Herkömmliche Putzmittel können auf verschiedene Arten gesundheitsschädigend sein. Bild: vectorfusionart, stock.adobe.com

Reinigungsmittel werden im Alltag auf ganz verschiedene Weise verwendet. Ob für den Hausputz, die Kleidung oder das Entfernen von extrem hartnäckigem Schmutz: Überall spielen sie eine Rolle. Dabei werden andererseits immer wieder die gesundheitlichen Gefahren angeprangert. Was genau steckt dahinter und gibt es Alternativen?

Herkömmliche Reinigungsmittel

Putzmittel, die schädliche Substanzen beinhalten, werden häufig im Haushalt verwendet. Ob zum Wischen des Bodens oder zum Sprühen auf verschiedene Oberflächen: Sie gehören zum Alltag der allermeisten Menschen. Waschmittel zählen ebenfalls zu den häufig verwendeten Produkten.

Zusammensetzung

Solche Mittel enthalten verschiedene gefährliche Stoffe. Dazu gehören unter anderem:
• Säuren
• Alkohole
• Chlor
• Bleichmittel
• Lösemittel

Aber auch Parfümöle und Farbstoffe sind nicht selten in alltäglichen Mitteln zu finden. Zudem sind in einigen Produkten, die zur Schädlingsbekämpfung dienen, Biozide vertreten. In WC-Reinigern sind nicht selten Natronlauge, Ameisensäure oder Phosphorsäure enthalten.

Tenside wiederum haben die Fähigkeit, Fett und Wasser zu verbinden. Dadurch sorgen sie dafür, dass der Schmutz sich beim Putz- oder Waschvorgang lösen kann und im Wasser zurückbleibt.

Zur beispielhaften Einordnung für Fachfremde: Ameisensäure (auch Methansäure genannt) ist ätzend und wird in der Natur von Ameisen zur Verteidigung gegen ihre Widersacher verwendet. Eine Chlorvergiftung kann schon im akuten Fall lebensbedrohlich sein.

Konsequenzen für die Gesundheit?

Menschen, die beruflich regelmäßig mit Reinigungsmitteln arbeiten, sind besonders gefährdet. Bild: Kadmy, stock.adobe.com

Allein die Liste der in Putz- und Reinigungsmitteln enthaltenen Stoffe lässt selbst fachfremde Personen vermuten, dass diese Produkte keine besonders positiven Auswirkungen auf die Gesundheit eines menschlichen Körpers haben. Tatsächlich können die genannten Chemikalien auf verschiedene Bereiche des Organismus negativ wirken.

So kann durch das regelmäßige Einatmen des Sprühnebels verschiedener Reinigungsmittel das Risiko steigen, an Asthma zu erkranken. Es zudem gibt Studien, die den regelmäßigen Kontakt mit Putzmitteln für die Lunge als ähnlich schädlich wie jahrelanges Rauchen einordnen.

Personen, die beruflich putzen, sind besonders von diesen Gefahren betroffen. Weitere Auswirkungen von Substanzen wie Chlor und Ameisensäure können Kopfschmerzen oder Allergien sein. Teilweise stehen sie sogar im Verdacht, die Gefahr, an Krebs zu erkranken, zu erhöhen.

Zudem sind viele der Mittel gefährlich für die Haut. Sie greifen den Schutzmantel an, der natürliche pH-Wert nimmt Schaden. Die Konsequenz ist, dass die Haut rissig wird und in vielen solcher Fälle eine lange Zeit zur Regeneration benötigt.

Hautreizungen werden mitunter durch Tenside verursacht, die auch auf die Schleimhäute eine austrocknende und reizende Wirkung haben. Sie können zudem der Grund für Allergien und Ausschläge sein.

Desinfektionsmittel wiederum können ebenfalls schädlich für die Haut sein. Die antibakterielle Wirkung sorgt zudem dafür, dass Bakterien kaum durch Antibiotika bekämpfbar sind, da sie mit der Zeit resistent werden.

