Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass die Empfindung, nach dem Kaffeegenuss fit und wach zu sein, keine Einbildung ist. Durch den Einsatz einer Elektroenzephalografie (EEG) wurde zweifelsfrei festgestellt, dass Koffein die Gehirnströme wirklich verändert. Tatsache ist: Es sorgt nur dafür, das Gefühl der Müdigkeit zu vertreiben – erhöht wird der Energielevel nicht.
Ausschüttung von Adrenalin durch Koffein
Wer Koffein zu sich nimmt, sorgt außerdem dafür, dass der Körper das Stresshormon Adrenalin im Gehirn ausschüttet. Je schneller es in den Blutkreislauf gelangt, desto höher ist die Menge an Adrenalin. Die Koffeinaufnahme ins Blut kann jedoch deutlich verlangsamt werden, wenn sie an pflanzliche Gerbstoffe (Tannine), die beispielsweise in Kaffee, Tee, Kastanien und Bananen enthalten sind, gebunden ist. Diese wirken eiweißhärtend im Magen und hemmen die Aufnahme von wasserlöslichen Substanzen. So wird Koffein nach und nach im Darm absorbiert, sodass weniger Adrenalin und Noradrenalin zur Ausschüttung kommen.
Positive Wirkung von Koffein
Ein mäßiger Kaffeekonsum regt sowohl die Atmung und den Stoffwechsel als auch die Muskel- und Herztätigkeit an. Infolgedessen steigen Körpertemperatur und Blutdruck an. Die dabei wirkenden Stresshormone und Botenstoffe sorgen für eine Erhöhung der Konzentration sowie der Aufmerksamkeit. Ein Studienergebnis aus dem Jahr 2013 zeigt auf, dass sich Koffein positiv auf die Fähigkeit zur Lösung simpler und komplexer kognitiver Aufgaben auswirkt. Im Jahr darauf stellten Wissenschaftler außerdem eine Wirkung auf das Langzeitgedächtnis fest: Im Zuge einer Studie zeigte man den Teilnehmern verschiedene Bilder. Während die eine Hälfte der Probanden danach 200 Milligramm Koffein (drei Tassen Espresso oder zwei Tassen Kaffee enthalten etwa diese Menge) bekam, erhielten die anderen ein Placebo. Am darauffolgenden Tag legte man den mitwirkenden Personen abermals Darstellungen vor. Darunter befanden sich im Vergleich zu der ersten Runde identische, sich gleichende und vollkommen andere Bilder. Die Studienteilnehmer, denen Koffein verabreicht wurde, erkannten tatsächlich am häufigsten ähnliche oder gleiche Motive wieder.