung, die mit Laser-Panels besetzt ist, erklärt ein Sprecher von Speedo den Erfolg gegenüber der Süddeutschen Zeitung – Schwimmer schwören derweil auf die Nahtfreiheit des Anzugs. Was in einem Stück gegossen ist, das kann auch nirgends Widerstand leisten und glitscht in einem Rutsch durchs Wasser. Außerdem sind die Anzüge besonders eng: Damit soll der Druck auf die Muskeln erhöht werden, der Körper wird härter.

Dass die kleinen Anzüge ihrem Träger damit nicht nur einen Gefallen tun, musste der brasilianische Schwimmer César Cielo schmerzhaft feststellen: Beim Versuch, sich in die Zweithaut zu zwängen rutschte er aus und brach sich mehrere Zehen (leider nur auf Italienisch, die Meldung!). Ist eben nicht ganz ungefährlich, eine Rakete zu sein.

In Italien und Kanada sind die Schummel-Anzüge für nationale Wettkämpfe bereits verboten – am Freitag stehen beide Teams dann aber doch wettbewerbsfähig in Nylon, Lycra und Laser-Panels da.

Dabei haben sich mittlerweile auch weitere Experten mit den Schwimmanzügen beschäftigt und den kühnen Angebereien einen Dämpfer gesetzt: Der Schwimm-Weltverband FINA erklärte in einer Pressemitteilung, dass ein Wettbewerbsvorteil durch die neuen Anzüge des australischen Herstellers Speedo ausgeschlossen sei. Und auch die Biologin Antonia Kesel vom Bremer Bionik Innovations-Zentrum versicherte der Süddeutschen: “Das effektivste am LZR Racer ist die psychologische Komponente.” Des Kaisers neue Badeanzüge also?

Na, das wäre doch eine prima Lösung: Gutgläubige, hochmotivierte Sportler und Plazebo-Epo für die Tour de France!

Kommentare (2)

  1. #1 florian
    August 7, 2008

    Was sind den bitte “Laser-Panels”?? Kann man damit die Gegner abschießen? 😉

    “Des Kaisers neue Badeanzüge also?” – Hmm – wenn die Schwimmbewerbe nackt ausgetragen würden, dann braucht man sich zumindest um die Zuseherquote keine Sorgen mehr machen 😉