Die Reblaus gehört zwar zur Familie der Zwergläuse, die angerichteten Schäden sind dennoch riesengroß. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Reblaus aus Nordamerika nach Europa eingeschleppt, 1863 wurde die Pflanzenlaus erstmals in Frankreich nachgewiesen und schon wenige Jahre später waren mehrere hunderttausend Hektar Rebfläche vernichtet. Die französische Regierung stellte übrigens schon 1870 eine Kommission zur Bekämpfung der Reblaus unter Vorsitz Louis Pasteurs zusammen. Und auch wenn seitdem 140 Jahre vergangen sind: die Reblaus stellt immer noch eine Bedrohung für den Weinbau dar.
Denn aufgrund ihrer unterirdischen Lebensweise ist die Bekämpfung der Reblaus schwierig (als einzige erfolgreiche Strategie hat sich der Anbau reblaustoleranter Pfropfreben durchgesetzt). Doch in den letzten Jahren wird weltweit ein vermehrtes Auftreten von aggressiven Reblausbiotypen berichtetet. Ab Sonntag findet nun in Wien ein Internationales Reblaussymposium statt. Die Experten aus Weinbau, Pflanzenschutz, Rebenzüchtung und Molekularbiologie diskutieren neue Forschungserkenntnisse, die im engen Zusammenhang mit dem Klimawandel stehen. Außerdem soll auf der Tagung der Startschuss für ein internationales Reblaus-Genom-Projekt gegeben werden.
Mehr Infos zur Veranstaltung findet man auf dieser Website:
Mitglied im Organisationsteam für das Symposium ist übrigens Dr. Nora Lawo, die vor wenigen Monaten über ihre Forschungsarbeit diesen Gastbeitrag im Blog “Echolot” geschrieben hatte:
Kommentare (6)