Der internationale Reitsport steht vor einem Scherbenhaufen: Vier Reiter wurden heute von der Teilnahme am olympischen Springwettbewerb in Hong Kong ausgeschlossen. Bei ihren Pferden war die verbotene Substanz Capsaicin gefunden worden, das auf der Dopingliste steht. Capsaicin wird vermutlich verabreicht, um die Pferde zu höheren Sprüngen zu motivieren.

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Außer dem deutschen Springreiter Christian Ahlmann, dessen Wallach Cöster positiv getestet worden war, wurden zwischenzeitlich (vorbehaltlich der B-Probe) drei weitere Springer mit ihren Pferden überführt. Alle Tiere hatten Capsaicin im Blut.

Heu macht müde Pferde munter

Möglicherweise hätte sich der Pferdesport diesen Image-Super-GAU ersparen können, wenn Reiter und Betreuer die jüngste Studie von Jan Bowman gekannt hätten – die Befunde des Pferde-Ernährungsexperten lassen sich kurz und prägnant zusammenfassen: Heu macht müde Pferde munter!

Üblicherweise werden künftige Sportpferde mit einem bestimmten Spezialmix gefüttert. Dieser besteht aus Hafer, Gerste, Getreidekörnern und (Zucker-)Sirupbestandteilen. Aber ausgerechnet die süßen Körner führten – wie die Untersuchung der Montana State University zeigt – dazu, daß die Pferde in der Trainingsphase ängstlicher, unruhiger und ungehorsamer waren. Alles Faktoren, die ein effektives Training eher behindern.

Der erfahrene Pferdexperte Bowman hatte für seine Studie insgesamt 12 junge Pferde in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine bekam das konventionelle Futter mit den süßen Bestandteilen, die andere musste mit einer reinen Heudiät vorlieb nehmen.

Drei Wochen lang trainierte er die Pferde, ohne selbst zu wissen, ob diese nun die Schmalspurkost oder das süße Programm erhielten. Die Pferde wurden währenddessen kontinuierlich in Bezug auf ihren Gesundheits- und Leistungszustandzustand getestet und ihre Verhaltensweisen und Lernfortschritte protokolliert.

Bowman stellt klar:

“Wir wollen nicht den Eindruck erwecken, daß die Pferde hungern müssen, um sie zu besserer Leistung zu bringen. Das ist nicht der Punkt.”

Aber wie Mitautor Wade Black in der Studie, die zur Veröffentlichung im “Journal of Animal Science” eingereicht ist, schreibt:

“Unsere Ergebnisse legen nahe, daß Trainer ihre Trainingseffektivität vor allem während früher, grundlegender Phasen steigern können, wenn sie auf das energiereiche, süße Futter verzichten.”

Kein Heu, dafür perfide Tricksereien mit Capsaicin

Vielleicht hätte man das den Reitern Christian Ahlmann, Denis Lynch (Irland), Tony Andre Hansen (Norwegen) und Bernardo Alves (Brasilien) sagen sollen. Sie haben ganz offensichtlich in ihrem übersteigerten Ehrgeiz zu Capsaicin gegriffen, um – so steht zu vermuten – etwa die Vorderhufe damit zu behandeln.

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Denn der reizende Stoff Capsaicin (der auch Chilis ihre Schärfe gibt) erhöht die Durchblutung im betreffenden Gewebe und auch die Schmerzsensibilität. Wenn das Pferd gegen die Hindernisstange stößt, ist diese Berührung noch schmerzhafter und wird das Pferd motivieren das nächste Mal noch höher zu springen…

Wie gesagt: wie schön wäre es, wenn die olympischen Pferde tatsächlich nur Heu zu fressen bekämen. Da dem nicht so ist, kann man die Reiter auch kaum bedauern – und
Peter Hofmann, dem Vorsitzenden des Springausschusses bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) kann man nur beipflichten, wenn er den Agenturen heute sagte:

“So etwas ist der Super-Gau für unseren Sport. Da muss man sich sicherlich auch Gedanken darüber machen, ob unser Sport weiter eine Chance hat, zur olympischen Famile zu gehören.”


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Kommentare (4)

  1. #1 tine
    Januar 13, 2009

    top

  2. #2 chrissi
    Januar 13, 2009

    das ist ja mal nen ding!!!!

  3. #3 Ralf
    März 9, 2011

    Gern würde ich die warmen, samtweichen Hoden eines großen, prächtigen und stolzen Hengstes ganz zärtlich streicheln und massieren. Wenn der Hengst dann seinen schönen Penis ausschlaucht, würde ich auch diesen in meine Liebkosungen einbeziehen, bis er erigiert und seine ganze Pracht entfaltet. Den erigierten und ejakulierenden Penis des Hengstes zärtlich zu streicheln, wäre für mich ein sexuelles Highlight, das auch mich zur Ejakulation und zum Orgasmus führen würde. Ich liebe große, prächtige Hengste über alles und könnte ihnen nie ein Leid zufügen. Ich wünsche mir aber sehr, solche Hengste und zugleich auch mich selbst sexuell zu befriedigen. Wie schön, wenn Hengst und Mann sich gegenseitig beglücken!

    Ralf

  4. #4 Ralf
    August 27, 2011

    Ralf,

    habe vielen Dank für Deinen sehr offenen und ehrlichen Kommentar! Auch ich spüre dasselbe Bedürfnis wie Du, hatte aber noch nie den Mut, dieses Bedürfnis verbal zu äußern.

    Ramona