Ob Kalender, die neuesten Bücher, Filme, Musik oder auch der Zugriff auf das Konto – heutzutage ist alles auf dem Smartphone oder Tablet abrufbereit dabei. Digitalisierung ist fortlaufend und entwickelt sich stetig weiter. Aber wie sieht es mit dem Thema Sicherheit aus und gibt es nicht auch negative Effekte im Bereich Digitalisierung?
Bankfiliale oder doch lieber die Banking-App?
Während es noch vor ein paar Jahren üblich war, für jedes Bankgeschäft in die Filiale zu gehen, gibt es heute die Möglichkeit alles digital zu erledigen. Überweisungen können jederzeit von zuhause oder unterwegs vorgenommen werden und auch der Kontostand oder die Kontoauszüge sind bequem abrufbar – Banking Apps sei Dank.
Zudem sind im Zuge der Digitalisierung zahlreiche weitere Services und Dienstleistungen rund um den Bereich Finanzen entwickelt worden. Beim Online-Shopping sorgen verschiedene Zahlungsanbieter dafür, dass der Geldtransfer einfacher und komfortabler abläuft. Selbst Kredite lassen sich heute online beantragen. Die intensive Beratung, die früher von Bankangestellten übernommen wurde, wird dabei durch einen umfassenden Informations- und Beratungsservice über die Webseite abgelöst. Der Vorteil ist, dass dabei Angebote verschiedener Kreditinstitute direkt miteinander verglichen werden können.
Mobile Payment – die praktische Art zu Bezahlen
Auch der stationäre Einkauf lässt sich durch digitale Innovationen schneller erledigen. Statt Beträge bar zu begleichen, lässt sich dies inzwischen nicht nur per EC- oder Kreditkarte durchführen, sondern auch über verschiedene andere, teils kontaktlose Transaktionsprozesse. Der Begriff Mobile Payment umfasst alle Transaktionen, die mit einem mobilen Endgerät durchgeführt werden.
Eine Möglichkeit sind hier die „elektronischen Geldbörsen“, auch „Wallet“ genannt. Sie speichern Informationen zu Zahlungsmitteln (Kredit- oder EC‑Karte) in einem digitalen Geldbeutel und können damit dann Transaktionen tätigen. Vorab müssen Nutzer sich bei dem jeweiligen Anbieter registrieren und verifizieren. Die bekanntesten Anbieter in diesem Segment in Deutschland sind folgende Unternehmen:
- PayPal
- Amazon Payments
Eine weitere Option ist die sichere Übertragung von Zahlungsinformationen per Funk, kurz NFC. Die Handhabung ist simpel: das Smartphone wird nah an das entsprechende Lesegerät gehalten und im Anschluss erfolgt automatisiert die Zahlung. Voraussetzung für die Nutzung der NFC-Technologie sind folgende Punkte:
- NFC-fähiges Smartphone (muss über einen NFC-Chip verfügen)
- Lesegerät mit Akzeptanz für NFC
- Wallet-App
Unsplash.com, © Jonas Leupe |
Ein Vorteil des Mobile Payments ist, dass die Nutzer neben dem Smartphone keinen Geldbeutel mehr mit sich führen müssen. Auch der Hygienestandard ist groß, da kein Kontakt mehr zu Bargeld und Lesegeräten vorhanden ist.
Sicherheit von digitalen Services
Doch viele potenzielle Nutzer sind auch skeptisch, denn gerade, wenn es um Geld geht, spielt der Sicherheitsaspekt eine bedeutende Rolle. Mit der zunehmenden Verbreitung digitaler Services im Bereich Finanzen haben auch Angriffe von Hackern zugenommen. Wer dennoch nicht auf die neuen Möglichkeiten verzichten will, muss deshalb auch selbst Sorge dafür tragen, dass die Sicherheit und der Schutz von Daten bestmöglich gewährleistet werden kann:
- regelmäßiges Aktualisieren des Virenscanners auf Smartphone, Tablet und PC
- sensible Informationen wie Kontodaten oder die PIN niemals auf dem Smartphone speichern
- kein Preisgeben der persönlichen Bankdaten, auch nicht, wenn eine sogenannte Phishing-Mail dazu auffordert
- regelmäßige Kontrolle der Konten und Speichern der Kontoauszüge auf einem PC
- regelmäßiges Wechseln der Passwörter
- Verwenden möglichst sicherer Passwörter und verschiedener Zugangscodes für unterschiedliche Plattformen
- vorsichtiger und sparsamer Umgang mit privaten Informationen auf Social-Media-Plattformen und Nutzung der Einstellmöglichkeiten für mehr Privatsphäre
Da das Smartphone als universelles Gerät für zahlreiche digitale Dienste genutzt wird, sollte dies auch besonders gut geschützt sein. Bei einem Verlust gibt es ebenfalls Möglichkeiten, die darauf vorhandenen Daten vor unerlaubtem Zugriff zu schützen.
