Sie interessieren sich für eine Sportart, in der atemberaubende Akrobatik, waghalsige Stunts und perfekte Körperbeherrschung gefordert sind? Vielleicht sollten Sie es mal mit “Cheerleading” versuchen – wobei: möglicherweise ist das kein so guter Rat, denn Cheerleading ist einfach zu gefährlich…

Die Spiele von Peking sind vorüber. Höchste Zeit, um sich wieder den wirklich relevanten sportlichen Herausforderungen zuzuwenden – dem Cheerleading beispielsweise. Denn diese Sportart, die turnerische und tänzerische Elemente vereint, hat sich längst zu einer ernsthaften sportlichen Disziplin entwickelt. Und gehört – wie jüngste Statistiken zeigen – zu den riskantesten Sportarten überhaupt!

Cheerleading ist weit mehr als Rumgehopse und Anfeuerung

Wer glaubt, Cheerleading erschöpfe sich in rhythmischen Anfeuerungsrufen am Spielfeldrand und dem Winken mit bunten Puscheln (die in Wirklichkeit Pompons heißen!), der irrt. Denn die jungen Mädchen, die am Spielfeldrand die Teams anfeuern und in den Pausen von Rugby- oder Baseballspielen die Zuschauer unterhalten, übertreffen sich mit ihren Darbietungen gegenseitig: hier werden aufsehenerregende Hebe- und Wurffiguren gezeigt, Salti geschlagen und akrobatische Kabinettstückchen vollführt.

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Doch die verschiedenen Elemente (die in der Fachterminologie “Liberty”, “Toe-Touch”, “Pike” oder “Basket Toss” heißen) des Cheerleadings sind nicht ungefährlich. Die University von North Carolina hat nun eine Statistik schwerster Sportverletzungen vorgelegt.

Basis sind die gemeldeten Fälle an US-amerikanischen High Schools und Colleges. Das Ergebnis: bei den weiblichen Athletinnen gehen 66.7% aller schweren Verletzungen auf das Konto des Cheerleadings! (Weit abgeschlagen landen Basketball oder Feld-Hockey.)

Schwere Stürze aus mehreren Metern Höhe sind die Hauptursache für komplizierte Frakturen und Wirbelverletzungen, die im Extremfall zu bleibenden Schäden führen.

Keine andere Sportart kann hier mithalten. Prof. Frederick O. Mueller, der Direktor des Instituts für Sportwissenschaften der Uni North Carolina erklärt:

“Der Hauptgrund für die Zunahme dieser schweren Unfälle ist die Veränderung des Cheerleadens, das inzwischen gymnastische Stunts beinhaltet. Wenn diese Übungen nicht durch kompetente Trainer gelehrt werden und die Tendenz so weitergeht, daß immer schwierigere Elemente eingebaut werden, dann werden katastrophale Unfälle weiterhin ein Bestandteil des Cheerleading-Sports bleiben.”

Eine klare Aussage. Und vielleicht sollten wir diese Sportart (von der böse Zungen behaupten, die Mädchen seien sowieso nur daran interessiert, die Aufmerksamkeit des smarten Team-Spielführers zu gewinnen) künftig mit anderen Augen sehen.

Cheerleading gefährlicher als Bungee-Jumping?!

Und vielleicht war die Aussage “Sport ist Mord!” (egal, wem sie zuzuschreiben ist. Winston Churchill war es nicht!) ja sogar auf das Cheerleading gemünzt? Und sollten hiesige Krankenkassen vielleicht umdenken und Paragliding, Bungee-Jumping und andere riskante Freizeitunternehmungen aus ihrem Katalog riskanter Sportarten streichen und stattdessen…?

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