Eine Frage der Anwendung?

Natürlich kommt es auch darauf an, wie die Reinigungsmittel angewendet werden. Besonders gefährlich ist das Mischen verschiedener Produkte. Die Kombination von einem chlorhaltigen Reinigungsmittel und einem Entkalker beispielsweise führt zur Freisetzung von Chlorgas. Dieser Stoff verursacht irreparable Lungenschäden. Daher ist es empfehlenswert, jedes Mittel einzeln und getrennt voneinander zu verwenden.

Zudem ist es sinnvoll, zur Schonung der Haut Handschuhe zu verwenden und auf diversen weitere Wegen darauf zu achten, direkten Hautkontakt mit Putzmitteln zu vermeiden. Gegen das Einatmen des Sprühnebels lässt sich wiederum wenig ausrichten. Gelindert werden kann der Effekt ausschließlich durch ausgiebiges Lüften während und nach dem Putzvorgang. Zudem hilft die Verwendung alternativer Produkte, die ohne die Sprühfunktion auskommen.

Hausmittel als Alternative

Eine Möglichkeit, die Verwendung von schadstoffhaltigen Putzmitteln zu reduzieren, ist die Nutzung verschiedener Hausmittel. Hierbei werden unschädliche Produkte, die eigentlich für andere Zwecke gedacht sind, aber eine reinigende Wirkung haben, für den Putzvorgang entfremdet.

Diverse Produkte sind einsetzbar

Ein gutes Beispiel bietet das Reinigen von weißen Schuhen. Statt Industrieprodukten können hierbei Alternativen aus anderen Bereichen des Haushalts das gewünschte Ergebnis erzeugen. Zu diesen Mitteln zählen unter anderem Backpulver (welches sich zudem prima zum Entfernen von Fettflecken eignet) und Zahnpasta. Aber auch Babypuder kann zum Einsatz kommen.

Aus anderen Produkten lassen sich schadstofffreie Reinigungsmittel erzeugen, die für einen normalen Hausputz verwendet werden können. Wirkungsvoll gegen Schmutz sind beispielsweise Essig und Zitronensäure. Ebenfalls eine Hilfe können sein:

• Ätherische Öle
• Natron
• Soda
• Kernseife
• Kartoffelschalen
Sogar Cola ist zum Putzen auf diverse Arten einsetzbar. Der Grund: Sie enthält Phosphorsäure. Diese Substanz ist, wie im vorherigen Abschnitt beschrieben, in vielen Reinigungsmitteln enthalten.

Aus diesen Grundprodukten lassen sich individuell Reiniger für verschiedene Bereiche der Wohnung herstellen. Vom Abfluss, über die Fenster bis hin zum WC können die erzeugten Gemische einen Hausputz ganz ohne gefährliche Produkte ermöglichen.

Konkrete Verwendung

Salz kann nicht nur zum Würzen, sondern auch zum Reinigen der Küche dienen. Bild: motortion, stock.adobe.com

Die verschiedenen Produkte sind unterschiedlich einsetzbar. Essig beispielsweise lässt sich nahezu für alle Reinigungsarbeiten verwenden, Vorsicht ist ausschließlich bei Silikon und Fugen geboten.

Cola wiederum ist eine gute Alternative zu Chlorreinigern und kann Rost und Kalk entfernen sowie ein WC säubern. Bei angebrannten Kochtöpfen und zur Befreiung von Moos kann das Erfrischungsgetränk ebenfalls verwendet werden. Die Vielzahl der Optionen klingt in dieser Kombination fast schon absurd und belegt, wie flexibel Cola zum Reinigen nutzbar ist.

Salz bietet einen guten Ersatz für eine Scheuermilch, Zitronen sind vor allem eine Hilfe beim Putzen der verschiedenen Bereiche einer Küche. Kartoffelschalen wiederum eigenen sich ideal zum Säubern von Geschirr wie beispielsweise Teekannen, die mit Rückständen belegt sind.