Zahlreiche Vorteile durch digitale Helfer im Alltag
In der digitalen Welt gibt es viele Vorteile, die oftmals in den Vordergrund gestellt werden, wenn es um das Thema Digitalisierung geht. Viele Vorgänge und Abläufe sind in den letzten Jahren vor allem einfacher und effizienter geworden.
Vor ein paar Jahren war es beispielsweise üblich eine Krankmeldung per Brief zur jeweiligen Krankenkasse zu senden. Mittlerweile gibt es kaum eine Krankenkasse, die noch keine eigene App hat, mit der die Versicherten ihre Rezepte und Krankmeldung einfach digital übermitteln können.
Aber auch in Unternehmen ist der digitale Fortschritt zu erkennen. Homeoffice gewinnt mehr und mehr an Bedeutung, wichtige Meetings werden über Video‑Konferenzen abgehalten, anstatt sich persönlich zu treffen und in vielen Unternehmen arbeitet kaum eine Abteilung noch mit Blatt und Papier. Teilweise besitzen die Mitarbeiter nicht mal mehr einen festen Arbeitsplatz, sondern schließen Ihren Laptop einfach an eine freie Docking-Station an.
Zum Hören von Musik ist keine umfangreiche physikalische Plattensammlung mehr notwendig. Digitale Musikbibliotheken sind über das Smartphone oder andere Geräte von überall aus erreichbar – eine Internetverbindung vorausgesetzt. Ähnliches ist durch das Streamen von Filmen möglich.
Erleichterung verschafft die Digitalisierung auch bei der Hausarbeit. In vielen Wohnungen und Häusern laufen tagsüber sogenannte Saug- oder Wischroboter, die das lästige Staubsaugen und Putzen übernehmen. Digitalisierung sorgt also in vielen Bereichen für mehr Freizeit und Lebensqualität.
Nicht nur Kleidungsstücke, Elektrogeräte oder Bücher können heute schnell und einfach direkt über das Internet nach Hause bestellt werden. Seitdem das Einkaufen per Smartphone vor einigen Jahren in Korea seinen Anfang fand, hat sich viel getan: Auch die Lieferung von Lebensmitteln oder fertigen Speisen und Getränken lässt sich unkompliziert digital abwickeln und bezahlen. Der Gang vor die Haustüre ist damit nicht mehr notwendig.
Negative Auswirkungen der Digitalisierung
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Dieser Aspekt kann allerdings auch negative Folgen mit sich bringen: Soziale Kontakte finden heute oft nur noch über das Internet statt und auch Kinder sitzen stundenlang vor dem PC, anstatt draußen zu toben.
Die Digitalisierung kann sich zudem auf die Gesundheit auswirken. Das lange Starren auf die Bildschirme kann dazu führen, dass sich die Augengesundheit verschlechtert. Wer täglich viel Zeit sitzend von einem Computer verbringt, bewegt sich meist zu wenig. Die ständige Erreichbarkeit sorgt darüber hinaus bei vielen Menschen für zusätzlichen Stress.
Zwar ist theoretisch die ganze Welt nur einen Mausklick entfernt, doch physische Kontakte und reale soziale Interaktionen können über die verschiedenen digitalen Wege nicht ersetzt werden. Hinzu kommt, dass die Darstellungen des Alltags in verschiedenen Sozialen Netzwerken oft mit der Realität nur wenig zu tun haben. Wird dies nicht ausreichend reflektiert, kann ein falscher Eindruck mit verzerrten Vorstellungen entstehen. Gerade bei jüngeren Menschen, deren Charakter noch nicht stark gefestigt ist, kann sich dies negativ auf die Selbstwahrnehmung auswirken.
Der Boom des E-Commerce führt zudem dazu, dass viele Innenstädte nur noch wenig von Menschen besucht werden, da viele Einkäufe online erledigt werden. Darunter leidet der stationäre Handel und die Zentren zahlreicher Städte und Gemeinden verändern sich nachhaltig. Langfristig gehen somit immer mehr Treffpunkte für reale Begegnungen im Alltag verloren.
Fazit
Im Großen und Ganzen ist die Digitalisierung ein spannendes Thema mit positiven wie auch negativen Effekten. Im Vordergrund stehen für viele die positiven Effekte wie Zeitersparnis und ein großer Komfort im Abwickeln vielfältiger Aufgaben. Digitale Tools und Anwendungen machen viele Abläufe effizienter.
Die notwendige Sicherheit ist dabei ein zentraler Aspekt, der für einige Herausforderungen sorgt. Je unkomplizierter eine Anwendung abläuft, umso höher werden oft die Risiken für Schwachstellen beim Thema Datenschutz. Auch der Mensch als soziales Wesen darf nicht vernachlässigt werden. Digitale Kommunikation kann den direkten Kontakt mit anderen Personen nicht ersetzen.