Aber eines muss klar sein: Es spricht bei SpaceX niemand davon eine Falcon Heavy mit vier Boostern zu bauen und es spricht bei der NASA niemand davon die EUS auf eine Falcon Heavy zu montieren. Und selbst wenn man es tun würde, käme die Falcon Heavy nie an die Leistung des voll ausgebauten SLS Block 2 heran.

Der wichtigste Vorteil der Falcon Heavy ist ein ganz anderer. Die Hardware ist vorhanden, die Startrampe steht bereit. Die Finanzierung ist gesichert und erste Kunden für kommerzielle Nutzlasten gibt es auch schon. Der erste  Flug wurde nur wegen des Fehlstarts der Falcon 9 im Juni auf nächstes Jahr verschoben. Keine Rakete fliegt so schlecht wie eine Rakete die nur auf dem Papier existiert.

 

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Kommentare (5)

  1. #1 BreitSide
    Beim Deich
    30. September 2015

    Die Saturn V hatte ja 133 t Nutzlast. Das wurde seitdem anscheinend nicht wieder erreicht. War sie einfach zu teuer?

  2. #2 dgbrt
    30. September 2015

    Nette Zusammenfassung zur Entwicklung der Falcon Heavy. Man sollte vielleicht noch erwähnen, dass der erste ernst gemeinte Starttermin bei 2014 lag.

    Ich bin mir aber auch sicher, dass der erste Start 2016 dann wohl stattfinden wird. Der Umbau am Startplatz (LC-39A) am KSC ist ja wohl fertig. Dann wird man wohl auch etwas besser abschätzen können, was die Rakete kann.

    Generell denke ich aber, dass die SLS keine Konkurrenz ist. Die wird ja nur zweimal in den nächsten zehn Jahren starten.

    Die Falcon Heavy ist eine kommerzielle Rakete und steht in Konkurrenz zu den noch zu entwickelnden Vulcan und Ariane 6 Raketen. Bis die aber fliegen wird die Falcon im Bereich der Wiederverwendbarkeit Fortschritte gemacht haben.

  3. #3 dgbrt
    30. September 2015

    @BreitSide:
    Die Saturn V war etwa so teuer wie die letzten Starts des Space Shuttle. Und dabei war das Shuttle sogar wiederverwendbar. Anfang der 1970er glaubte man aber, die Kosten mit dem Shuttle auf ein Hundertstel reduzieren zu können. Und der damalige US-Präsident Richard Nixon wollte um jeden Preis das von John F. Kennedy gestartete Apollo-Programm beenden.

    Jeder, der sich etwas mit der Geschichte der Raumfahrt auskennt, sagt, dass damals die großen Ambitionen der US-Raumfahrt beerdigt wurden.

    • #4 wasgeht
      30. September 2015

      Naja, man stand sich mit seinen Ambitionen selbst im Weg. Hätte man mit einem kleinen Shuttle angefangen um das Konzept auszuprobieren, wäre man inzwischen viel weiter.

      Man hätte nur vorhandene Hardware benutzen müssen – ein J-2 Triebwerk statt drei RS-25 und vier H-1 Triebwerke von der Saturn 1B als Booster. Das hätte für ein kleines Shuttle gereicht und dann hätte man gesehen, ob das eine gute Idee ist oder nicht.

  4. #5 dgbrt
    1. Oktober 2015

    @wasgeht
    Die Saturn IB hatte acht H-1 Tribwerke, und um den Orbit erreichen zu können durfte das Apollo-Raumschiff nicht voll betankt werden (war im LEO auch nicht nötig – weil völlig überdimensioniert). Und das J-2 hatte gerade mal die Hälfte des Schubs der RS-25 Triebwerke.

    Fakt ist, dass die Saturn-Raketen für das Konzept der Wiederverwendbarkeit nicht geeignet waren. Die Technik der Erststufe der Saturn I/IB kam aus den 1950ern und die Saturn V war strukturell dazu überhaupt nicht in der Lage.

    Dieses kleine Shuttle haben die Europäer (war eigentlich nur die französische CNES) mit HERMES auch mal versucht.