Hummeln scheinen vom Stadtleben zu profitieren: Die Insekten sind in urbanen Regionen größer und haben eine bessere Bestäubungsleistung als ihre Artgenossen auf dem Land, wie eine Studie enthüllt. Die Ursache für diese Veränderungen bei den Stadthummeln könnte die stärkere Fragmentierung der Lebensräume in den Städten und das oft vielfältigere Nahrungsangebot sein sein. Auch das Stadtklima könnte eine Rolle spielen, mutmaßen die Wissenschaftler.

In den letzten 200 Jahren hat sich der Lebensraum vieler Insekten stark verändert: Sie leben seltener in ländlichen Regionen und auf Wiesen, sondern häufig umringt von Straßen und Betonwänden. „Städte haben für Hummeln Vor- und Nachteile: Einerseits gibt es durch private und botanische Gärten, Stadtparks und mit Blumen bestückte Balkone ein reichhaltiges Nahrungsangebot“, sagt Panagiotis Theodorou von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). „Andererseits ist es in Städten deutlich wärmer als im Umland. Zudem entstehen durch Straßen und große Gebäude deutlich kleinere, voneinander mehr oder weniger stark getrennte Lebensräume.“

Sind Stadthummeln anders?

Hat der veränderte Lebensraum Folgen für die Evolution der Hummeln? Oder können sie sich womöglich daran anpassen? Um die Auswirkungen der Verstädterung auf die Insekten zu untersuchen, führten Theodorou und seine Kollegen eine Studie zum Vergleich von Hummeln aus ländlichen und urbanen Regionen durch. Dafür sammelten sie mehr als 1.800 Hummeln in neun Großstädten und deren ländlicher Umgebung. Die Arbeit konzentrierte sich auf drei in Deutschland häufig vorkommende Arten: die Steinhummel, die Ackerhummel und die Dunkle Erdhummel. Jede gefangene Hummel wurde vermessen.

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