Die Liste ließe sich fortsetzen. Sie belegt, dass für nahezu alle schadstoffhaltigen Reinigungsmittel ein Ersatz aus diversen Haushaltsprodukten herstellbar ist. Hierfür benötigen Verbraucher lediglich ein gewisses Grundwissen sowie etwas Fleiß und Zeitaufwand.

Bio-Putzmittel und weitere Alternativprodukte

Bio-Putzmittel enthalten, primär aus Umweltschutzgründen, weniger synthetische und gefährliche Substanzen, die in der Herstellung oder Entsorgung schädlich für das Öko-System sind. Diese Herangehensweise ist auch für die Gesundheit förderlich, da solche Produkte in vielen Fällen auf genau die Inhaltsstoffe verzichten, die für den menschlichen Organismus ebenfalls schädlich sind.

Andere Zusammensetzung

Zu diesen Substanzen gehören unter anderem jegliche Arten von chlorhaltigen Chemikalien. Phosphathaltige Verbindungen, die vor allem schädlich für das Ökosystem in Gewässern sein können, sind ebenfalls nicht zu finden.
Weiterhin sind Öko-Putzmittel frei von Schwermetallen. Dazu gehören unter anderem:

• Chrom
• Blei
• Mangan
• Quecksilber
• Kadmium

Aber auch Eisen, Kupfer, Zink, Nickel und Zinn werden in diese Kategorie eingeordnet. Weichmacher wie Phthalate oder Komplexbildner wie Ethylendiamintetraessigsäure sind ebenfalls nicht enthalten. Schlussendlich kommen Bio-Reinigungsmittel im Vergleich zu herkömmlichen mit einem deutlich geringeren Anteil an Tensiden aus.

Vorteile für die Gesundheit

Zum einen wird die Haut geschont: Durch weniger aggressive Substanzen sinkt die Gefahr von Reizungen und einer Veränderung des natürlichen pH-Systems. Dies liegt vor allem daran, dass die meisten Bio-Reinigungsmittel nicht ätzend sind und, wie beschrieben, weniger Tenside enthalten.

Durch den Verzicht auf chlorhaltige Chemikalien werden zudem die Atemwege geschont. Das Risiko, an Asthma zu erkranken oder andere Lungenschäden zu erleiden, ist demzufolge geringer. Die ebenfalls nicht vorhandenen Schwermetalle wiederum können das menschliche Nervensystem und die Fruchtbarkeit angreifen (zweiteres gilt auch für Phthalate) – dieses Risiko wird ebenfalls ausgeschlossen.

Bio-Putzmittel enthalten häufig keine antibakteriellen Stoffe. Dadurch kann das Risiko der im ersten Abschnitt beschriebenen Resistenzentwicklung von Erregern gegenüber Antibiotika vermindert werden. Hinzu kommt ein gewisser Sicherheitsaspekt. Die allermeisten Öko-Reinigungsmittel sind nicht entflammbar. Das Risiko von Feuerunfällen wird verringert.

Zudem sinkt die Gefahr, dass Kinder, die mit den Putzmitteln in einem kurzen unbeaufsichtigten Moment in Kontakt kommen, beispielsweise durch eine Vergiftung mit Chlorbleiche Schaden nehmen. Auch bei einer Fehlanwendung ist das Risiko, gesundheitliche Folgeschäden zu erleiden, zwar nicht ausgeschlossen, dank der „leichteren“ Inhaltsstoffe jedoch deutlich geringer.

Fazit

Viele herkömmliche Reinigungsmittel enthalten Inhaltsstoffe, die auf diverse Arten gesundheitsschädigend sein können. Besonders deutlich wird dieser Umstand anhand von Studien, die Personen betrachten, welche auf professioneller Basis täglich mit solchen Produkten arbeiten. Allerdings bieten sowohl verschiedene Hausmittel, als auch Öko-Putzmittel gesündere Alternativen, die weitaus weniger schädliche Stoffe enthalten.